Landwirte informieren sich über Ökolandbau
Fachmann Franz Pfau klärt sie im Weinstadl Rimmele über mögliche Fördermittel auf
WANGEN - Mit welcher Unterstützung darf ein Landwirt rechnen, der seinen Betrieb künftig ökologisch führen will? Der stellvertretende Amtsleiter des Landwirtschaftsamts Ravensburg, Franz Pfau, dokumentierte am Dienstag im Weinstadl Rimmele in Zahlen, Statistiken und Bildern, welche Fördermittel einen Landwirt bekommen kann, der etwa auf Ökolandbau, Begrünung im Acker oder Heumilch umstellt.
Zudem machte er die anwesenden Landwirte aus den Ortsvereinen Amtzell-Pfärrich, Achberg, Deuchelried, Neuravensburg, Niederwangen und Schomburg bei der Bauernversammlung auf die Folgen der Nichteinhaltung und die Beanstandungspunkte bei Kontrollen aufmerksam.
Neue Düngemittelverordnung
Ein sehr breitgefächertes Thema war auch die seit 2017 geltende neue Düngemittelverordnung. So müsse man schon vor dem Aufbringen der Nährstoffmengen den Düngebedarf der Kultur, die Nährstoffmengen im Boden und den Nährstoffgehalt der Düngemittel prüfen, sagte Pfau. Alle Werte und Zahlen müssten genau dokumentiert werden. Dies treffe auch auf die Ermittlung des Stickstoffgehalts im Boden zu. Die Stickstoffobergrenze liege im Schnitt bei 170 Kilo Stickstoff pro Hektar.
Der Einsatz von Pflanzenschutzmittel unterliegt ebenfalls stetiger Kontrollen. Verstöße liegen beispielsweise vor, wenn Landwirte Pflanzenschutzmittel auf befestigten Flächen, auf Wegen, Feldrainen oder Böschungen einsetzen. Das sei auch im Bereich von Gewässern der Fall, wo vorgeschriebene Abstände eingehalten werden müssen, sagte Pfau.
Weitere Veränderungen gibt es seit dem ersten Januar dieses Jahres auch bei der sogenannten Stoffstrombilanz. Diese hält bestimmte Betriebe dazu an, betriebliche Stoffstrombilanzen für Stickstoff und Phosphor zu ermitteln. Zur Durchführung sind Betriebe verpflichtet, die beispielsweise mehr als 50 Großvieheinheiten besitzen, mehr als 30 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaften oder eine Biogasanlage unterhalten.
Hilfe bei Krankheit
Den zweiten Teil des Nachmittags gestaltete Xaver Kempter, Geschäftsführer beim Bauernverband Allgäu/ Oberschwaben. In seinem Vortrag ging es vorrangig um die Ansprüche der Landwirte auf Rente oder Hilfe im Betrieb bei Krankheit. Für letzteres sei es wichtig, prompt und zügig zu handeln, also gleich am ersten Tag des Ausfalls. Umso schneller könne die Hilfskraft eingesetzt werden. Keinen Anspruch auf Leistung werde für Nebenbetriebe wie Pferdepensionen, Gaststätten, Brennereien oder Biogasanlagen erbracht.
Das Thema Rente treibt auch die Landwirte um. Doch hier müsse auf jeden einzelnen eingegangen werden, denn die Kriterien seien vielfältig, sagte Kempter. Dafür bedarf es einer umfangreichen Rentenberatung. Mit aktuellen Themenfeldern der landwirtschaftlichen Sozialversicherung beendete Xaver Kempter seine Ausführungen. Diese speziell für Landwirte eingerichtete Versicherung diene der Absicherung bei Krankheit, Arbeitsunfall oder Pflegebedürftigkeit.