Bruni Adler schreibt über „Indonesiens vergessene Geschichte“
Wangener Autorin stellt am Sonntag im Kornhaus ihr neues Buch „Stacheldraht und Bambusspeere“vor
WANGEN (sz) - „Stacheldraht und Bambusspeere – Indonesiens verdrängte Geschichte“heißt das neue Buch der in Wangen lebenden Autorin Bruni Adler. Es ist zu Beginn dieser Woche erschienen und wird am Sonntag, 18. März, um 11 Uhr in der Wangener Stadtbücherei vorgestellt.
Mit dem Buch führt Bruni Adler laut Mitteilung in eine Welt, die man als Urlaubsparadies kennt. Doch um touristische Sehnsuchtsorte dieser schönen tropischen Welt der 17 508 Inseln geht es demnach in dem Werk nicht: Im Pressetext wird auf zwischen 1920 und 1965 immer wieder gelaufene Kriege, deren Opferzahl in die Millionen gehe, hingewiesen. Und es heißt weiter: „In einfühlsamoffenen Interviews lässt Bruni Adler vor allem die Stimmen derjenigen zu Worte kommen, die unter der Unterdrückung, der Ausbeutung und insbesondere unter den Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs am allermeisten zu leiden hatten – seien es Deutsche, Holländer, Indonesier, Indo-Europäer oder Japaner.“
Bei dem Werk handele es sich um eine umfassende Dokumentation ganz unterschiedlicher Erinnerungen und Wertungen indonesischer, niederländischer, japanischer und deutscher Zeitzeugen. Es sei ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der internationalen Friedensbemühungen. Bernhard Dahm, emeritierter Professor für Südostasienkunde der Universität Passau, schreibt dazu: „Bruni Adler gelingt es auf beeindruckende Weise, das Schicksal der Opfer der Kriege in Indonesien vor dem Vergessen zu bewahren. Sie zeigt, dass die konstatierte Lücke in der Geschichtsschreibung durchaus geschlossen werden kann.“
Bruni Adler ist 1952 in Annaberg im Erzgebirge geboren, hat Sozialpädagogik in Tübingen und Bryn Mawr/USA studiert. Die Mutter dreier erwachsener Kinder arbeitete in Deutschland und den USA als Familientherapeutin und als freie Rundfunkjournalistin in Colorado. Sie lebt und schreibt heute in Wangen.
Zu der Buchpräsentation hat sich unter anderem Verleger Hubert Klöpfer angesagt. Der Professor für Südostasienkunde, Bernhard Dahm, aus Passau hat das Vorwort geschrieben und übernimmt die Einführung. Zudem werden vier niederländische Zeitzeugen, zwischen 86 und 95 Jahre alt, anreisen.