Marc Hübler gibt den Gasthof Stift auf
Das Restaurant in Lindau öffnet er nach der Winterpause nicht mehr
LINDAU (jule) - 32 Jahre lang hat die Familie Hübler das „Stift“am Lindauer Marktplatz betrieben. Nun gibt Marc Hübler den Gasthof auf. Bei einem Flohmarkt am kommenden Montag verkauft er bereits Inventar des Restaurants, Ende 2018 schließt er auch den Hotelbetrieb. Wie es mit dem Stift weitergeht, ist derzeit noch unklar. Die Eigentümer suchen nach einer Lösung.
Unter dem Titel „Restaurantauflösung“lädt Hübler auf Facebook öffentlich zu einem Flohmarkt in den Gasthof Stift ein. Im Gespräch mit der SZ bestätigt er, dass er das Restaurant nach der Winterpause nicht mehr öffnen wird. Er betont aber auch, dass er auf dem Flohmarkt nicht nur Küchengeräte, Geschirr und Einrichtungsgegenstände aus dem Stift verkaufen will. „Ein großer Teil ist von den Schifffahrtsbetrieben, die mein Vater aufgegeben hat“, sagt er. Aber auch Sachen aus dem Bodenseehotel, das Hüblers nach 25 Jahren bereits Ende
TRAUERANZEIGEN Oktober aufgegeben haben, seien dabei.
Der Pachtvertrag, den Hübler mit der Aktienbrauerei Simmerberg hat, läuft Ende des Jahres aus, dann schließt er auch den Hotelbetrieb. Dass er das Restaurant schon früher aufgibt, hat mit Verhandlungen zwischen der Aktienbrauerei Simmerberg und der Kick’schen Stiftung, deren gesetzlicher Vertreter der Oberbürgermeister der Stadt Lindau ist, zu tun. „Elf Monate war klar, dass es Veränderungen geben wird, bei denen im schlimmsten Fall eine Mauer mitten durchs Restaurant geführt hätte“, sagt Hübler.
Im vergangenen Jahr hatte es Überlegungen gegeben, die Tourist-Information im Stift unterzubringen. Und zwar im Bereich der sogenannten Alten Wache, der der Kick’schen Stiftung gehört. Denn die Eigentumsverhältnisse im Stift sind kompliziert: Ein Teil, und zwar der weitaus größere, gehört der Aktienbrauerei Simmerberg. Der andere Teil, die „Alte Wache“, gehört der Kick’schen Stiftung. Bisher hatte die Kick’sche Stiftung ihren Teil des Stifts an die Akteinbrauerei vermietet, die den gesamten Gasthof an Hübler verpachtet hatte. Wäre nun die Tourist-Information in der „Alten Wache“untergekommen, hätte das einen Umbau nötig gemacht.
Diese Pläne sind laut Lorenz Schlechter, Vorsitzender der Aktienbrauerei Simmerberg, allerdings längst wieder vom Tisch, die TouristInformation wird nicht ins Stift einziehen. Als Marc Hübler das Ende vergangenen Jahres erfahren habe, sei es aber zu spät gewesen: „Da hatte ich all meinen Mitarbeitern bereits gesagt, dass sie sich einen neuen Job suchen müssen“, erklärt er. Den Hotelbetrieb möchte er allerdings so lange aufrecht erhalten, wie der Pachtvertrag mit der Aktienbrauerei läuft. „Für die Hotelgäste gibt es kein À-la-Card-Essen mehr“, sagt Hübler. Allerdings biete er für Gruppen ab 30 Personen eine Halbpension an.
Wie genau es nun mit dem Stift weitergeht, ist unklar. „Im Laufe dieses Jahres muss dann eine Klärung erfolgen wie es weiter geht. Weitere Pläne gibt es hier aktuell noch nicht“, schreibt Alexander Warmbrunn, der im Namen der Kick’schen Stiftung die Verhandlungen mit der Aktienbrauerei geführt hatte, auf Anfrage der SZ.