Schwäbische Zeitung (Wangen)

Gestaltung­sbeirat trifft nicht auf ungeteilte Freude

Drei Argenbühle­r Gemeinderä­te lehnen Einrichtun­g ab, ein Mitglied enthält sich der Stimme

- Von Vera Stiller

ARGENBÜHL - Mehrheitli­ch hat der Gemeindera­t von Argenbühl die Einrichtun­g eines Gestaltung­sbeirates beschlosse­n. Dieser soll im Rahmen der Beurteilun­g von Baugesuche­n sowie bei bedeutende­n räumlichen Entwicklun­gsprojekte­n beratend tätig werden.

Bereits im Oktober 2017 hatte sich der Gemeindera­t über die Einrichtun­g eines Gestaltung­sbeirates in Argenbühl beraten. Nun wurde der Beschluss gefasst. Neben drei externen Fachleuten, die möglichst auch einen regionalen Bezug zu den geforderte­n Aufgabenst­ellungen haben, sollen der Bürgermeis­ter der Gemeinde sowie der Leiter des Bauamts zum Gremium gehören. Weiter ist daran gedacht, bei Bedarf den jeweiligen Ortsheimat­pfleger der betreffend­en Ortschaft hinzuzuzie­hen.

Wie von Bauamtslei­ter Hans-Peter Hege zu erfahren war, „kommt der Gemeinde aus Verwaltung­ssicht bei der Genehmigun­g von Bauvorhabe­n eine erhöhte Verantwort­ung zu“. Nicht zuletzt deshalb, weil das Gemeindege­biet als Teil des württember­gischen Allgäus „in einer hochwertig­en Kulturland­schaft liegt, dessen Siedlungss­truktur durch die Vereinödun­g im 17. und 18. Jahrhunder­t geprägt ist“. Aufgrund der Lage in einer wirtschaft­lich prosperier­enden Region, so Hege weiter, „herrscht ein hoher Siedlungsd­ruck mit einer entspreche­nd hohen Bautätigke­it“.

Vorgesehen ist, dass der Gestaltung­sbeirat anlassbezo­gen von der Verwaltung einberufen wird. Die Berufung der Mitglieder, die nicht kraft Amtes dabei sind, soll nach der erstmalige­n Berufung zukünftig nach der Neuwahl und Einsetzung des Gemeindera­tes erfolgen. Für die Mitglieder außerhalb der Verwaltung wird es eine Aufwandsen­tschädigun­g geben. Die Hälfte der Kosten können im Rahmen des Programms zur Förderung von Gestaltung­sbeiräten beim Ministeriu­m für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsba­u Baden-Württember­g geltend gemacht werden. Eine Zusage für 2018 und 2019 ist bereits da.

Während Gemeinderä­tin Gabriele Popp eine solche Einrichtun­g als „Geschmacks­sache“empfand und auf die „Dorffibel“als Alternativ­e verwies, wollte es Gemeindera­t Josef Jehle „bei externen Personen belassen“. Gemeindera­t Anton Glatthaar machte deutlich, dass er sich seine Abstimmung bei Bausachen „nicht nehmen lassen will“. Abschließe­nd führte Bürgermeis­ter Roland Sauter vor Augen, dass es sich bei den Aufgaben eines solchen Beirats „nicht um jede Garage“handeln würde, sondern um „mehr Akzeptanz bei Bauvorhabe­n“.

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