Roth: G9-Wechsler sorgen für Probleme
Kultusministerin Eisenmann besucht auf Tour durch Region auch Rupert-Neß-Gymnasium
WANGEN - Auf ihrer Tour durch den Wahlkreis Wangen hat Kultusministerin Susanne Eisenmann zusammen mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Raimund Haser auch das RupertNeß-Gymnasium besucht. In einer Gesprächsrunde mit Schulleitung, Eltern- und Schülervertretern ging es nicht nur um allgemein bildungspolitische, sondern auch um speziell das RNG betreffende Themen.
Nach Stationen in Bad Wurzach und Bad Waldsee und vor der Abschlussveranstaltung im Deuchelrieder Dorfgemeinschaftshaus legte Susanne Eisenmann am Freitagnachmittag einen Zwischenstopp im Rupert-Neß-Gymnasium ein. Der musikalischen Begrüßung durch ein Saxofonquartett folgte im C-Bau ein Austausch mit Schulleitung sowie Elternvertretern und Schülersprechern.
Erstes Thema war eine mögliche Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium, wie sie beispielsweise Bayern bereits vollzogen hat. „Wir werden in dieser Legislaturperiode nicht umstellen“, stellte die Ministerin erneut klar und bezeichnete die Argumentation des Philologenverbands, der eine weitgehende Rückkehr zu G9 fordere und gleichzeitig die Beruflichen Gymnasien wegen des vermeintlich leichteren Abiturs bekämpfe, als „absurd“. Dass das Nebeneinander von acht- und neunjährigen Gymnasien in Wangen nicht ohne Probleme sei, verdeutlichte Michael Roth. Der Schulleiter berichtete von einer großen Zahl Schüler, die nach der zehnten Klasse vom RNG (G8) auf ein Berufliches Gymnasium (G9) wechseln. „Uns gehen auch die sehr guten Schüler verloren“, so Roth. Der Umstand, dass man sich für WG oder TG mit dem Neuntklasszeugnis bewerben könne, führe sogar dazu, dass Schüler vereinzelt die zehnte Klasse im RNG „boykottieren“. Eisenmann nannte dies „vielleicht ein Standort-Problem“, weil landesweite Abi-Zahlen hier eine andere Sprache sprechen würden.
Die Kultusministerin gab dem Wunsch des RNG auf Spanisch als dritter Fremdsprache (siehe Kasten) gute Chancen und setzte beim Thema „Grundschulempfehlung“, die künftig vorgelegt werden muss, auf die Beratung der weiterführenden Schulen. Wenn dies nicht klappe, müsse man sich andere Dinge überlegen. „Wenn wir uns zu unterschiedlichen Schularten bekennen, aber die Schülerlenkung nicht funktioniert, dann steht das gesamte System auf der Kippe“, so Haser dazu.
Den Bericht über die Abschlussveranstaltung der Kultusministerin in Deuchelried lesen Sie in der SZ-Montagsausgabe. Gymnasien (wo auch Spanisch Wahlfach ist) der Einführung der neuen dritten Fremdsprache am RNG zugestimmt.
Bevor die Stadt als Schulträger einen entsprechenden Antrag nach Tübingen schickt, muss aber der Gemeinderat am 12. März noch zustimmen. In diesem Fall hofft Michael Roth, dass anschließend auch das RP einwilligt und dass künftige Achtklässler im Sprachprofil bereits ab dem kommenden Schuljahr Spanisch als dritte Fremdsprache wählen können. (bee)