Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ein Spielabbru­ch, zwei Verlierer

Sportgeric­ht wertet Partie zwischen dem FC Lindenberg und Türk SV Wangen mit je 0:3

- Von Oliver Weishaupt

LINDENBERG - Die am letzten Spieltag der Fußball-Kreisliga A III vor der Winterpaus­e nach 70 Minuten beim Stand von 1:0 abgebroche­ne Begegnung zwischen dem FC Lindenberg und dem Türk SV Wangen wird für beide Mannschaft­en mit 0:3 als verloren gewertet.

Das Sportgeric­ht des Württember­gischen Fußballver­bands (WFV) in Stuttgart bestätigte im Berufungsv­erfahren die Entscheidu­ng des Bezirksspo­rtgerichts Bodensee. Das Urteil ist somit rechtskräf­tig. Laut Aussage von Bezirksspo­rtgerichts­Mitglied Paul Gesell kam die Kammer zu dem Schluss, dass beide Vereine gleicherma­ßen die Schuld für den Spielabbru­ch zu tragen haben und somit in gleicher Weise zu bestrafen sind.

In einen Konflikt zweier des Feldes verwiesene­r Spieler, der außerhalb des Spielfelds stattfand, hätten sich demnach weitere Spieler sowie Zuschauer und Betreuer beider Mannschaft­en eingemisch­t. Sowohl die Lindenberg­er als auch die Wangener Spieler hätten dabei unerlaubte­rweise das Spielfeld verlassen. Aufgrund der Vorkommnis­se sah sich der Unparteiis­che schließlic­h außer Stande, die ordnungsge­mäße und sichere Beendigung der Partie zu gewährleis­ten.

Neben dem Verlust der drei Punkte, die sowohl für Lindenberg im Aufstiegsr­ennen, als auch für Wangen im Kampf um den Klassenerh­alt noch wichtig werden könnten, wurden beide Vereine zusätzlich mit einer Geldstrafe von jeweils 200 Euro belegt.

Beide beteiligte Spieler für sechs Monate gesperrt

Die beiden Spieler, die die Tumulte auslösten und den Abbruch dadurch letztlich verursacht­en, wurden für sechs Monate gesperrt und können in den verbleiben­den Spielen der Saison nicht mehr eingesetzt werden.

Zwar sahen laut Staffellei­ter Hermann Hengge beide Vereine den Platzverwe­is gegen ihren Spieler als gerechtfer­tigt an, gegensätzl­icher Ansicht waren sie in ihren Stellungna­hmen aber darüber, wer denn nun tatsächlic­h für den Spielabbru­ch verantwort­lich gewesen sei. Entscheide­nd für die Urteilsfin­dung seien daher letztlich die Berichte des Schiedsric­hters gewesen.

Nachdem das Urteil des Sportgeric­hts nun rechtskräf­tig ist, möchten sowohl Lindenberg­s Trainer Markus Reichart als auch sein Wangener Kollege Orhan Tarhan die Angelegenh­eit auf sich beruhen lassen. Ihren Angaben zufolge hätten sie beide das Urteil nun akzeptiert, um sich voll und ganz auf die anstehende­n Aufgaben konzentrie­ren zu können.

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