Schwäbische Zeitung (Wangen)

„2018 wird ein sehr gutes Jahr“

11,4-Millionen-Projekt Hallenbad in Lindenberg soll ohne neue Schulden finanziert werden

- Von Peter Mittermeie­r

LINDENBERG - So gut war die Lage seit Jahrzehnte­n nicht mehr: Lindenberg wird heuer vier Millionen Euro vor allem in die Infrastruk­tur der Stadt investiere­n, die Baugebiete am Nadenberg und Am Gierenbach angehen, gleichzeit­ig Schulden abbauen und die Rücklage erhöhen. Und: nach Stand der Dinge wird die Stadt auch in den nächsten Jahren ohne neue Kredite auskommen, obwohl sie mit der Sanierung des Hallenbade­s das größte Projekt der Nachkriegs­geschichte plant. Nicht von ungefähr sprach Stadtkämme­rin Birgitt Richter im Stadtrat von einem „zukunftswe­isenden Haushalt“. Die Stadträte segneten ihn einstimmig ab.

Spätestens der Haushalt 2018 macht klar: Der Aufschwung ist auch bei der Stadt Lindenberg angekommen. Die gute Lage ist nicht zuletzt auf ein außergewöh­nliches Jahr 2017 zurückzufü­hren. Da erwirtscha­ftete die Stadt dank Gewerbeste­uer mehr als sechs Millionen Euro, die für Investitio­nen oder die Tilgung von Krediten zur Verfügung stehen. Ein Rekordwert. Neue Höchstwert­e sind zwar aktuell nicht in Sicht. Der Ausblick bleibt aber weiter positiv. „2017 war außergewöh­nlich, 2018 wird auch ein sehr gutes Jahr“, sagte Bürgermeis­ter Eric Ballersted­t.

Investiere­n wird die Stadt heuer vor allem in die Infrastruk­tur. Der Johanneski­ndergarten wird saniert und bekommt eine neue Gruppe, das Feuerwehrh­aus wird erweitert. Zudem steckt die Stadt Geld in ihre Straßen und die geplanten neuen Baugebiete Am Gierenbach und am Unteren Nadenberg. Die beiden Baugebiete sollen zusammen mit dem geplanten Verkauf von Flächen des Feriendorf­es für ein Hotelproje­kt ab 2019 wieder Geld ins städtische Säckel spülen. Zwölf Millionen sollen es über drei Jahre hinweg sein.

Die gute finanziell­e Lage ermöglicht es der Stadt nach Stand der Dinge, das Hallenbad neu zu bauen oder zu sanieren, ohne neue Kredite aufzunehme­n. 11,4 Millionen Euro stehen für das Vorhaben als Schätzung im Finanzplan. Und: Auch einen Kredit in Höhe von 3,4 Millionen Euro, den die Stadt für den Kauf des Bayernpark­s aufgenomme­n hat, wird sie im nächsten Jahr aus eigenen Mitteln ablösen können.

Auch aus Sicht der berufsbedi­ngt vorsichtig­en Stadtkämme­rin ist das Zahlenwerk positiv zu werten. „Auf Dauer muss mehr eingenomme­n als ausgegeben werden. Das erfüllt der Haushalt“, sagte Birgitt Richter. Trotz der guten Lage mahnten Bürgermeis­ter und Stadtkämme­rin sparsam mit den Mitteln umzugehen. „Es kann schnell alles ganz anders kommen“, sagte Ballersted­t und sprach sich dafür aus, weiter nach dem Motto zu handeln: „Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not.“

Die Räte hatten den Haushalt im Bau- und im Haupt- und Finanzauss­chuss beraten. Änderungen gab es in der abschließe­nden Runde im Stadtrat nur noch eine: Die 130 000 Euro, die für ein Leitsystem in der Stadt vorgesehen sind, werden mit einem Sperrverme­rk versehen. Heißt: der Stadtrat muss noch einmal darüber diskutiere­n. Ein entspreche­nder Antrag der CSU fand eine Mehrheit. In Zeiten von Handy-Apps und Google Maps hält die CSU die Ausgabe für ein Leitsystem für zu hoch.

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FOTOS: CAROLINE MITTERMEIE­R Lindenberg geht es finanziell so gut wie lange nicht: die Schulden sinken, die Rücklagen steigen und die 11500-Einwohner-Stadt kann auch das größte Projekt in der Nachkriegs­geschichte umsetzen, ohne neue Schulden zu machen. Das liegt vor allem an den...

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