Betrüger wollten am Telefon Geld ergaunern
WANGEN/ISNY (sz) - Als Richter hat sich ein unbekannter Mann am Donnerstagnachmittag am Telefon gegenüber einem 71-Jährigen ausgegeben. Diesem sagte er nach Angaben der Polizei, dass gegen ihn ein Mahnverfahren anhängig sei, weshalb er sofort eine Kanzlei anrufen solle. Dort wurde ihm bedeutet, dass er für ein Lottospiel nicht den vereinbarten Betrag bezahlt und nun eine Mahngebühr von 8000 Euro zu bezahlen habe. Der Angerufene tat das laut Polizei einzig Richtige und beendete das Gespräch.
Wie Betrüger mit dieser Masche vorgehen, zeigte sich in einem zweiten Fall ebenfalls am Donnerstag. Hier erklärte ein angeblicher Polizist einem 57-Jährigen am Telefon, dass dieser per Haftbefehl gesucht werde. Deshalb forderte der Unbekannte den Mann auf, mit dem Bundeskriminalamt Kontakt aufzunehmen. Als der 57-Jährige unter der angegebenen Nummer mit der Vorwahl 0611 anrief, meldete sich dort der zuvor angekündigte angebliche Beamte und teilte ihm mit, dass gegen ihn in der Türkei ein Verfahren anhängig sei. Entweder er werde dorthin ausgeliefert oder er zahle eine Kaution von 22 000 Euro, um dies abzuwenden.
Als das potentielle Opfer noch eine per E-Mail zugesandte „Schweigepflichterklärung“ausgefüllt und zurückgesandt hatte, kamen ihm bei einem weiteren Telefonat mit den Betrügern doch Zweifel, weshalb er sich an die örtliche Polizeidienststelle wendete.