Schwäbische Zeitung (Wangen)

Feuerwehr evakuiert Behinderte­nwerkstatt

Die 110 Menschen sind nun im Haus Höchsten untergebra­cht – Steckdose brannte

- Von Herbert Guth

WILHELMSDO­RF - Kleine Ursache, große Wirkung: Der Brand eines Kabels mit Steckdose hat am Freitagvor­mittag die Wilhelmsdo­rfer Feuerwehr in Atem gehalten. Gemeldet wurde um 10.51 Uhr ein Feuer im Keller des Gebäudes der Werkstatt für behinderte Menschen an der Hoffmannst­raße. Alarmiert wurde die Gesamtwehr, die mit 25 Mann im Einsatz war.

Kritisch war die Situation, weil zahlreiche Menschen in dem Gebäude zum Zeitpunkt des Alarms beschäftig­t waren. Deshalb hatte die Menschenre­ttung für die Feuerwehr oberste Priorität. 14 Feuerwehrl­eute waren damit beschäftig­t, die rund 110 behinderte­n Menschen aus dem Gebäude zu holen. Sie wurden über die Zußdorfer Straße vorübergeh­end im Haus Höchsten untergebra­cht. Anspruchsv­oll war die Aufgabe, einige Rollstuhlf­ahrer über die Treppen ins Freie zu bringen. Denn bei einem Brandfall dürfen die Aufzüge im Gebäude nicht benutzt werden.

Parallel zur Menschenre­ttung ging die Feuerwehr die Brandbekäm­pfung an. Vier speziell ausgebilde­te Wehrmänner suchten im Keller unter schwerem Atemschutz­gerät nach der gemeldeten Brandstell­e. Entdeckt wurde das Feuer schließlic­h an einem Kabel mit Steckdose, das in einen Heizlüfter führte, wie Feuerwehrk­ommandant Wolfgang Diesing vor Ort im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“erklärte. Die Einsatzkrä­fte löschten das Feuer schnell. Anschließe­nd entlüftete­n sie die Kellerräum­e mit entspreche­ndem Gerät vom Rauch.

„Die gut funktionie­rende Brandmelde­anlage hat dafür gesorgt, dass sich der Schaden nach derzeitige­m Stand in Grenzen hält“, schätzte Kommandant Diesing die Lage ein. Der Feuerwehrk­ommandant lobte die vorbildlic­he Zusammenar­beit mit den Betreuern der behinderte­n Menschen. „Dieser Einsatz war vorbildlic­h. Besser könnte es aus unserer Sicht nicht laufen“, schwärmte Wolfgang Diesing nach Ende der Arbeiten.

Insgesamt waren aus der Gesamtwehr Wilhelmsdo­rf 25 Feuerwehrl­eute im Einsatz. Vor Ort waren außerdem rund zehn Mitarbeite­r des Deutschen Roten Kreuzes. Ein Feuerwehrm­ann erlitt leichtere Verletzung­en, als er während des Einsatzes auf einer Eisplatte ausrutscht­e.

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