Isnyer hat „fettfreie Wurst“entwickelt
Der gelernte Metzger Dennis Kraus hat vor wenigen Tagen seinen Onlineshop eröffnet
ISNY - Ein gelernter Metzger aus Isny hat eine nahezu fettfreie Wurst entwickelt. Pünktlich zur Fastenzeit ist Dennis Kraus vor wenigen Tagen mit seinem Onlineshop gestartet. In den sozialen Medien stößt er damit bereits auf gute Resonanz.
„No Fatty“heißt die Produktlinie von Dennis Kraus, die er als die „geile Wurst aus dem Allgäu“bewirbt. Bisher beinhaltet sie Leberkäse in verschiedenen Variationen. Der 27-Jährige wirbt mit „über 90 Prozent weniger Fett und einem Drittel weniger Kalorien als herkömmliche Wurst, bei vollem Geschmack und Biss“.
Der „Schwäbischen Zeitung“rechnet er vor, dass normaler Leberkäse um die 30 Prozent Fett beinhalte, seine aber nur etwa 2,5 Prozent. Geschafft hat er das durch den Einsatz von Quark: „Ich habe überlegt, was ich als Ersatz für Speck nehmen könnte, weil der viel Fett hat und ich selbst recht sportambitioniert bin“, erklärt Kraus. „Ich brauchte also etwas, das die gleiche Konsistenz hat und wurde fündig.“Je nach Sorte betrage der Quarkanteil in seinem Leberkäse etwa 20 Prozent.
„Etwas Vergleichbares gibt es bisher nicht auf dem Markt“, behauptet Kraus. Zwar gebe es bereits eine Wurst mit Joghurt, der habe aber einen säuerlichen Beigeschmack und sei in seiner Konsistenz sehr weich.
Auf die Idee, eine Wurst zu entwickeln, die „schmeckt, aber gleichzeitig gesund ist“, kam er bereits 2007, nachdem er seine Fleischerlehre begonnen hatte. „Ich bin selbst recht experimentierfreudig und wollte daheim selber Brät herstellen“, erinnert er sich. Die ersten Versuche habe er mit drei normalen Standmixern gemacht, die aber allesamt den Geist aufgaben. Mit einem sogenannten Tischkutter, einer „Küchenmaschine für Fortgeschrittene“, ging es dann besser.
Wurst landete auch bei Unilever
2010 bewarb sich Kraus mit seinem Produkt bei größeren Firmen und hätte es eigenen Angaben nach beinahe zu Unilever geschafft. „Leider passte es damals nicht in deren Programm“, erinnert sich der Isnyer.
Damit verwarf er seine Idee und ließ sie jahrelang ruhen, bis eines Tages eine Freundin seinen Leberkäse unbedingt einmal probieren wollte. Und er schmeckte ihr. „Weil sich das rumgesprochen hat, wollten auf einmal ganz viele davon probieren“, sagt Kraus. Weil die Eltern seiner Freundin ihn darin bestärkten, wagte er einen neuen Versuch, die Wurst auf den Markt zu bringen. Kraus lässt den Leberkäse auf Bestellung frisch in einer regionalen Metzgerei herstellen. Marketing und Vertrieb übernimmt er selbst. In einer Thermobox liefert er das Brät persönlich aus – innerhalb von 48 Stunden, so sein Versprechen. Zurzeit tüftelt er auch an einem Versand seiner Produkte, was sich jedoch noch schwierig gestaltet.
„Ich lege Wert darauf, dass die Kühlkette garantiert werden kann“, sagt Kraus. „Das ist gerade bei Rohware wichtig.“Demnächst will er sein Sortiment zudem mit Weißwürsten erweitern. Seit dem Start seiner Onlineshops vergangenen Sonntag seien etwa 25 Bestellungen bei ihm eingegangen, erklärt Kraus am gestrigen Donnerstagvormittag. „Der Allgäuer ist zurückhaltend bei so was.“Allerdings kämen täglich neue Anfragen und die E-Mails häuften sich in seinem Postfach. „Die Kundenrezessionen sind bisher durchweg positiv“, Dennnis Kraus. freut sich der junge Mann. Deshalb hofft er auch weiterhin auf Mundpropaganda. Tatsächlich gibt es seit seiner Bekanntgabe in der Facebookgruppe „Du weißt, dass du aus Isny bist, wenn...“bereits zahlreiche begeisterte Reaktionen. „Es war richtig lecker. Uns hast du als Kunden gewonnen“, schreibt zum Beispiel Stefanie P.
Der 27-Jährige ist inzwischen recht ambitioniert: Mit seinem Produkt hat er sich kürzlich bei der „Höhle der Löwen“beworben, eine Sendung auf dem TV-Sender Vox, in der Jungunternehmer ihre Geschäftsmodelle vorstellen und damit um finanzielle und unternehmerische Unterstützung werben.