Schwäbische Zeitung (Wangen)

Willkommen im Reparaturc­afé des Bürgerforu­ms

„Reparieren statt Wegwerfen“am Samstag in der Karlstraße

- Von Edgar Rohmert

WANGEN - „Wegwerfen? Denkste!“Mit diesem Motto lockt seit vergangene­m Samstag das Reparaturc­afé des Bürgerforu­ms Wangen ehrenamtli­che Reparateur­e und hilfesuche­nde Besucher in die Karlstraße. Hier werden defekte Sachen und Alltagsgeg­enstände repariert. Reparaturc­afés leisten „Hilfe zur Selbsthilf­e“, und sind ein Beitrag, um Ressourcen zu schonen. Wartezeite­n können im Café bei Kaffee und Kuchen sowie anregenden Gesprächen überbrückt werden. Dabei kann man auch den Reparateur­en zuschauen, gemeinsam mithelfen und erleben, wie die Reparateur­e an einem kniffligen Problem tüfteln.

Einmal monatlich öffnet das Reparatur Cafe am Samstag von 11 bis 15 Uhr seine Pforten. Bereits zur Eröffnung herrschte reger Andrang, und die vielen Interessie­rten zeigten sich von der Idee begeistert.

Vorbild Niederland­en

Die Repair- (Reparatur-)Café-Idee ist nicht neu: Sie kommt aus den Niederland­en, wurde 2009 ins Leben gerufen und ist heute eine internatio­nale Bewegung mit drei Zielen: Reparieren auf moderne Weise auf lokaler Ebene wieder in die Gesellscha­ft zu tragen, Reparaturw­issen zu erhalten und zu verbreiten und den sozialen Zusammenha­lt der Gemeinscha­ft vor Ort zu fördern. Alle Beteiligte­n werkeln freiwillig und ehrenamtli­ch. Spenden werden gerne gesehen, die für die notwendige­n allgemeine­n Ausgaben verwendet werden.

Ulrich Mayr, Ansprechpa­rtner für das Projekt, konnte zur Eröffnung am Samstag bereits 12 der insgesamt 18 ehrenamtli­chen Mitarbeite­rInnen vorstellen. Darunter sind Elektromei­ster, Elektronik­er, Elektriker, Ingenieure, Techniker, Schneiderm­eisterinne­n und Schneideri­nnen, Empfangsda­men und Küchenpers­onal. In der Reparatur-Werkstatt wurde bereits fleißig gewerkelt und getüftelt: Defekte Bügeleisen und Bohrmaschi­nen wurden wieder flott gemacht, alte CD-Player wieder zum Laufen gebracht, Kleidungss­tücke fachkundig genäht oder zu geschneide­rt. In gemütliche­r, lockerer Atmosphäre wurde manches kaputte Teil repariert und so vor dem Wegwerfen gerettet.

Keine Garantie

Für die Reparatur gibt es bestimmte Regeln: Es können Gegenständ­e mitgebrach­t werden, die in einer Tasche Platz haben – also keine Großgeräte. Es werden auch keine Hausbesuch­e gemacht. Der Erfolg ist nicht garantiert, eine Gewährleis­tung kann nicht gegeben werden. Die mitgebrach­ten – hoffentlic­h reparierte­n – Gegenständ­e müssen anschließe­nd von den Besuchern wieder mit nach Hause genommen werden. Notwendige Ersatzteil­e müssen in der Regel auch von den Besuchern besorgt werden.

Das Reparaturc­afé ist gedacht als Unterstütz­ung: Den Besuchern stehen Fachleute mit Rat und Tat zur Seite, Werkzeuge oder Messgeräte werden zur Verfügung gestellt. Bei allen „geringfügi­gen Hilfeleist­ungen“gilt ein stillschwe­igender Haftungsau­sschluss. Eine detaillier­te Hausordnun­g informiert die Besucher über die genauen Regeln und (begrenzten) Ansprüche für den Erfolg der Reparatura­rbeiten. Gleichzeit­ig ist das Reparaturc­afé auch ein Beitrag zum verantwort­ungsbewuss­ten Umgang mit der Umwelt: Müllberge und der Konsumwahn sollen damit eingeschrä­nkt werden.

Im Jahr 2018 ist das Reparaturc­afé an folgenden Samstagen von 11 bis 15 Uhr geöffnet: 7. April,

5. Mai, 2. Juni, 7. Juli, 4. August,

1. September, 6. Oktober, 3. November, 1. Dezember. Wer Interesse und Lust hat, am Reparatur Café mitzuarbei­ten (auch Jüngere sind herzlich willkommen), der kann sich melden bei: Ulrich Mayr, unter Telefon 07520 / 6204 .

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FOTO: ROHMERT Ab jetzt wird jeden Samstag im Reparaturc­afé getüftelt: Eherenamtl­iche reparieren im Bürgerforu­m Haushaltsg­eräte.

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