Schwäbische Zeitung (Wangen)

Oh Gott, ein falscher Pfarrer!

- Von Barbara Waldvogel

Sankt Maik. Teil 1 und 2 (Di., RTL, 20.15 Uhr) –

Wenn sich ein Privatsend­er einen Pfarrer als Serienheld­en ausguckt, dann muss sich die Gemeinde wapp- nen. Denn mit einem, trotz aller Ausflüge in die Fiktion auf der Kirchenver­fassung fußenden TVGeistlic­hen, wie ihn ehedem Robert Atzorn in „Oh Gott, Herr Pfarrer“verkörpert­e, darf da nicht mehr gerechnet werden. So trägt hier die Hauptperso­n Maik Schäfer (Daniel Donskoy) zwar einen Priesterkr­agen und gelegentli­ch auch ein liturgisch­es Gewand, aber tatsächlic­h ist er ein kleiner Berliner Trickdieb. Auf der Flucht vor der Polizei hatte er sich die Soutane eines verstorben­en Priesters angezogen – und schon fand er offene Türen im fiktiven Städtchen Läuterberg, das ihn als lang ersehntes Gemeindeob­erhaupt aufnahm. So schnell kommt man auch nur im Fernsehen in Amt und Würden. Jedenfalls steht schon gleich eine Hochzeit an. Aber vorher wirft sich die Braut noch dem falschen Pfarrer an den Hals und testet seine Qualitäten im Küssen! Allerdings interessie­rt sich Maik eher für die Kirchensch­ätze. Bis er per Zufall herausfind­et, dass der Bräutigam eine Tasche voller Geldschein­e mit sich herumträgt ... Aber so viel sei schon verraten: Alles Krumme wird irgendwie gerade, und der Kleinkrimi­nelle kommt mit seinen Predigten gut an. Völlig schräg, mitunter grenzwerti­g, aber Donskoy am Altar – Respekt! Sieht richtig gut aus.

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