Schwäbische Zeitung (Wangen)

Der TSV Berg ist durch das Hinspiel gewarnt

Aufstiegsk­andidat empfängt in der Fußball-Landesliga den unbequemen Aufsteiger TSV Straßberg

- Von Christian Metz

BERG - Der TSV Berg spielt in der Fußball-Landesliga am Samstag um 15 Uhr gegen den TSV Straßberg. Nach dem 0:1 im Hinspiel gegen einen tief stehenden Aufsteiger sind die Berger gewarnt. Trainer Oliver Ofentausek hat die Qual der Wahl: Alle 22 Spieler sind einsatzber­eit.

Berg hat in der Vorbereitu­ng nur zwei Testspiele absolviert – diese beiden Partien boten innerhalb von knapp einer Woche die volle Bandbreite Berger Könnens: Erst die 1:2Niederlag­e gegen Bezirkslig­ist SC Geislingen und dann der 3:2-Sieg gegen Verbandsli­gist FC Wangen. „Nach der schwachen Leistung gegen Geislingen hat die Mannschaft Charakter gezeigt“, sagt der Trainer. „Das ist auch das Ziel für die Rückrunde: noch mehr Charakter zeigen.“

Aber auch in Sachen Platzierun­g macht Ofentausek eine klare Ansage: „Platz zwei wollen wir mindestens verteidige­n – diesen Druck müssen wir uns schon machen.“Der Coach hat in der Vorbereitu­ng intensiv im taktischen Bereich gearbeitet, mit der Entwicklun­g der Mannschaft ist er zufrieden: „Die Jungs gehen jedes Tempo mit.“Die Zeit des Beschnuppe­rns ist vorbei: „Die Spieler kennen mich und meine Macken jetzt und ich merke auch sofort, wenn einer Zahnweh hat.“

Nach der Winterpaus­e hat der TSV Berg noch einmal zwei QuasiZugän­ge der Güteklasse A. Zum einen Jan Biggel: Der Mittelfeld­mann mit der Erfahrung von knapp 90 Regionalli­ga-Partien fehlte die gesamte Vorrunde über verletzt. „Es ist eine Freude, ihn spielen zu sehen“, sagt Ofentausek über den 27-Jährigen, der im Testspiel gegen Wangen in der 90. Minute den 3:2-Siegtreffe­r schoss. „Momentan ist er bei 60, 70 Prozent – jetzt geht es für uns darum, die restlichen 30 Prozent ganz vorsichtig aufzubauen.“

Zweiter „Zugang“ist Silvio Battaglia – der Stürmer brachte es in der Hinrunde aufgrund von Verletzung­en gerade mal auf 124 Minuten Spielzeit – das sind knapp zehn Prozent von Sturmpartn­er Andreas Kalteis, dem Dauerbrenn­er der Berger. „Was Lilo am Ball kann, ist unglaublic­h.“Bei einem weiteren seiner Offensivkr­äfte hofft Ofentausek auf eine Leistungss­teigerung in der Rückrunde: „Sabrin Sburlea hat sich jetzt der Mannschaft angepasst: Er zeigt im Training den richtigen Einsatz und arbeitet nach hinten – defensiv war das in der Hinrunde zu wenig.“

Offensivpo­wer muss reichen

Der Trainer kann also aus dem Vollen schöpfen, wenn es um die Frage geht, wie diesmal der Riegel von Aufsteiger TSV Straßberg geknackt werden kann. Die Straßberge­r hatten – unter dem Eindruck des 0:5 bei der Landesliga­premiere in Oberzell – im Hinspiel gegen Berg Beton angerührt. „Sie hatten vielleicht drei Aktionen nach vorne“, erinnert sich Ofentausek. Eine dieser Aktionen führte zum 1:0, Berg biss sich trotz haushoher Feldüberle­genheit die Zähne aus. Die Straßberge­r zogen ihre Lehren aus dieser Partie. Mit 13 eigenen Toren in 14 Spielen belegen sie immerhin Rang zwölf. Hinten haben sie nach dem Auftaktdeb­akel mit nur noch 16 Gegentoren in den weiteren 13 Partien eine der stabilsten Defensivfo­rmationen der Liga entwickelt.

„Defensiv gut stehen“, macht Ofentausek zur Vorgabe für das Spiel. Der Trainer will nicht von einem langen Ball des Gegners überrascht werden. Vorne muss die Offensivpo­wer der Berger einfach reichen, um die Lücke im Strassberg­er Beton zu finden. Richtig gut schlafen kann der Trainer allerdings trotzdem nicht. 22 Mann im Kader, alle fit, alle motiviert – Ofentausek hat die undankbare Aufgabe, Spieler die Tribüne schicken zu müssen.

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