Kritik an geplantem Bad-Standort in Memmingen
Vertreter des TV Memmingen spricht sich gegen ein Neubau-Projekt auf dem Freibad-Areal aus
MEMMINGEN - Die Diskussion um die Memminger Bäder geht weiter: Aus den Reihen des TV Memmingen kommt Kritik an den Überlegungen, ein kombiniertes Hallen- und Freibad auf dem jetzigen Freibad-Gelände zu bauen. Er halte einen Standort gegenüber dem Möbelhaus Wassermann für geeigneter, sagte ein TVMVertreter beim Neujahrsempfang des Christlichen Rathausblocks (CRB). Grundsätzlich tendiere er ebenfalls zu dieser Variante, sagte CRB-Stadtrat Helmuth Barth. Allerdings verzögere sich dann das Vorhaben, da die Stadt erst noch Flächen kaufen müsste.
Die Stadtratsfraktionen beraten derzeit darüber, ob die bestehenden Bäder saniert werden sollen oder ein Neubau die bessere Lösung wäre. Barth sprach sich beim CRB-Neujahrsempfang für ein neues Bad aus. Diskutiert wurde darüber, wo der richtige Ort für ein solches Vorhaben ist. „Reicht auf dem jetzigen FreibadGelände der Platz aus, auch für Parkflächen?“, fragte Stefan Döring, der Vorsitzende des Amendinger Bürgerausschusses.
Beengte Verhältnisse an diesem Standort führte auch Abteilungsleiter Gernot Winkler von den Schwimmern und Wasserballern des TV Memmingen ins Feld. Zudem argumentierte er, dass der hohe Grundwasser-Stand am Freibad-Standort die Kosten für einen Neubau in die Höhe treiben würde. Winkler plädierte dafür, ein neues Bad auf einer Fläche zu bauen, die westlich von Eishalle und Fußball-Arena liegt. „Oberbürgermeister Schilder sagte im Wahlkampf, dass dieser Standort bei Möbel Wassermann seinen Charme hätte“, erwähnte der kommissarische TVM-Vorsitzende Max Halder.
Neben den Bädern hat sich der CRB zu zahlreichen weiteren Themen geäußert. Hier eine Auswahl:
Verkehr: Als „zentrale Aufgabe“● bezeichnete Fraktionschef Wolfgang Courage einen Lärmschutz an der A 96 bei Volkratshofen. Er sprach sich dafür aus, einen Wall aufzuschütten. „Auf den Autobahnen fließt immer mehr Verkehr“, sagte CRB-Stadtrat Heribert Guschewski. Auf der A 7 habe man es bislang versäumt, eine dritte Spur vom Autobahnkreuz in Richtung Norden zu bauen.
Guschewski äußerte sich auch zum Verkehr auf dem Weinmarkt: „Der CRB schlug eine Einbahnstraße in Richtung Westen vor. Das hätte man testen sollen, dann hätte sich der Bürger ein Urteil bilden können.“Vor fünf Jahren habe der CRB initiiert, dass in der Innenstadt flächendeckend Tempo 30 gilt, sagte Guschewski weiter. „Hier spricht die Polizei von einem Erfolgsmodell, es gibt weniger Unfälle.“
Klinikum: Courage begrüßte ● den „vertieften Austausch“über eine engere Zusammenarbeit mit den Kreiskliniken. Wichtig sei in diesem Zusammenhang ein „ausgeklügeltes medizinisches Konzept“, fügte der Fraktionschef hinzu. „Und in dieser Angelegenheit wollen wir uns nicht über den Tisch ziehen lassen.“
Ortsteile: „Volkratshofen, ● Amendingen und Dickenreishausen erwarten den Ausbau von Bürgertreffpunkten“, sagte Courage. Das dafür nötige Geld werde voraussichtlich nur einen Bruchteil der Mittel ausmachen, „die im nördlichen Stadtteil verbaut werden“. Damit spielte er offensichtlich auf die Sanierung des Steinheimer Zehntstadels an. Der CRB hatte sich gegen dieses Vorhaben ausgesprochen.
Marketing: Den Gästen, die wegen ● der Ikea-Filiale hierher kommen werden, müsse man einen Besuch der Altstadt schmackhaft machen, sagte Courage beim CRB-Neujahrsempfang. Da gelte es schon heute, „Marketing-Strategien zu entwickeln“. Gäste-Potenzial für Memmingen sieht der Fraktionschef auch durch den Centerpark Allgäu bei Leutkirch, wo 1000 Ferienwohnungen entstehen.