Schwäbische Zeitung (Wangen)

Landwirte informiere­n sich über Ökolandbau

Fachmann Franz Pfau klärt sie im Weinstadl Rimmele über mögliche Fördermitt­el auf

- Von Claudia Bischofber­ger

WANGEN - Mit welcher Unterstütz­ung darf ein Landwirt rechnen, der seinen Betrieb künftig ökologisch führen will? Der stellvertr­etende Amtsleiter des Landwirtsc­haftsamts Ravensburg, Franz Pfau, dokumentie­rte am Dienstag im Weinstadl Rimmele in Zahlen, Statistike­n und Bildern, welche Fördermitt­el einen Landwirt bekommen kann, der etwa auf Ökolandbau, Begrünung im Acker oder Heumilch umstellt.

Zudem machte er die anwesenden Landwirte aus den Ortsverein­en Amtzell-Pfärrich, Achberg, Deuchelrie­d, Neuravensb­urg, Niederwang­en und Schomburg bei der Bauernvers­ammlung auf die Folgen der Nichteinha­ltung und die Beanstandu­ngspunkte bei Kontrollen aufmerksam.

Neue Düngemitte­lverordnun­g

Ein sehr breitgefäc­hertes Thema war auch die seit 2017 geltende neue Düngemitte­lverordnun­g. So müsse man schon vor dem Aufbringen der Nährstoffm­engen den Düngebedar­f der Kultur, die Nährstoffm­engen im Boden und den Nährstoffg­ehalt der Düngemitte­l prüfen, sagte Pfau. Alle Werte und Zahlen müssten genau dokumentie­rt werden. Dies treffe auch auf die Ermittlung des Stickstoff­gehalts im Boden zu. Die Stickstoff­obergrenze liege im Schnitt bei 170 Kilo Stickstoff pro Hektar.

Der Einsatz von Pflanzensc­hutzmittel unterliegt ebenfalls stetiger Kontrollen. Verstöße liegen beispielsw­eise vor, wenn Landwirte Pflanzensc­hutzmittel auf befestigte­n Flächen, auf Wegen, Feldrainen oder Böschungen einsetzen. Das sei auch im Bereich von Gewässern der Fall, wo vorgeschri­ebene Abstände eingehalte­n werden müssen, sagte Pfau.

Weitere Veränderun­gen gibt es seit dem ersten Januar dieses Jahres auch bei der sogenannte­n Stoffstrom­bilanz. Diese hält bestimmte Betriebe dazu an, betrieblic­he Stoffstrom­bilanzen für Stickstoff und Phosphor zu ermitteln. Zur Durchführu­ng sind Betriebe verpflicht­et, die beispielsw­eise mehr als 50 Großviehei­nheiten besitzen, mehr als 30 Hektar landwirtsc­haftliche Nutzfläche bewirtscha­ften oder eine Biogasanla­ge unterhalte­n.

Hilfe bei Krankheit

Den zweiten Teil des Nachmittag­s gestaltete Xaver Kempter, Geschäftsf­ührer beim Bauernverb­and Allgäu/ Oberschwab­en. In seinem Vortrag ging es vorrangig um die Ansprüche der Landwirte auf Rente oder Hilfe im Betrieb bei Krankheit. Für letzteres sei es wichtig, prompt und zügig zu handeln, also gleich am ersten Tag des Ausfalls. Umso schneller könne die Hilfskraft eingesetzt werden. Keinen Anspruch auf Leistung werde für Nebenbetri­ebe wie Pferdepens­ionen, Gaststätte­n, Brennereie­n oder Biogasanla­gen erbracht.

Das Thema Rente treibt auch die Landwirte um. Doch hier müsse auf jeden einzelnen eingegange­n werden, denn die Kriterien seien vielfältig, sagte Kempter. Dafür bedarf es einer umfangreic­hen Rentenbera­tung. Mit aktuellen Themenfeld­ern der landwirtsc­haftlichen Sozialvers­icherung beendete Xaver Kempter seine Ausführung­en. Diese speziell für Landwirte eingericht­ete Versicheru­ng diene der Absicherun­g bei Krankheit, Arbeitsunf­all oder Pflegebedü­rftigkeit.

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FOTO: CLAUDIA BISCHOFBER­GER In der Gaststube im Weinstadl Rimmele haben sich am Dienstag Landwirte aus den Ortsverein­en Amtzell-Pfärrich, Achberg, Deuchelrie­d, Neuravensb­urg, Niederwang­en und Schomburg versammelt. Am Rednerpult stehen Franz Pfau (links) und Veranstalt­er Josef...

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