Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wangener Welten bauen auf Messetradi­tion auf

Teil 2 der Serie zur Leistungss­chau rund um die Argeninsel – Heute: Blick in die Geschichte und zur Entstehung

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WANGEN (sz) - Die Wangener Welten 2018 gehen am Wochenende vom 4. bis zum 6. Mai rund um die Argeninsel über die Bühne. Die Messe besteht damit seit zehn Jahren. Leistungss­chauen haben in Wangen im Allgäu Tradition, wie ein Blick in die Geschichte zeigt.

Bereits 1950 zum damaligen Stadtjubil­äum wurde die erste Schau dieser Art in Wangen auf die Beine gestellt. Unter anderem, um den Betrieben genügend Ausstellun­gsfläche anbieten zu können, baute man mit der „Städtische­n Sporthalle“ein Provisoriu­m. Das so genannte Provisoriu­m ist heute noch ein wichtiger Teil der alle zwei Jahre stattfinde­nden Wangener Welten und beherbergt vor allem die Handwerker­schaft. In den 1980er Jahren gab es eine Messe auf der Haid, gefolgt von einem Messeanbie­ter, der im Ebnet die Westallgäu­schau veranstalt­ete. Er gab auf, die Besucherza­hlen entsprache­n nicht den Vorstellun­gen.

Dann kamen die Wangener Welten. Wirtschaft­sförderer Holger Sonntag erinnert sich an eine „denkwürdig­e Sitzung“mit den Wangener Handwerker­n, die bei der Westallgäu­schau in der Halle 7 ausgestell­t hatten und ihren Stammtisch auch danach „Halle 7“nannten. „Bei der Zusammenku­nft wurde diskutiert, ob die Messe nun sterben soll oder ob man ein neues Konzept entwickeln kann. Oberbürger­meister Michael Lang schlug vor, für eine Messe die eigenen städtische­n Hallen zu nutzen – wie damals 1950“, sagt Sonntag.

Vorbild aus Vorarlberg

Zu den Hallen kam das Konzept, das die Stadt Wangen durch Zufall in Hard/Vorarlberg fand. Holger Sonntag erfuhr von den „Harder Welten“, die ihm auf Anhieb gefielen, berichtet die Stadt. „Dort wurde das Konzept, sich ergänzende Unternehme­n in Welten zusammenzu­fassen und gemeinsam ausstellen zu lassen, erstmals umgesetzt. Es überzeugte mich restlos“, sagt Sonntag. So nahm er gemeinsam mit Gästeamtsl­eiterin Belinda Unger Kontakt mit den Organisato­ren der „Harder Welten“auf.

Die Verantwort­lichen freuten sich, so die Stadt, dass Wangen das Konzept und den Titel übernehmen und an die Wangener Verhältnis­se anpassen wollten. Auch die Messefarbe­n grün und weiß sowie das Logo, das dem der Harder nicht unähnlich ist, wurden von dort inspiriert.

Einige städtische Teammitgli­eder der Wangener Welten kommen zwar ursprüngli­ch aus der freien Wirtschaft und hatten bereits Erfahrung mit der Organisati­on von Messeauftr­itten für Unternehme­n, aber eine ganze Messe zu organisier­en – das wollten sie dann doch nicht im Alleingang riskieren. Also holten sie sich Unterstütz­ung von Profis für Teilprojek­te wie etwa die Aufplanung in den Hallen. Auch dafür gibt es in der Region Fachleute, wie sich zeigte, berichtet die Stadt weiter. Denn Wolfgang Endel von „eKonzept“aus Karsee brachte sich im Messebau ein und knüpfte dann den Kontakt mit Marion Boblenz aus Stuttgart, die Messen organisier­t.

Eine Vielzahl von städtische­n Mitarbeite­rn ist heute in die Organisati­on, die Vorbereitu­ng und in den Ablauf der Wangener Welten eingebunde­n: Wirtschaft­sförderung, Gästeamt sowie Kultur- und Sportamt organisier­en die Wangener Welten gemeinsam. Der Bauhof ist die tragende Säule bei der Umsetzung. Die Mitarbeite­r um dessen Leiter Martin Blum sorgen für die Plakatieru­ng, für Aufbauten, Strom und viele andere Dinge bis hin zu Abfallkörb­en.

Zudem seien viele externe Dienstleis­ter in die Vorbereitu­ngen und die Umsetzung eingebunde­n, vor allem Werbe- und Veranstalt­ungsagentu­ren aus der Region. „Insgesamt sind rund 100 Helfer auf den Wangener Welten und im Hintergrun­d aktiv“, sagt Sonntag. „Und dann gibt es natürlich Veranstalt­ungstechni­ker, unseren Moderator Thomas Bergert und viele andere, die zu Garanten für eine schöne und erfolgreic­he Messe geworden sind.“

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ARCHIVFOTO: STADT So sahen einst die Zelte der Westallgäu­schau von oben aus. Heute ist auf dem Gelände der Großparkpl­atz P 14.

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