Hergensweiler investiert rund 5,2 Millionen Euro
Rekordhaushalt 2018 ist unter Dach und Fach – Satzungsbeschluss fällt einstimmig
HERGENSWEILER - Beraten worden war er bereits im Dezember: der Haushalt der Gemeinde Hergensweiler (die SZ berichtete). Jetzt fassten die Räte ohne große Diskussionen einstimmig den Satzungsbeschluss. Der Haushalt mit einem Gesamtvolumen von gut 8,8 Millionen Euro ist geprägt von Investitionen in Rekordhöhe. Knapp 5,2 Millionen Euro wird die Gemeinde heuer insgesamt ausgeben.
Umfangreiche Kanalbaumaßnahmen schlagen mit knapp 1,5 Millionen Euro zu Buche. Die Sanierung des alten Bahnhofs kostet gut 700 000 Euro. Für die Erschließung von Baugebieten und Gewerbegebiet sind 665 000 Euro veranschlagt, für den Breitbandausbau 600 000 Euro und für Bahnübergänge 568 000 Euro. Das sind nur die größten Posten, die sich zusammen mit weiteren wie die Sanierungen in Kindergarten und Leiblachhalle auf einen stattlichen Betrag summieren.
Griff in die Rücklagen
Um das alles zu finanzieren braucht es einen tiefen Griff in die Rücklagen, aus denen 2,6 Millionen Euro entnommen werden. Vorgesehen ist auch eine Kreditaufnahme von einer Million Euro.
Aus der Veräußerung von Anlagevermögen will die Gemeinde 860 000 Euro einnehmen. Rund 300 000 Euro fließen aus dem laufenden Geschäft in den Vermögenhaushalt, aus dem die Investitionen bestritten werden. In der Haushaltssatzung sind Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von gut 1,5 Millionen Euro für Ausgaben festgesetzt, die voraussichtlich erst im nächsten Jahr anfallen. Sie beziehen sich auf weitere Kanalbaumaßnahmen, die Beschaffung des neuen Löschfahrzeugs HLF 20 für die Feuerwehr und den Breitbandausbau.
Die Änderungen gegenüber den Haushaltsberatungen im Dezember stellte VG-Kämmerer Christoph Schmieg vor. Die Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt fiel um 70 000 Euro höher aus. Gründe: mehr Einnahmen aus der Beteiligung an Einkommensteuer und Umsatzsteuer sowie der Förderung von Gastkindern.
Bei den Ausgaben reduzierte sich die Kreisumlage um 30 000 Euro (gesenkter Umlagesatz und gesunkene Umlagekraft). Die Hebesätze der Gemeindesteuern bleiben wie gehabt bei 320 Prozent für die Grundsteuern A und B sowie 300 Prozent bei der Gewerbesteuer. Einstimmig beschlossen wurde in der Sitzung auch der Finanzplan bis zum Jahr 2021. Gerechnet wird mit einem kontinuierlichen Anwachsen der Rücklagen. Die werden in diesem Jahr auf 600 000 Euro geschmolzen sein. 2021 soll das Finanzpolster dann wieder bei gut zwei Millionen Euro liegen.