Kißlegger Verwaltung will die Grundsteuer B erhöhen
Rekordhaushalt für 2018 geplant – Keine weitere Kreditaufnahme nötig – Debatte und Verabschiedung folgen
KISSLEGG - Der Haushalt für 2018 hat ein Rekordvolumen: 33 Millionen Euro. Das sei mit Abstand die höchste Summe, die die Gemeinde zu verwalten habe, stellte Kißleggs Kämmerer Roland Kant in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor. Es seien aber für das laufende Jahr keine neuen Kreditaufnahmen geplant. Zum Jahresende 2018 rechnet die Gemeinde mit einen Schuldenstand von erstmalig unter einer Millionen Euro.
Die Planung für das Haushaltsjahr sei einfacher als in anderen Jahren gewesen, erklärte Kant, weil die Verkaufserlöse aus den Grundstücken für das Baugebiet Becherhalde für eine gute Rücklagen-Situation der Gemeinde gesorgt hätten. Der Verkauf von zwei weiteren Bauplätzen sei bereits in den Haushaltsplan 2018 eingeflossen, die nächsten Verkäufe seien erst wieder 2019 geplant.
Wichtige Steuereinnahmen
Die Gemeinde plant, die Grundsteuer B um 20 Prozentpunkte von 340 auf 360 Prozent zu erhöhen. Die Grundsteuer besteuert den Grund und Boden mit Wohnbebauung, einschließlich der Gebäude. Die Erhöhung entspricht laut Gemeinde fünf Prozent mehr nach fünf Jahren. Geplant sind demnach 2018 Einnahmen von 1 085 000 Euro. Die Erhöhung sei notwendig, um unausweichliche Investitionen etwa für Kindergärten oder Schulen finanzieren zu können, erklärte Bürgermeister Dieter Krattenmacher: „Wir wollen eine Neuverschuldung vermeiden. Außerdem haben sich die Steuern nicht adäquat zu den Ausgaben und Aufgaben der Gemeinde entwickelt.“Die erhöhte Grundsteuer sei aber immer noch niedriger als im übrigen Landkreis. Der Schnitt liege bei 367 Prozentpunkten.
Neben der Grundsteuer B ist die Gewerbesteuer eine wichtige Steuereinnahmequelle. In Kißlegg rechnet die Verwaltung 2018 mit 3,2 Millionen Euro Einnahmen aus der Gewerbesteuer. Noch wichtiger sei laut Haushaltsplan allerdings die Einkommenssteuer: Hier erwartet die Gemeinde im Jahr 2018 einen Anteil von rund 4,6 Millionen Euro.
Investitionen 2018
Neben laufenden Kosten wie etwa Personalkosten in Höhe von 6,7 Millionen Euro plant die Gemeinde 2018 in einige Projekte zu investieren. Der Umbau der Realschule wird 420 000 Euro kosten. Auch die Turn- und Festhalle soll aus- und umgebaut werden, wofür eine Million Euro eingeplant sind. Zudem wird die erste rate für den Kindergarten St. Monika über 1,35 Millionen Euro fällig. Auch in den Breit band ausbau und in Eisenbahn kreuzungs arbeiten wird die Gemeinde mit je mehr als 300 000 Euro investieren.
Inder kommenden Gemeinde ratssitzung soll der Haushalt für 2018 verabschiedet werden.