Lindau wird seine Klimaziele wohl erreichen
LINDAU (dik) - Während die Bundesregierung einräumen muss, dass Deutschland seine Ziele zum Klimaschutz wohl nicht erreichen wird, gehen die Verantwortlichen davon aus, dass die Stadt Lindau sehr wohl im Jahr 2020 etwa vier Zehntel weniger Kohlendioxid ausstoßen wird als 30 Jahre zuvor. Das geht aus dem jüngsten Klimaschutzbericht hervor, den der Umweltausschuss diskutiert hat.
„Ich denke, da haben wir wirklich was vorzuweisen“, freute sich Oberbürgermeister Gerhard Ecker mit der Sachbearbeiterin Danielle Eichler und Stadtbaudirektor Georg Speth, die den Klimaschutzbericht den Stadträten vorgestellt haben. Dabei sind auch die Ziele weiterhin durchaus ehrgeizig, denn Lindau will vor allem beim European Energy Award (EEA) weiter punkten.
Vor einem Jahr haben sich die Lindauer gefreut, dass die Stadt bereits im ersten Anlauf beim EEA Silber erreicht hat. Nun soll es im kommenden Jahr Gold werden. Lindau habe bereits fast drei Viertel der erreichbaren Punkte nachgewiesen und werde das fehlende Prozent für die Gold-Bewertung auch noch schaffen. Im Landkreis Lindau hat bisher die Gemeinde Wasserburg beim EEA den Gold-Status erreicht. Eichler erinnerte an viele Aktionen für den Klimaschutz aus dem vergangenen Jahr. Dazu gehörten Ausstellungen in Schulen, vor allem aber das Stadtradeln im Mai und die Teilnahme an der Europäischen Mobilitätswoche im September. Das habe Verantwortliche in Brüssel derart überzeugt, dass Lindau bei einem Wettbewerb der Städte unter den besten drei europäischen Kleinstädten nominiert sei.
Stadtradeln ist für den Juni geplant
Gut aufgestellt sieht Eichler Lindau auch bei der Versorgung mit Ladestationen für Elektroautos, zumal am Karl-Bever-Platz noch drei Ladesäulen geplant seien und in der JosefineHirner-Straße eine Schnellladesäule entstehen soll.
In diesem Jahr sind wieder verschiedene Ausstellungen und Vorträge geplant, dazu gehören vor allem wieder das Stadtradeln, das heuer im Juni geplant ist, und die Mobilitätswoche direkt nach den Sommerferien. Auch Max Strauß (BL) nannte den Bericht „sehr erfreulich“. Er habe aber den Eindruck, dass das Energieteam, das den Prozess leitet, mehr eine „Alibifunktion“habe. Denn in die Stadtpolitik sei das Energieteam zu wenig einbezogen. Speth erläuterte daraufhin, dass Verwaltungsmitarbeiter und Stadträte ebenso im Energieteam arbeiten wie zum Beispiel jemand von der IHK oder ein Schornsteinfeger.