Ravensburg wertet einen Altstadteingang auf
Stadt investiert 800 000 Euro am Frauentorplatz – Weitere Schritte sollen folgen
RAVENSBURG - Noch fehlt vegetationsbedingt das Grün, doch die Verschönerung des Ravensburger Frauentorplatzes ist schon jetzt deutlich sichtbar. Am Mittwoch wurde er offiziell eingeweiht.
Schuld waren die Kanäle am südlichen Platzende zwischen Bauhütte und Frauentor. Zu klein dimensioniert, zu schlecht die Substanz: „Da konnten wir nicht länger warten“, sagte Bürgermeister Dirk Bastin am Mittwoch. Also machte die Stadt aus der Not eine Tugend und hübschte im Rahmen der Kanalsanierung gleich den gesamten Bereich zwischen Kreuzbrunnen und Frauentor auf.
„Uns ging es um eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität“, sagte Oberbürgermeister Daniel Rapp bei der offiziellen Einweihung. Der Frauentorplatz ist der Nordeingang zur Ravensburger Altstadt, Tausende Fußgänger nehmen täglich diesen Weg, dessen Umgebung geprägt ist vom Verkehr: An jedem Werktag fahren 35 000 Fahrzeuge über den Platz.
Nun will die Stadt Stück für Stück den Altstadtgürtel zwischen Gemaltem Turm und Gänsbühl-Center ansehnlicher machen. Der Frauentorbereich war der erste Abschnitt. Der marode Asphalt wurde abgetragen und durch gesägtes Natursteinpflaster ersetzt, wobei jetzt eine viel kleinere Fläche versiegelt ist: Es soll mehr Grün einziehen, wenn die jetzt noch braunen Flächen eingesät und bepflanzt sind. Zwei neue Bäume stehen schon.
Die Bushaltestelle am Platz wurde barrierefrei und sehbehindertengerecht umgestaltet, zudem gibt es jetzt wieder ein Bushäuschen aus Stahl und Glas, das das 2011 abgebrochene „Dächle“ersetzt. Eine geschwungene Steinbank gliedert den Platz zwischen Bushäuschen und Haltestelle; hier werden noch Holzauflagen, teilweise mit Rückenlehne, angebracht.
Darüber hinaus schuf die Stadt eine Verkehrsverbindung für Radfahrer von der Gartenstraße in die Altstadt, die es bis dato nicht gab. Viele Radler nutzten daher den Durchgang im Grünen Turm, was immer wieder zu schwierigen Begegnungen mit Fußgängern führte. Jetzt haben Radfahrer einen eigenen Fahrstreifen erhalten, der sie zum Frauentor und von dort auf den Marienplatz bringt.
Rund 800 000 Euro hat die Umgestaltung gekostet; 160 000 Euro die Kanalarbeiten, 140 000 Euro das Radverkehrskonzept, rund 500 000 Euro die Aufwertung des Platzes. Von Bund und Land rechnet die Stadt mit Zuschüssen von etwa 270 000 Euro.
In weiteren Schritten sollen nun die Bereiche zum Gemalten Turm und zum Gänsbühl verschönert werden. Wie und wann ist noch offen, sicher aber ist, dass die Architekturund Gestaltungssprache dieselbe sein wird wie jetzt rund um den Grünen Turm.