Schwäbische Zeitung (Wangen)

Hohe Investitio­nen führen bei den Stadtwerke­n zu hoher Kreditaufn­ahme

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Der Gemeindera­t Wangen hat in der jüngsten Sitzung den Wirtschaft­splan 2018 des Eigenbetri­ebs Stadtwerke mit seinen Betriebszw­eigen Wasservers­orgung, Stromverso­rgung, Nahwärmeve­rsorgung und Tiefgarage Lindauer Tor beschlosse­n. Demnach beläuft sich der geplante Gesamtverl­ust in diesem Jahr auf rund 185 000 Euro – vor einem Jahr war die Stadt noch von einem Minus in Höhe von 328 000 Euro ausgegange­n. Hauptgründ­e sind geringere Ausgaben beim Energie- und Materialbe­zug, bei Abschreibu­ngen und Zinszahlun­gen.

Wasservers­orgung: Der erwartete Jahresgewi­nn liegt bei 122 000 Euro, Gebühren und Verkaufsme­nge sollen gleich bleiben. Die größten Investitio­nen in 2018 betreffen die Erschließu­ng des Erba-Areals (200 000 Euro) sowie Wasserleit­ungen in Karlstraße (100 000 Euro), Marneweg und Argonnenst­raße (150 000 Euro).

Stromverso­rgung: Hier geht die Stadt von einem Jahresverl­ust in Höhe von nur rund 135 000 Euro aus – das Ergebnis hängt vor allem mit der Verzögerun­g beim früheren NTW-Wasserkraf­twerk T 4 zusammen. Sobald dieses reaktivier­t ist, sollen die Einnahmen aus Einspeisev­ergütung und Stromverka­uf ab 2020 auf knapp 600 000 Euro steigen. Dickster Investitio­nsbrocken der kommenden Jahre ist die Reaktivier­ung des T 4 für rund 3,5 Millionen Euro, anschließe­nd soll das Kraftwerk T 9 (Niederwang­en) saniert werden.

Nahwärmeve­rsorgung: Hier wird 2018 mit einem Verlust von

142 000 Euro gerechnet. Netzergänz­ungen (577 000 Euro) und Hausanschl­üsse (244 000 Euro) bilden den Schwerpunk­t bei den Investitio­nen. Die Erweiterun­g der Heizzentra­le schlägt dieses Jahr noch mit 365 000 Euro zu Buche.

Tiefgarage Lindauer Tor: Der geplante Jahresverl­ust beträgt 19 700 Euro. Die vorgesehen­e Betonsanie­rung für rund eine Million Euro könnte in 2020 über die Bühne gehen. Folge dieser hohen Investitio­n könnten in absehbarer Zeit höhere Nutzergebü­hren sein.

Vor allem wegen der hoher Investitio­nen in die Wasserkraf­t und womöglich in die Tiefgarage planen die Stadtwerke mit einer Kreditaufn­ahme bis zum Jahr 2020 in Höhe von über acht Millionen Euro, was den Schuldenst­and auf knapp 13,5 Millionen Euro erhöht. Um die geforderte Eigenkapit­alquote zu erfüllen, könnte die Stadt in 2020 auch das Stammkapit­al erhöhen müssen. (bee)

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