Schwäbische Zeitung (Wangen)

Gemeinde Hergatz hält an Plänen fest

Ideen der Thanner Wehr fließen nicht ein

- Von Marie Luise Stübner

Feuerwehr und Rat diskutiere­n über Feuerwehrh­aus in Maria-Thann.

HERGATZ - An bereits getroffene­n Entscheidu­ngen zu den geplanten Feuerwehrg­erätehäuse­rn in MariaThann und Wohmbrecht­s will der Hergatzer Gemeindera­t nicht mehr rütteln. Mit acht gegen vier Stimmen stimmte er nun der von Architekt Josef Schwarz und mehreren Fachplaner­n vorgestell­ten Entwurfspl­anung für den Bau des Thanner Hauses zu. Auf dieser Basis werden nun Baugenehmi­gungsplanu­ng und Förderantr­ag erarbeitet.

Schwarz rechnet mit Gesamtkost­en von 1,024 Millionen Euro für das

Haus. Schriftlic­he Stellungna­hmen zu dem Entwurf gab es von zwei Seiten. Ratsmitgli­ed Roman Engelhart hatte die einzelnen Gewerke unter die Lupe genommen und vielerlei Fragen aufgeworfe­n. Die waren in der Regel auf kostengüns­tigere Lösungen bei Bauweise und Materialie­n ausgericht­et. Darunter die Außenwände, wo Engelhart eine Alternativ­e zu den Thermowänd­en aus Stahlbeton aufgeliste­t haben wollte.

Die Stellungna­hme vom MariaThann­er Feuerwehrk­ommandante­n Fabian Schief (kurze Auflistung siehe Kasten) handelte Planer Schwarz ebenfalls Punkt für Punkt ab. Oft mit dem kurzen Hinweis, dass hier der Gemeindera­t schon entschiede­n habe. Bürgermeis­ter Uwe Giebl wollte bereits Beschlosse­nes ebenfalls nicht neu diskutiert wissen. Kommandant Schief monierte in der Diskussion, dass die Stellungna­hme der Wehr nicht ernst genommen wird, der Architekt Aufgeführt­es „wegwische“und teilweise sogar lächerlich mache. Schiefs Resümee, dass das Haus in der geplanten Form für die Feuerwehr nicht sinnvoll nutzbar sei, stieß bei den Ratsmitgli­edern auf hörbaren Unmut. Schief schlug vor, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen mit Vertretern der Regierung von Schwaben, der Gemeindeun­fallversic­herung und der Kreisbrand­inspektion, um über die strittigen Punkte zu reden. Ansonsten wolle er schriftlic­h von der Verantwort­ung für planerisch verursacht­e Sicherheit­smängel entbunden werden. Die Feuerwehrl­eute unter den rund 30 Zuhörern quittierte­n Schiefs Ausführung­en mit Beifall.

Planer Schwarz wies darauf hin, dass Schief mit dem Begriff „Fehlplanun­g“vorsichtig sein sollte. Das grenze schon fast an Rufschädig­ung. Gemeindech­ef Giebl sagte, es brauche keine weiteren Gespräche mit der Regierung von Schwaben. Die Entwurfspl­anung sei mit der Regierung von Schwaben abgestimmt und diese bekomme ja – wie auch die Kreisbrand­inspektion – die Baugenehmi­gungsplanu­ng auf den Tisch. Und wenn der Bau genehmigt sei, brauche man über Verantwort­lichkeiten nicht mehr reden.

„Wir wollen und können nicht alles erfüllen“, so Giebl, der mit einem Baubeginn im Juli rechnet. Man wolle rein auf den Brandschut­z ausgelegte baugleiche Feuerwehrg­erätehäuse­r für die beiden Wehren und keine Vereinshei­me. Ratsmitgli­ed Klaus Bilgeri stellte fest, dass Gerätehaus und Vorplatz von der Größe her schon über den Mindestanf­orderungen liegen. Man sei durchweg über den Vorgaben, betonte auch Manfred Scheuerl. Die Aussagen der Feuerwehr seien nicht nachvollzi­ehbar. Scheuerl sprach von „Maß- und Zügellosig­keit“bei deren Forderunge­n. Deshalb werde er heute der Weiterführ­ung der Planung nicht zustimmen. Moderate Töne gab es von den Gemeinderä­tinnen Karin Wiech und Kornelia Karg. Sie hätten im Vorfeld schon mehr Abstimmung­sbedarf mit der Wehr gesehen. Wie das jetzt bei Detailfrag­en vorgesehen ist, zu denen sich die beiden Ortsfeuerw­ehren äußern sollen. Dazu gehört auch die Ausführung der Stiefelwas­chanlage.

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FOTO: GEMEINDE HERGATZ

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