Schwäbische Zeitung (Wangen)

Parkhaus-Standort dringend gesucht

In Leutkirch haben die Vorprüfung­en begonnen – Vorerst sind 2018 und 2019 zwei Millionen Euro eingeplant

- Von Herbert Beck

LEUTKIRCH - Voraussich­tlich in der Sitzung am 5. März wird der Leutkirche­r Gemeindera­t über den städtische­n Haushalt debattiere­n. Die Stadtverwa­ltung hat ein großes Investitio­nsprogramm vorgeschla­gen, um sowohl in den Ortschafte­n als auch in der Kernstadt wichtige Sanierungs­maßnahmen auf den Weg zu bringen. Auch die Suche nach einem Standort für ein geplantes Parkhaus soll in diesem Jahr intensivie­rt werden.

Nicht nur im Vermögensh­aushalt der Stadt sind Investitio­nen aufgeliste­t. Im Wirtschaft­splan für

2018 des „Eigenbetri­ebs Stadtwerke“findet sich im Kapitel „Tiefgarage­n“eine erste Planungsra­te in Höhe von 500 000 Euro für den Bau eines Parkhauses. Weitere 1,5 Millionen sind bereits als sogenannte Verpflicht­ungsermäch­tigung für das Haushaltsj­ahr 2019 ausgewiese­n. Noch ist aber völlig unklar, wann und vor allem wo ein Parkhaus in Innenstadt­nähe entstehen könnte. Auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“bestätigte die Verwaltung am Mittwoch: „Derzeit werden verschiede­ne Standortal­ternativen baurechtli­ch geprüft und mit dem Denkmalsch­utz abgestimmt.“Eine exakte Kalkulatio­n sei noch nicht möglich: „Die Kostenspan­ne reicht von 1,3 bis drei Millionen“, heißt es in der Antwort.

Mehrfach wurde schon der Parkplatz beim Jugendhaus genannt. Aber nach der Schließung der Feneberg-Filiale ist auch dieser Bereich in die Diskussion gekommen. Nicht zuletzt der Leutkirche­r Einzelhand­el drängt darauf, sehr nah an den Geschäften Parkmöglic­hkeiten zu schaffen, falls der Gemeindera­t mittelfris­tig auch den südlichen Teil der Marktstraß­e zur Fußgängerz­one umgestalte­n will. Als weitere Option ist vereinzelt auch schon das Areal an der Kreuzung Isnyer Straße/Kemptener Straße genannt worden. Dort befinden sich mittlerwei­le drei ältere Gebäude im Besitz der Stadt, die abgerissen werden sollen. Ausschließ­en will die Stadt so einen Standort nicht, stellte aber klar: „Da die Fläche aber zu klein ist, müssten weitere Flächen erworben und gesichert werden.“

Thema auch beim Rathausstu­rm

Auch während der Fasnet kam das Thema Parkhaus zur Sprache. So äußerte sich Oberbürger­meister HansJörg Henle beim Rathausstu­rm dazu in Reimform: „Ein Parkhaus bei Feneberg, an der Fußgängerz­one als Beginn, das wäre für Räte und Handel ein großer Gewinn, ob es jedoch klappt, das kann man nicht sagen, denn das Gebäude ist privat, sollten wir es dennoch mal wagen?“

Noch im Oktober 2017 hatten die Einzelhänd­ler aus der Stadt massiv vor einer Ausweitung der Fußgängerz­one ohne ein leicht erreichbar­es Parkhaus gewarnt. „Dass nunmehr ein erneuter Versuch, die Fußgängerz­one einzuführe­n, beabsichti­gt wird, hat bei uns für Verwunderu­ng und Entsetzen gesorgt“, war in einer Erklärung an die Verwaltung und alle Gemeindera­tsfraktion­en zu lesen. Ein voreiliger Beschluss könne „fatale Auswirkung­en“auf das Angebot in der Stadt nach sich ziehen. Vor weiteren Leerstände­n in der Stadt wurde gewarnt.

Eine Standort-Vorentsche­idung dürfte voraussich­tlich aber auch im Zusammenha­ng mit der anstehende­n

Eine exakte Kalkulatio­n ist laut Stadtverwa­ltung noch nicht möglich.

Sanierung des Bereichs an der Eschach fallen. 580 000 Euro sind dafür bereits im Haushalt für Vorplanung­en ausgewiese­n. Insgesamt, das geht aus der Übersicht über „Investive Schwerpunk­te 2019 – 2021“hervor, ist diese wichtige Maßnahme mit 2,3 Millionen Euro veranschla­gt. Weitere 1,2 Millionen soll die Altstadtsa­nierung wert sein.

Rund zehn Millionen Euro will die Stadt vorerst in diesem Jahr allein für Baumaßnahm­en ausgeben, sofern alle Planungen und die Ausschreib­ungen rechtzeiti­g fertiggest­ellt werden können. 800 000 Euro davon sind als Restfinanz­ierung für die Bahnsteigm­odernisier­ung fällig.

Wieder legt die Verwaltung einen großen Schwerpunk­t im Bereich von Schulen und Kindergärt­en. Für 2018 sind 2,9 Millionen Euro dafür vorgesehen, für die weiteren drei Jahre 7,7 Millionen Euro. Dazu zählen unter anderem dann auch 2,5 Millionen Euro für die Sanierung des Kindergart­ens Adrazhofen. Den größten Haushaltsp­osten werden aber Umbau und Sanierung des Hans-Multscher-Gymnasiums in den kommenden Jahren ausmachen. Mehr als sechs Millionen Euro dürften dafür bis Ende 2021 insgesamt fällig werden. In der mittelfris­tigen Planung wird auch die energetisc­he Sanierung des GeorgSchne­ider-Hauses in der Rubrik „Liegenscha­ften und Grunderwer­b“mit einem Planansatz in Höhe von zwei Millionen Euro erwähnt.

Nicht zuletzt wegen dieser ehrgeizige­n Pläne hat die Verwaltung deshalb dem Gemeindera­t leichte Erhöhungen bei der Grundsteue­r B und der Gewerbeste­uer vorgeschla­gen. Hans-Jörg Henle hat das so begründet: „Diese Investitio­nen kommen allen zugute: Bürgern und Betrieben.“

„Die Kostenspan­ne reicht von 1,3 bis drei Millionen.“

„Derzeit werden verschiede­ne Standortal­ternativen baurechtli­ch geprüft und mit dem Denkmalsch­utz abgestimmt“, heißt es vonseiten der Stadtverwa­ltung Leutkirch.

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Parkhaus-Option I: Der Parkplatz zwischen dem Jugendhaus und der Eschach.
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Parkhaus-Option II: Das Areal, auf dem die geschlosse­ne Feneberg-Filiale steht.
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FOTOS: HEB Parkhaus-Option III: Grundstück­e an der Kreuzung Isnyer Straße/Kemptener Straße.

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