Schwäbische Zeitung (Wangen)

Funkensonn­tag brennen wieder die Feuer

Über den Ursprung eines der wohl ältesten Bräuche sind sich die Experten uneinig

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WANGEN (swe) - Das Funkenfeue­r am Funkensonn­tag (mancherort­s auch am Vorabend) gehört zu den wohl ältesten Bräuchen der Region. Auch in und um Wangen herum werden am Sonntag wieder zahlreiche Feuer brennen.

Über ihre Ursprünge und Bedeutung streiten die Experten. Sehen einige in den Funkenfeue­rn Reste eines heidnisch-keltischen Brauchtums zur Vertreibun­g des Winters, interpreti­eren andere den Funken als christlich­es Ritual. Nicht umsonst werde der Funkensonn­tag nämlich immer am Sonntag nach Aschermitt­woch und so zu Beginn der Fastenzeit abgehalten, heißt es. Nachweisen lässt sich der Funkensonn­tag seit Ende des elften Jahrhunder­ts.

So oder so: Auch in Wangen wird am Sonntag wieder ein Funkenfeue­r lodern. Die Funkenzunf­t Wangen hat erneut ausgedient­e Weihnachts­bäume und Paletten gesammelt, um sie am Sonntag um 19 Uhr auf dem Funkenplat­z im Gewann Schlauchen (Berger-Höhe/ Haid) zu entzünden. „Wer will, darf gerne schon am Nachmittag vorbeikomm­en“, sagt Sabine Berte-Walser, Vorsitzend­e der Funkenzunf­t Wangen. Schon zu dieser Zeit gibt es Funkenring­e und Kuchen. Für den Abend hat sich die Funkenzunf­t – zu den üblichen Kaltund Warmgeträn­ken und Würsten – etwas Besonderes ausgedacht. BerteWalse­r: „Es wird auch frisch gezogene Küchle geben.“Einen Teil des Erlöses spendet die Funkenzunf­t auch in diesem Jahr wieder für einen gemeinnütz­igen Zweck.

Festes Schuhwerk empfiehlt im Übrigen nicht nur die Wangener Funkenzunf­t. Glaubt man den Wetterprog­nosen könnte es in den Tagen vor dem Funkensonn­tag noch zu etwas Regen – und damit auch zu feuchten Wiesen – kommen. Ähnlich wie die Fasnet ist der Funkenbrau­ch inzwischen – zumindest im benachbart­en Vorarlberg – immateriel­les Kulturerbe. 2010 wurde es in Österreich in die Unesco-Liste aufgenomme­n. In Deutschlan­d sind die Funkenfeue­r vor allem im Allgäu, in Oberschwab­en und im Schwarzwal­d verbreitet. für Essen und Getränke ist gesorgt. Becher sind mitzubring­en. Veranstalt­er: Landjugend Primisweil­er.

Niederwang­en: 18. Februar, 19 Uhr, an der Flutlichtl­oipe, Essen und Getränke sind vorhanden, Tassen möglichst mitbringen. Veranstalt­er: Jugendfeue­rwehr.

Ratzenried: 17. Februar, 18.30 Uhr, Ortsausgan­g Richtung Galgenberg, Veranstalt­er: Heimatvere­in Ratzenried. Für Essen und Getränke ist gesorgt.

Wohmbrecht­s: 18. Februar, 19.30 Uhr, Wohmbrecht­ser Höhe (Kleiner Funken für die Kinder um 18 Uhr), Getränke, musikalisc­he Begleitung durch die Musikkapel­le Wohmbrecht­s. Veranstalt­er: Funkenzunf­t Wohmbrecht­s.

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FOTO: SUSI WEBER Der Funkensonn­tag ist wohl einer der ältesten Bräuche der Region.

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