Haushaltsbefragungen und Verkehrserhebungen aus dem Jahr 2015
Grundlage für den geplanten Verkehrsentwicklungsplan beziehungsweise das Mobilitätskonzept ist sind Haushaltsbefragungen und Verkehrserhebungen aus dem Jahr 2015. Im Mai vergangenen Jahres wurden die Ergebnisse im Technischen Ausschuss vorgestellt. Für die Informationsveranstaltung am Mittwoch, 7. März, bilden sie die Diskussionsgrundlage. Nachfolgend noch einmal Auszüge:
Haushaltsbefragung (1250 Einwohner haben in 495 Fragebögen geantwortet):
Im Stadtverkehr liegt der Anteil des „Umweltverbunds“(Rad, Fußgänger, ÖPNV) bei 46 Prozent (Gutachter: vergleichsweise hoch), der Rest entfällt auf den motorisierten Individualverkehr. Beim Gesamtverkehr ist das Verhältnis 36:64.
Bei der Befragung und den Anregungen gab es eine grundsätzliche Zufriedenheit mit der Verkehrsführung und dem Straßennetz, dem ÖPNV und dem Radverkehr. Am meisten kritisiert wurde: Probleme beim Bahnübergang B 32, schlechte Erreichbarkeit der Ortsteile mit dem Bus, zu wenig Ausbau des Radwegenetzes, Schwachstelle Fußgängerüberweg Isnyer Brücke, Gefahrenpunkte Bahnunterführung Immelmannstraße und entlang
B 32, Forderung nach mehr Kreisverkehren, mehr Geschwindigkeitskontrollen und mehr Tempo-30Zonen. Verkehrserhebungen: Radverkehr (Messung an einem Nachmittag): Die meisten Zu- und Abfahrten um die Altstadt aus Osten/Südosten, höchstes Aufkommen auf Fußgängerbrücke beim Pulverturm. Gute Infrastruktur vorhanden, Anbindung der Ortschaften lückenhaft.
Stadtbus: Günstige Fahrpreise, kein topografischer Linienplan, acht Linien sind unübersichtlich, fehlende Anbindung Ortschaften. Parken/ruhender Verkehr: Einheitliche Gebühren und kostenpflichtige Zeiten, aus allen Richtungen sind Parkplätze direkt erreichbar, fehlendes dynamisches Parkleitsystem.
Parken am Schulzentrum: Höchster Parkdruck am P2 (Jahnstraße) und am P3 (Aumühleweg) Verkehrsberuhigung Kernstadt: Wohngebiete Altstadt zu großen Teilen verkehrsberuhigt, Potenzial für weitere Tempo-30-Zonen weitgehend ausgeschöpft.
Struktur/Befragung an Knotenpunkten (an drei Tagen nachmittags): 18 Prozent Durchgangsverkehr (Gutachter: akzeptabel), 35 Prozent Zielverkehr (in Stadt rein), 44 Prozent Quellverkehr (aus Stadt raus), drei Prozent Binnenverkehr.
Verkehrsmengen:
(gemessen an drei Tagen) Höchste Belastungen auf B 32 (maximal 22 600 Kfz/Tag), Lindau- er Straße (16 100), Leutkircher Straße (14 300), Isnyer Straße (11 800), Südring (11 200), Zeppelinstraße (10 400), Klosterbergstraße (8400), Gegenbaurstraße (6600), L 320 bis Abzweig Primisweiler (13 300), B 32 bis Anschlussst. Wangen-West (14 900), A 96 zwischen Wangen-West und Wangen-Nord (36 000). Bewertung: Hohes Verkehrsaufkommen konzentriert sich auf Hauptverkehrsstraßen, beim Linkseinbiegen in B 32 entstehen lange Wartezeiten und kritische Situationen.
Gustav-Freytag-Straße: Gesamtverkehrsstärke 2500 Kfz am Tag, davon nur 290 Kfz Durchgangsverkehr. Bewertung: Kein Abkürzungsverkehr zwischen B 32 und Lindauer Straße.
Verkehrsprognose 2030 Annahmen: Zunahme um 1600 Arbeitsplätze und 1830 Einwohner, neun Prozent mehr Personen-KfzVerkehr, zwölf Prozent mehr Güterverkehr.
Daraus ergibt sich für den Fall mit Bahnunterführung B 32: Stärkere Bündelung auf B 32 (+ 3000 Kfz/ Tag), Entlastung von Südring und Zeppelinstraße, Zusatzbelastung Gegenbaurstraße (+1500 Kfz/Tag). Mit den geplanten Wohn-/Gewerbegebieten (NTW, Erba-Auwiesen, Haid/Wittwais) steigt die Zunahme des Verkehrs auf den Zu-/Abfahrten teils beträchtlich – auch in lärmkritischen Bereichen. (bee)