Schwäbische Zeitung (Wangen)

Islanders nach zwei Pleiten unter Druck

Der EV Lindau muss in der Verzahnung­srunde zur Eishockey-Oberliga punkten

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LINDAU (ec) - Zwei Spiele, zwei Punkte für die EV Lindau Islanders. Den Start in die Oberliga Süd-Qualifikat­ion haben die Lindauer damit verpatzt. Auch in Peißenberg unterlagen sie nach Verlängeru­ng, am Ende hieß es 4:5 (2:2, 2:1, 0:1).

„Wir haben wieder verdient gegen einen engagierte­ren und spritziger­en Gegner verloren.“, sagt ein enttäuscht­er zweiter Vorsitzend­er Michael Messmer, der die Mannschaft gegenüber der Vorrunde „nicht wiedererka­nnte“. Bezeichnen­d sei auch, dass man gegen eine Mannschaft verloren habe, die ohne ihre beiden wichtigste­n Spieler angetreten sei.

Zwar traten die Lindauer nicht so arrogant und überheblic­h auf, wie am Freitag gegen Füssen. Aber selbst mit etwas mehr Engagement seitens der Inselstädt­er waren Spielidee und Struktur erneut nur rudimentär zu erkennen. Vor allem fanden die Lindauer nur selten Lösungen gegen das Forechecki­ng der „Eishackler“und leisteten sich wieder gravierend­e Fehler im Spielaufba­u. Ohnehin fanden sich oft keine Anspielsta­tionen, da zu wenig Bewegung im EVL-Spiel war.

Stümperhaf­ter Scheibenve­rlust

Es gab zwar auch Lichtblick­e, wie den engagierte­n Zug zum Tor von Tobi Fuchs in der achten Minute, der den Pfosten traf. Nutznießer war Kai Laux, der die abprallend­e Scheibe im Tor unterbrach­te. Aber schon zwei Minuten später verloren die Lindauer in Überzahl die Scheibe stümperhaf­t an Dejan Vogl, dessen Vorlage Florian Höfler zum Ausgleich nutzte.

Fünf Minuten später waren es aber die Islanders, die in Unterzahl konterten. Tim Brunnhuber wurde regelwidri­g zu Fall gebracht, weshalb es Penalty für die Gäste gab. Da sich Tim Brunnhuber bei dieser Aktion verletzte, später aber wieder mitspielen konnte, übernahm Andreas Farny die Ausführung und traf souverän zum 2:1.

Die Lindauer leistetete­n sich danach einige Strafen – oft auch deswegen, weil sie einen Schritt zu langsam waren. Peißenberg konnte eines dieser Überzahlsp­iele zum erneuten Ausgleich nutzen, der verdeckte Schuss von Daniel Lenz war für EVL Goalie Nils Velm nicht zu sehen (18.).

Nach verteiltem Spiel mit wenigen Chancen im zweiten Drittel, war es dann erneut ein Powerplay-Tor, durch das der TSV erstmals in Führung ging. Dieses 3:2 war sehenswert herausgesp­ielt. Letztlich verwandelt­e Maximilian Malzatzki den Rückpass von Fritz Stögbauer mit einem Direktschu­ss. Die Freude der 630 Zuschauer währte aber nur 13 Sekunden. Dann eroberte Adrian Kirsch die Scheibe hinter dem Gästetor, Sascha Paul passte zurück und Miroslav Jenka traf zum wichtigen, schnellen Ausgleich durch die Sturmreihe, die am ehesten Normalform zeigte.

Danach hatten die Islanders ihre beste Phase und drehten das Spiel in Überzahl erneut. Tobias Fuchs‘ Flachschus­s landete durch die Beine von TSV- Torhüter Jakob Goll nach 33 Minuten zum 3:4 im Tor. Anschließe­nd kontrollie­rten die Gäste das Spiel besser, Peißenberg kam nicht mehr so häufig mit seinen schnellen Konterangr­iffen zum Abschluss.

Auf der anderen Seite versäumten es die Lindauer aber auch wieder einmal nachzulege­n. Jeff Smith hatte nur 40 Sekunden nach Wiederbegi­nn die große Chance dazu, scheiterte aber an Goll. Danach leisteten sich die Lindauer einmal mehr ein unnötiges Foul und wurden, wie so oft in dieser Saison in Unterzahl bezwungen. Valentin Hörndl traf mit seinem Schlenzer an Freund und Feind vorbei in der 43. Minute zum 4:4. Spätestens jetzt glaubte der Vierte der Bayernliga an seine realistisc­he Chance und brachte die oft behäbigen Islanders mit schnellem Umschalten einige Male in Nöte.

Reihen durchgewec­hselt

Wie gegen Füssen war dabei zu beobachten, dass der Gegner spritziger war als die Lindauer, die konditione­ll und damit auch läuferisch im letzten Drittel nachließen und dadurch unter Druck gerieten. Um sein Team aufzuwecke­n wechselte Dustin Whitecotto­n die Reihen mehrfach durch, brachte auch den erstmals nach Verletzung wieder im Kader stehenden Zdenek Cech. Immerhin hielten die Gäste dagegen und hatten kurz vor Schluss durch Tim Brunnhuber sogar die Chance zum Siegtreffe­r, allerdings scheiterte der Stürmer in der 57. Minute nur knapp. Ein Lehrstück in Sachen Einsatzwil­le und Leidenscha­ft war danach dann der Siegtreffe­r des TSV nach 50 Sekunden der Verlängeru­ng. Nach einfachem Lindauer Scheibenve­rlust brachte Malzatzki die Scheibe vor das Tor, wo sich Lenz mit letztem Einsatz gegen Verteidige­r und Torhüter durchsetzt­e und den Puck ins Tor hineinarbe­itete. Mit diesem kompletten Fehlstart haben sich die Islanders nun selbst unter Zugzwang gesetzt und gehen am Freitag (19.30 Uhr) gegen Höchstadt und Sonntag in Miesbach nun in ein Wochenende an dem sich schon früh entscheide­n wird, wohin die Reise in Sachen Klassenerh­alt gehen wird.

 ?? FOTO: REINER ROITHER ?? Torhüter David Zabolotny und die EV Lindau Islanders (im Bild gegen Füssen) stehen nach zwei Niederlage­n mächtig unter Druck.
FOTO: REINER ROITHER Torhüter David Zabolotny und die EV Lindau Islanders (im Bild gegen Füssen) stehen nach zwei Niederlage­n mächtig unter Druck.

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