Mehr Geburten und Sterbefälle im Landkreis Lindau
Neugeborene aus Flüchtlingsfamilien bekommen immer noch oft keine Geburtsurkunde
LINDAU - Im vergangenen Jahr sind im Landkreis Lindau sowohl besonders viele Kinder zur Welt gekommen (rund 440), als auch besonders viele Menschen gestorben (rund 360). Das Standesamt Lindau hatte dementsprechend mehr zu tun als im Jahr zuvor, erklärte Standesbeamtin Caroline Ehrle: „Rund 60 Sterbefälle und ungefähr 50 Geburten mehr haben wir im vergangenen Jahr beurkundet.“
Zwölf mehr Jungen als Mädchen kamen zur Welt. Neugeborene Jungen im Landkreis hießen oft Leon, danach folgen die Namen Lukas und Anton. Bei Mädchen hingegen gab es keinen klaren Favoriten. Am häufigsten nannten Eltern ihre Töchter: Marie, Emma, Ida und Lina.
Die Standesbeamten seien viel mit Geburten und auch Sterbefällen beschäftigt, daher bleibe wenig Zeit für Hochzeitstermine. 2017 haben laut Ehrle rund 190 Paare geheiratet – im Vorjahr waren es knapp 240. „Es sind immer um die 200 Paare, das liegt daran, dass wir nicht mehr Termine vergeben können.“Im vergangenen Jahr seien viele Paare nicht zu ihrem Termin erschienen und hätten vorher nicht abgesagt. Das sei sehr ärgerlich, da die Termine dann unbesetzt blieben. Interessenten gebe es aber genug: Viele Auswärtige würden gerne in der Urlaubsregion heiraten. Die Mehrheit seien sie aber nicht: Knapp mehr als die Hälfte der Hochzeitspaare wohne in Lindau. Von März bis September gibt es nur noch wenige freie Trauungstermine. Den Tag mit der Schnapszahl kann das Standesamt in diesem Jahr nicht mehr vergeben: „Der 18.08.18 ist bereits ausgebucht“, berichtet Ehrle. Das liege wohl am Wochentag: Alle Samstagstermine seien von März bis September belegt.