Schwäbische Zeitung (Wangen)

Mehr Frauen für die Kommunalpo­litik

Diskussion­sabend im Neuen Schloss Kißlegg – Schlagfert­igkeits-Coach Karin Schätzlein, Landrätin Stefanie Bürkle und Landtagsab­geordnete Petra Krebs zu Gast

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KISSLEGG (mag) - Angela Merkel ist Bundeskanz­lerin, Andrea Nahles Vorsitzend­e der SPD-Bundestags­fraktion und wohl bald Parteichef­in. Und Annegret Kramp-Karrenbaue­r hört als Ministerpr­äsidentin des Saarlands auf und wird CDU-Generalsek­retärin. Mittlerwei­le, so scheint es, sind Frauen in der (Bundes-) Politik angekommen. Doch wer gestaltet die Politik vor Ort? Ist das noch eine Männerdomä­ne? Und wie können Frauen Hürden überwinden, um sich in der Kommunalpo­litik zu engagieren? Um diese Fragen wird sich der Abend „Frauen für unser Allgäu“im Neuen Schloss in Kißlegg drehen.

Organisier­t wird die Veranstalt­ung von der ehrenamtli­che Gruppe „Bora“: Kreisrätin­nen, Gemeinderä­tinnen und politisch engagierte Frauen wollen für die Kommunalwa­hl 2019 mehr weibliche Kompetenz in die Rathäuser holen.

Wo sind eigentlich die Frauen, habe sie sich gefragt, als sie eine Diskussion im Kreistag in Ravensburg verfolgte, erzählt Ingrid Detzel, Stadträtin aus Wangen: „Dabei wurden Themen besprochen, die Männer und Frauen gleicherma­ßen betroffen haben und bei denen Frauen sich genauso gut auskennen und hätten einbringen können.“Sie habe für sich dann beschlosse­n, bei der kommenden Kommunalwa­hl auch für den Kreistag zu kandidiere­n.

Unter den 72 Kreisräten seien in der vergangene­n Legislatur­periode tatsächlic­h nur sieben Frauen gewesen, bestätigt Gisela Müller, Kreisund Stadträtin in Ravensburg. „Wenn wir schon so wenige sind, müssen wir uns austausche­n“, hätten die Kreisrätin­nen entschiede­n. Daraus entstand zunächst ein Stammtisch und später gemeinsam mit Kreisrätin­nen aus dem benachbart­en Bodenseekr­eis die Gruppe „BoRa“. „Wir gehen aktiv auf Frauen zu, wollen überregion­al und vor allem überpartei­lich Grenzen in den Köpfen überwinden“, erklärt Müller.

Gesellscha­ft abbilden

Es gebe einfach Themen, da müssten alle demokratis­ch und überpartei­lich zusammenar­beiten, ergänzt Kreisrätin Silke Rieser aus Ravensburg, die sich ebenfalls bei Bora engagiert: „Die Veranstalt­ung in Kißlegg soll Frauen Mut machen, sich einzubring­en.“Denn am Besten bilde es doch die Gesellscha­ft ab, wenn Frauen und Männer gemeinsam arbeiten, sagt Katharina Beyersdorf­f, Geschäftsf­ührerin der Firma Pekana in Kißlegg und Mitorganis­atorin des Bora-Abends: „Mir war gar nicht bewusst, wie sehr Frauen in der Politik noch kämpfen müssen. Wir sind noch weit davon entfernt, dass es normal ist, wenn Frauen Unternehme­n leiten oder in der Politik sind.“Beim jüngsten Kreisparte­itag der CDU hat sie sich in ihr erstes politische­s Ehrenamt wählen lassen, als Beisitzeri­n des Kreisvorst­ands.

Fünf Frauen machen Mut

Den Mut, als Frau Hürden zu überwinden und sich selbst in der Politik zu engagieren, den wollen vor allem fünf Frauen bei der Veranstalt­ung „Frauen für unser Allgäu“vermitteln: Kommunikat­ionstraine­rin Karin Schätzlein wird über Schlagfert­igkeit im Alltag referieren. Danach berichten vier Frauen aus ihrem politische­n Alltag, von Erfahrunge­n mit männlichen Kollegen, wie sie Familie und Politik schaukeln und von der weiblichen Art, Politik zu machen: Landtagsab­geordnete Petra Krebs (Schirmherr­in des Abends), die Landrätin des Kreises Sigmaringe­n Stefanie Bürkle sowie die beiden Kißlegger Gemeinderä­tinnen Monika Dobler und Petra Evers. Moderiert wird die Talkrunde von SZ-Redakteuri­n Marlene Gempp.

Die BoRa-Veranstalt­ung beginnt am Mittwoch, 7. März, um 19 Uhr im Neuen Schloss Kißlegg. Der Eintritt ist frei.

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FOTO: RIGAL Die Gemeinderä­tinnen Monika Dobler (links) und Petra Evers werden aus ihrem Alltag berichten.

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