„2018 wird ein sehr gutes Jahr“
11,4-Millionen-Projekt Hallenbad in Lindenberg soll ohne neue Schulden finanziert werden
LINDENBERG - So gut war die Lage seit Jahrzehnten nicht mehr: Lindenberg wird heuer vier Millionen Euro vor allem in die Infrastruktur der Stadt investieren, die Baugebiete am Nadenberg und Am Gierenbach angehen, gleichzeitig Schulden abbauen und die Rücklage erhöhen. Und: nach Stand der Dinge wird die Stadt auch in den nächsten Jahren ohne neue Kredite auskommen, obwohl sie mit der Sanierung des Hallenbades das größte Projekt der Nachkriegsgeschichte plant. Nicht von ungefähr sprach Stadtkämmerin Birgitt Richter im Stadtrat von einem „zukunftsweisenden Haushalt“. Die Stadträte segneten ihn einstimmig ab.
Spätestens der Haushalt 2018 macht klar: Der Aufschwung ist auch bei der Stadt Lindenberg angekommen. Die gute Lage ist nicht zuletzt auf ein außergewöhnliches Jahr 2017 zurückzuführen. Da erwirtschaftete die Stadt dank Gewerbesteuer mehr als sechs Millionen Euro, die für Investitionen oder die Tilgung von Krediten zur Verfügung stehen. Ein Rekordwert. Neue Höchstwerte sind zwar aktuell nicht in Sicht. Der Ausblick bleibt aber weiter positiv. „2017 war außergewöhnlich, 2018 wird auch ein sehr gutes Jahr“, sagte Bürgermeister Eric Ballerstedt.
Investieren wird die Stadt heuer vor allem in die Infrastruktur. Der Johanneskindergarten wird saniert und bekommt eine neue Gruppe, das Feuerwehrhaus wird erweitert. Zudem steckt die Stadt Geld in ihre Straßen und die geplanten neuen Baugebiete Am Gierenbach und am Unteren Nadenberg. Die beiden Baugebiete sollen zusammen mit dem geplanten Verkauf von Flächen des Feriendorfes für ein Hotelprojekt ab 2019 wieder Geld ins städtische Säckel spülen. Zwölf Millionen sollen es über drei Jahre hinweg sein.
Die gute finanzielle Lage ermöglicht es der Stadt nach Stand der Dinge, das Hallenbad neu zu bauen oder zu sanieren, ohne neue Kredite aufzunehmen. 11,4 Millionen Euro stehen für das Vorhaben als Schätzung im Finanzplan. Und: Auch einen Kredit in Höhe von 3,4 Millionen Euro, den die Stadt für den Kauf des Bayernparks aufgenommen hat, wird sie im nächsten Jahr aus eigenen Mitteln ablösen können.
Auch aus Sicht der berufsbedingt vorsichtigen Stadtkämmerin ist das Zahlenwerk positiv zu werten. „Auf Dauer muss mehr eingenommen als ausgegeben werden. Das erfüllt der Haushalt“, sagte Birgitt Richter. Trotz der guten Lage mahnten Bürgermeister und Stadtkämmerin sparsam mit den Mitteln umzugehen. „Es kann schnell alles ganz anders kommen“, sagte Ballerstedt und sprach sich dafür aus, weiter nach dem Motto zu handeln: „Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not.“
Die Räte hatten den Haushalt im Bau- und im Haupt- und Finanzausschuss beraten. Änderungen gab es in der abschließenden Runde im Stadtrat nur noch eine: Die 130 000 Euro, die für ein Leitsystem in der Stadt vorgesehen sind, werden mit einem Sperrvermerk versehen. Heißt: der Stadtrat muss noch einmal darüber diskutieren. Ein entsprechender Antrag der CSU fand eine Mehrheit. In Zeiten von Handy-Apps und Google Maps hält die CSU die Ausgabe für ein Leitsystem für zu hoch.