Gemeinde Hergatz hält an Plänen fest
Ideen der Thanner Wehr fließen nicht ein
Feuerwehr und Rat diskutieren über Feuerwehrhaus in Maria-Thann.
HERGATZ - An bereits getroffenen Entscheidungen zu den geplanten Feuerwehrgerätehäusern in MariaThann und Wohmbrechts will der Hergatzer Gemeinderat nicht mehr rütteln. Mit acht gegen vier Stimmen stimmte er nun der von Architekt Josef Schwarz und mehreren Fachplanern vorgestellten Entwurfsplanung für den Bau des Thanner Hauses zu. Auf dieser Basis werden nun Baugenehmigungsplanung und Förderantrag erarbeitet.
Schwarz rechnet mit Gesamtkosten von 1,024 Millionen Euro für das
Haus. Schriftliche Stellungnahmen zu dem Entwurf gab es von zwei Seiten. Ratsmitglied Roman Engelhart hatte die einzelnen Gewerke unter die Lupe genommen und vielerlei Fragen aufgeworfen. Die waren in der Regel auf kostengünstigere Lösungen bei Bauweise und Materialien ausgerichtet. Darunter die Außenwände, wo Engelhart eine Alternative zu den Thermowänden aus Stahlbeton aufgelistet haben wollte.
Die Stellungnahme vom MariaThanner Feuerwehrkommandanten Fabian Schief (kurze Auflistung siehe Kasten) handelte Planer Schwarz ebenfalls Punkt für Punkt ab. Oft mit dem kurzen Hinweis, dass hier der Gemeinderat schon entschieden habe. Bürgermeister Uwe Giebl wollte bereits Beschlossenes ebenfalls nicht neu diskutiert wissen. Kommandant Schief monierte in der Diskussion, dass die Stellungnahme der Wehr nicht ernst genommen wird, der Architekt Aufgeführtes „wegwische“und teilweise sogar lächerlich mache. Schiefs Resümee, dass das Haus in der geplanten Form für die Feuerwehr nicht sinnvoll nutzbar sei, stieß bei den Ratsmitgliedern auf hörbaren Unmut. Schief schlug vor, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen mit Vertretern der Regierung von Schwaben, der Gemeindeunfallversicherung und der Kreisbrandinspektion, um über die strittigen Punkte zu reden. Ansonsten wolle er schriftlich von der Verantwortung für planerisch verursachte Sicherheitsmängel entbunden werden. Die Feuerwehrleute unter den rund 30 Zuhörern quittierten Schiefs Ausführungen mit Beifall.
Planer Schwarz wies darauf hin, dass Schief mit dem Begriff „Fehlplanung“vorsichtig sein sollte. Das grenze schon fast an Rufschädigung. Gemeindechef Giebl sagte, es brauche keine weiteren Gespräche mit der Regierung von Schwaben. Die Entwurfsplanung sei mit der Regierung von Schwaben abgestimmt und diese bekomme ja – wie auch die Kreisbrandinspektion – die Baugenehmigungsplanung auf den Tisch. Und wenn der Bau genehmigt sei, brauche man über Verantwortlichkeiten nicht mehr reden.
„Wir wollen und können nicht alles erfüllen“, so Giebl, der mit einem Baubeginn im Juli rechnet. Man wolle rein auf den Brandschutz ausgelegte baugleiche Feuerwehrgerätehäuser für die beiden Wehren und keine Vereinsheime. Ratsmitglied Klaus Bilgeri stellte fest, dass Gerätehaus und Vorplatz von der Größe her schon über den Mindestanforderungen liegen. Man sei durchweg über den Vorgaben, betonte auch Manfred Scheuerl. Die Aussagen der Feuerwehr seien nicht nachvollziehbar. Scheuerl sprach von „Maß- und Zügellosigkeit“bei deren Forderungen. Deshalb werde er heute der Weiterführung der Planung nicht zustimmen. Moderate Töne gab es von den Gemeinderätinnen Karin Wiech und Kornelia Karg. Sie hätten im Vorfeld schon mehr Abstimmungsbedarf mit der Wehr gesehen. Wie das jetzt bei Detailfragen vorgesehen ist, zu denen sich die beiden Ortsfeuerwehren äußern sollen. Dazu gehört auch die Ausführung der Stiefelwaschanlage.