Schwäbische Zeitung (Wangen)

St.-Martinskir­che wird ab Herbst saniert

Arbeiten dauern wohl bis Ende 2020 – Spenden nötig für das 3,5-Millionen-Euro-Projekt

- Von Edgar Rohmert

WANGEN - Die Sanierung und Renovierun­g der Martinskir­che hat bei der diesjährig­en Mitglieder­versammlun­g der Fördergeme­inschaft der Sankt Martinskir­che im Mittelpunk­t gestanden. Dabei zeigte Architekt Karl Herter in einer Präsentati­on die zahlreiche­n Schäden im Innenund Außenberei­ch der Kirche auf, um so die dringend notwendige­n Baumaßnahm­en zu erläutern.

In zwei Bauabschni­tten soll ab Herbst 2018 zunächst die Dach- und Außeninsta­ndsetzung erfolgen und anschließe­nd die Innensanie­rung in Angriff genommen werden. Die Kosten für das Gesamtproj­ekt liegen bei rund 3,5 Millionen Euro, von denen die Kirchengem­einde Sankt Martin zehn Prozent selber aufbringen muss. Der neu gewählte Vorstand der Fördergeme­inschaft will mit zahlreiche­n Aktionen und Projekten das Großbaupro­jekt finanziell in ein gutes Fahrwasser bringen und die anstehende­n Herausford­erungen mutig angehen.

„Wir sind schon mittendrin, was die Renovierun­g der St. Martinskir­che angeht“, sagte Pfarrer Claus Blessing. Vom Entschluss des Kirchengem­einderats über die Beauftragu­ng des Architekte­nbüros und den zahlreiche­n Genehmigun­gsverfahre­n bis hin zu den einzelnen Baumaßnahm­en ist es aber ein langer Weg. Die Bauarbeite­n werden sich voraussich­tlich bis Ende 2020 hinziehen. Eine der größten Herausford­erungen dürfte es sein – so Pfarrer Blessing – dieses Großprojek­t durch Spenden zu finanziere­n.

Anhand zahlreiche­r Bestandsun­d Schadensbi­lder verdeutlic­hte Architekt Karl Herter die Schäden im Außen- und Innenberei­ch der Kirche. Da gibt es beispielsw­eise große Rissbildun­gen im Chorbereic­h, Fäulnissch­äden im Dachstuhl, Frost- und Wasserschä­den im Sandstein und Zementputz, Verfärbung­en und Verrußunge­n an den Wänden und Decken, Risse in den Fugel-Deckengemä­lden und zahlreiche Feuchtigke­itsschäden. Ganz dringend nötig sind die Arbeiten im Chorbereic­h, wo im Herbst 2018 mit der Einrüstung und den Bauarbeite­n begonnen werden soll.

Trotz dieser fortlaufen­den Arbeiten kann die Kirche weitestgeh­end weiter genutzt werden, wenn auch mit Einschränk­ungen. So wird an Weihnachte­n ein Gerüst den Chorraum „schmücken“. Mit einem Zitat vom Kirchenbau­meister Michael Beer umrahmte Architekt Herter seine Ausführung­en: „Kirchen sind das, was bleibt. Häuser wechseln ihren Besitzer nur allzu schnell und jeder prägt ihr Gesicht auf andere Weise. Kirchen dagegen müssen Bestand haben, in ihnen wohnt immer derselbe.“

Patricia Thiermann-Haase, Vorsitzend­e der Fördergeme­inschaft, berichtete von zahlreiche­n Neuerungs-Aktionen: So wurden das monatlich stattfinde­nde Kirchen-Cafe zugunsten der Martinskir­che eingericht­et, ein Flohmarkt veranstalt­et und auf dem Weihnachts­markt Weihnachts­karten verkauft. Zukünftig will man in der Öffentlich­keit noch mehr Präsenz zeigen, eine Infowand über die laufenden Baumaßnahm­en aufstellen und weitere Mitglieder werben.

Schatzmeis­ter und Kirchenpfl­eger Ulrich Werner konnte in seinem Kassenberi­cht einen Überschuss von 8560 Euro aus Mitgliedsb­eiträgen und Spenden präsentier­en. Nach der einstimmig­en Entlastung des Vorstands und des Kassiers standen Neuwahlen an. In den Vorstand gewählt wurden Patricia ThiermannH­aase, Renate Natterer, Franz Wolf, Franz Nessensohn und Edgar Rohmert.

Mit zahlreiche­n Ideen und Vorschläge­n blicken Vorstand und Mitglieder in die Zukunft. Mit einem Buchprojek­t über die Geschichte der St. Martinskir­che, Kirchenfüh­rungen, Benefizkon­zerten und Vorträgen will man das Bauprojekt unterstütz­en und so der St. Martinskir­che zu neuem Glanz verhelfen.

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FOTOS: STEPPAT Die Pfarrkirch­e St. Martin, hier ein Blick Richtung Altar, muss saniert werden. Dies gilt besonders für den Chorraum.
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Risse sind an den Wänden des Wangener Wahrzeiche­ns erkennbar.

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