Wassernetz in Legau nun fast komplett erneuert
Im Spätsommer soll die vorerst letzte Leitung verlegt werden – Gesamtkosten über fünf Millionen Euro
LEGAU (fk) - Die Erneuerung des Wasserleitungsnetzes in Legau neigt sich dem Ende entgegen. Das wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung deutlich. Im Spätsommer soll eine Wasserleitung von Oberlandholz nach Streichers und Unterlandholz gebaut werden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf gut eine Million Euro. Damit wären dann alle wichtigen Teile des rund 16 Kilometer langen Leitungsnetzes der weitläufigen Marktgemeinde erneuert und für den notwendigen Feuerschutz ertüchtigt.
Lediglich eine kleinere Verbindung zwischen Strass und Felben würde dann noch fehlen. Diese etwa 286 000 Euro teure Verbindung soll vorerst zurückgestellt und erst später zusammen mit einer dort fälligen Straßenbaumaßnahme realisiert werden.
Bisher hat die Marktgemeinde für die Wasserversorgung einen Kredit in Höhe von zwei Millionen Euro aufgenommen. Weil die Konditionen derzeit noch äußerst günstig sind, soll dieser mit einem zinslosen Darlehen für die jetzt noch anstehende Maßnahme um eine Million aufgestockt werden, so Bürgermeister Franz Abele. In den vergangenen vier Jahren hat Legau in sein Trinkwasser insgesamt rund fünf Millionen Euro investiert. Nicht ohne Folgen: Abele kündigte eine Anpassung des Wasserpreises um 20 bis 30 Cent auf etwa 1,30 Euro pro Kubikmeter an, um eine Kostendeckung zu erreichen.
„Hauptschlagader“
Laut Marktrat Hubert Steinhauser sei es „zwar gut, dass die Hauptschlagader nach Maria Steinbach gebaut wurde“. Dies dürfe aus seiner Sicht aber nicht nur allein zulasten der dort lebenden Landwirte gehen. Wenn alles auf den Wasserpreis umgelegt würde, dann würden die wenigen, noch verbliebenen Bauern seiner Meinung nach die Hälfte aller Kosten tragen, da sie fast die Hälfte der jährlichen Wassermenge von etwa 200 000 Kubikmeter verbrauchen.
Rathauschef Abele machte deutlich, dass auch die anderen 1000 Anschlussnehmer diese Kosten mittragen würden. Es sei aber richtig, dass von den Landwirten mehr als 40 Prozent der Wassermenge abgenommen werde. Er machte deutlich, dass die Gemeinde nicht einfach nur über fünf Millionen Euro in die Wasserversorgung investieren könne: Man müsse dieses Geld auch wieder zurückholen. Ob dies über den Wasserpreis oder teilweise auch über Grundgebühren geschehen werde, darüber müsse der Marktrat noch diskutieren.
Kämmerer Thomas Mazinek erklärte, dass der Markt sogenannte „Verbesserungsbeiträge“verlangen und bis zu 50 Prozent der Baukosten über Grundgebühren abrechnen könnte. Auch wenn die Kredite nur 20 Jahre lang laufen, sei beabsichtigt, die Kosten über 40 Jahre umzulegen. Markträtin Isolde Göppel mahnte an, dass auch mit einer Grundgebühr eine gewisse Ungerechtigkeit nicht ausgeschlossen werden könne. Zweiter Bürgermeister Johann Heinle betonte: „Man muss irgendwie einen Kompromiss finden.“
Dem Vorschlag von Marktrat Hubert Steinhauser, in die nicht mehr benötigten Wasserleitungen Glasfaserkabel einzubringen, erteilte der Bürgermeister eine Absage: Denn vielerorts seien im Zuge der Erneuerung bereits auch Leerrohre für die Breitbandversorgung mit verlegt worden, betonte Abele.