Polizist an Kölner S-Bahn-Haltestelle getötet: Haftbefehl gegen 44-Jährigen
KÖLN (dpa) - Nach dem Tod eines jungen Polizisten an einer Kölner Straßenbahnhaltestelle ist Haftbefehl wegen fahrlässiger Tötung gegen einen 44-Jährigen erlassen worden. Der Mann sitzt nach Polizeiangaben vom Montag in Untersuchungshaft. Das Opfer, ein 32-Jähriger, war in der Nacht zum Samstag privat mit Bekannten unterwegs. Bilder einer Überwachungskamera sollen zeigen, dass er offenbar zwischen Straßenbahnwaggons gestoßen und dann überrollt wurde. Der Inhaftierte schwieg zunächst zu dem Vorfall.
Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor Untersuchungshaft wegen Totschlags beantragt. Warum der Richter den Haftbefehl änderte, dazu machte die Polizei keine weiteren Angaben. Ein Sprecher verwies auf die Staatsanwaltschaft, die aber zunächst nicht zu erreichen war. Der Straßenbahnfahrer hatte den jungen Mann zwischen den Waggons nicht bemerkt. Die Bahn überrollte den Polizisten, der privat und in zivil unterwegs war. Der 44-Jährige soll zunächst in der Menschenmenge untergetaucht sein. Später habe er sich vor Ort bei der Polizei als Zeuge gemeldet. Im Zuge der Ermittlungen war der Deutsche selbst ins Visier geraten.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) besuchte am Montag mit Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) die Haltestelle, an der Blumen und Kerzen niedergelegt wurden.
Der Vorfall ruft ähnliche Fälle in Erinnerung. So hatte unter anderem im Sommer vergangenen Jahres ein „U-Bahn-Schubser“in Köln Angst und Schrecken verbreitet.