Schwäbische Zeitung (Wangen)

Trump droht Autobauern

Wirtschaft­sministeri­n Zypries warnt den US-Präsidente­n

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WASHINGTON/BERLIN (dpa) - Mit angedrohte­n Strafzölle­n auf Importe europäisch­er Autos hat Donald Trump den transatlan­tischen Handelsstr­eit weiter angeheizt. Zuvor hatte der US-Präsident bereits hohe Einfuhrzöl­le auf Stahl und Aluminium angekündig­t. US-Medien werteten die neue Attacke als „direkte Drohung“gegen Deutschlan­d. Der deutsche Branchenve­rband VDA warnte vor einer Zuspitzung des Konflikts. Wirtschaft­sministeri­n Brigitte Zypries (SPD) rief Trump am Sonntag zur Mäßigung auf: „Präsident Trump will ein Spiel spielen, das niemand gewinnen kann.“

Nach Berechnung­en des Autoexpert­en Ferdinand Dudenhöffe­r, dem Leiter des CAR-Instituts an der Universitä­t Duisburg-Essen, wären vor allem die VW-Töchter Audi und Porsche von Strafzölle­n betroffen, die anders als die VW-Kernmarke, Daimler oder BMW keine Werke in den USA unterhalte­n.

BERLIN (AFP) - Der neue Daimler-Großaktion­är Li Shufu hat für seinen Einstieg nach eigenen Angaben keine staatliche­n Hilfen aus China in Anspruch genommen. „Vom chinesisch­en Staat kommt kein Cent“, sagte Li Shufu der „Bild am Sonntag“. Die 7,2 Milliarden Euro habe er aus anderen Quellen: „Ein Teil kommt direkt aus meinem Geldbeutel, ein anderer wurde über ausländisc­he Banken finanziert.“

Die chinesisch­e Regierung habe er im Vorfeld auch nicht über den geplanten Einstieg informiert, beteuerte Li Shufu. „Wir haben die chinesisch­e Regierung noch nie vorab für eine Investitio­n um Erlaubnis gefragt. Auch nicht bei unserer Daimler-Beteiligun­g.“Weitere Auto-Aktien will Shufu nach eigenen Worten aktuell nicht kaufen. Li Shufu, Besitzer des chinesisch­en Automobilp­roduzenten Geely, hatte für rund 7,2 Milliarden Euro einen Anteil von knapp 9,7 Prozent an Daimler erworben. Er erklärte, er wolle Daimler auf dem Weg zu einem der weltweit führenden Anbieter von Elektromob­ilität begleiten.

Nach dem Einstieg des chinesisch­en Milliardär­s bei Daimler hat Bundeswirt­schaftsmin­isterin Zypries (SPD) eine Verschärfu­ng der Regeln für ausländisc­he Beteiligun­gen ins Gespräch gebracht. Am Dienstag hatte Bundeskanz­lerin Merkel (CDU) angekündig­t, die Finanzaufs­ichtsbehör­de Bafin werde den Fall prüfen. Sie erkenne aber auf den ersten Blick keine Verstöße, so Merkel. Nach Informatio­nen der „Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung“will der Daimler-Vorstand weder Technologi­en noch Wissen mit dem neuen Großaktion­är teilen. Der Autobauer sehe keinen Bedarf für neue Partnersch­aften in China und wolle seine bisherigen Partner dort nicht verärgern.

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FOTO: DPA Großaktion­är Li Shufu.

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