St.-Martinskirche wird ab Herbst saniert
Arbeiten dauern wohl bis Ende 2020 – Spenden nötig für das 3,5-Millionen-Euro-Projekt
WANGEN - Die Sanierung und Renovierung der Martinskirche hat bei der diesjährigen Mitgliederversammlung der Fördergemeinschaft der Sankt Martinskirche im Mittelpunkt gestanden. Dabei zeigte Architekt Karl Herter in einer Präsentation die zahlreichen Schäden im Innenund Außenbereich der Kirche auf, um so die dringend notwendigen Baumaßnahmen zu erläutern.
In zwei Bauabschnitten soll ab Herbst 2018 zunächst die Dach- und Außeninstandsetzung erfolgen und anschließend die Innensanierung in Angriff genommen werden. Die Kosten für das Gesamtprojekt liegen bei rund 3,5 Millionen Euro, von denen die Kirchengemeinde Sankt Martin zehn Prozent selber aufbringen muss. Der neu gewählte Vorstand der Fördergemeinschaft will mit zahlreichen Aktionen und Projekten das Großbauprojekt finanziell in ein gutes Fahrwasser bringen und die anstehenden Herausforderungen mutig angehen.
„Wir sind schon mittendrin, was die Renovierung der St. Martinskirche angeht“, sagte Pfarrer Claus Blessing. Vom Entschluss des Kirchengemeinderats über die Beauftragung des Architektenbüros und den zahlreichen Genehmigungsverfahren bis hin zu den einzelnen Baumaßnahmen ist es aber ein langer Weg. Die Bauarbeiten werden sich voraussichtlich bis Ende 2020 hinziehen. Eine der größten Herausforderungen dürfte es sein – so Pfarrer Blessing – dieses Großprojekt durch Spenden zu finanzieren.
Anhand zahlreicher Bestandsund Schadensbilder verdeutlichte Architekt Karl Herter die Schäden im Außen- und Innenbereich der Kirche. Da gibt es beispielsweise große Rissbildungen im Chorbereich, Fäulnisschäden im Dachstuhl, Frost- und Wasserschäden im Sandstein und Zementputz, Verfärbungen und Verrußungen an den Wänden und Decken, Risse in den Fugel-Deckengemälden und zahlreiche Feuchtigkeitsschäden. Ganz dringend nötig sind die Arbeiten im Chorbereich, wo im Herbst 2018 mit der Einrüstung und den Bauarbeiten begonnen werden soll.
Trotz dieser fortlaufenden Arbeiten kann die Kirche weitestgehend weiter genutzt werden, wenn auch mit Einschränkungen. So wird an Weihnachten ein Gerüst den Chorraum „schmücken“. Mit einem Zitat vom Kirchenbaumeister Michael Beer umrahmte Architekt Herter seine Ausführungen: „Kirchen sind das, was bleibt. Häuser wechseln ihren Besitzer nur allzu schnell und jeder prägt ihr Gesicht auf andere Weise. Kirchen dagegen müssen Bestand haben, in ihnen wohnt immer derselbe.“
Patricia Thiermann-Haase, Vorsitzende der Fördergemeinschaft, berichtete von zahlreichen Neuerungs-Aktionen: So wurden das monatlich stattfindende Kirchen-Cafe zugunsten der Martinskirche eingerichtet, ein Flohmarkt veranstaltet und auf dem Weihnachtsmarkt Weihnachtskarten verkauft. Zukünftig will man in der Öffentlichkeit noch mehr Präsenz zeigen, eine Infowand über die laufenden Baumaßnahmen aufstellen und weitere Mitglieder werben.
Schatzmeister und Kirchenpfleger Ulrich Werner konnte in seinem Kassenbericht einen Überschuss von 8560 Euro aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden präsentieren. Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstands und des Kassiers standen Neuwahlen an. In den Vorstand gewählt wurden Patricia ThiermannHaase, Renate Natterer, Franz Wolf, Franz Nessensohn und Edgar Rohmert.
Mit zahlreichen Ideen und Vorschlägen blicken Vorstand und Mitglieder in die Zukunft. Mit einem Buchprojekt über die Geschichte der St. Martinskirche, Kirchenführungen, Benefizkonzerten und Vorträgen will man das Bauprojekt unterstützen und so der St. Martinskirche zu neuem Glanz verhelfen.