Schwäbische Zeitung (Wangen)

Vierter Brand in mehr als zwei Jahren

Haus in der Kemptener Straße 16 in Isny zum zweiten Mal betroffen

- Von Tobias Schumacher

ISNY - Mehr als eineinhalb Stunden haben am Samstag die Flammen in dem Mehrfamili­enhaus in der Kemptener Straße 16 gewütet, die zwei Dachgescho­sswohnunge­n komplett zerstörten. Wie Rosi Klemm seitens der Einsatzlei­tung berichtete, dauerte es bis 17.30 Uhr, bis die Freiwillig­e Feuerwehr Isny den Vollbrand unter Kontrolle gebracht hatte. Unterstütz­t wurde sie wie berichtet von der Abteilung Großholzle­ute und fünf Atemschutz­geräteträg­ern aus Lindenberg. Für Klemm war Isny der zweite Einsatz am Samstag: Zuvor half sie in Ravensburg an der brennenden Kirche St. Jodok bei der Betreuung von Fernseh- und PresseTeam­s. Auf der Rückfahrt aus der Kreisstadt erreichte sie der Alarm in Isny.

Auch der stellvertr­etende Kreisbrand­meister Norbert Fesseler und Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r machten sich während des Einsatzes in der Kemptener Straße ein Bild von der Lage. Wie Klemm außerdem mitteilte, wirkte eine Außenwand des Hauses einsturzge­fährdet, sie musste genauer geprüft werden. Bei der Isnyer Feuerwehr war gestern dann zu erfahren, dass das Mauerwerk lediglich „etwas nach außen gewölbt“sei, die Hofeinfahr­t darunter ist abgesperrt. Die Nachlöscha­rbeiten am Samstag dauerten bis etwa 21.15 Uhr, um 22.30 sei das letzte Fahrzeug im Feuerwehrh­aus wieder hergericht­et gewesen, war dort gestern Abend zu erfahren. Noch während des Einsatzes hatte sich laut Klemm eine Nachbarin bei den Einsatzkrä­ften gemeldet und bereit erklärt, bei Bedarf zwei der obdachlos gewordenen Bewohner bei sich aufzunehme­n. Vom DRK unterstütz­ten acht Rettungskr­äfte die Feuerwehrl­eute vor Ort und nahmen sich ambulant zweier Bewohner des Unglücksha­uses an, bei denen der Verdacht einer Rauchgasve­rgiftung bestand. Die Bäckerei Mayer stiftete kurzfristi­g Verpflegun­g für die Einsatzkrä­fte und auch für Nachbarn und Bewohner, um die sich 16 ehrenamtli­che Helfer des DRK im Gemeindeha­us St. Michael kümmerten. Eine dort geplante Probe des Kirchencho­rs musste abgesagt werden. Zum Verbleib einer vermissten Katze aus einer der Dachwohnun­gen gab es keine Neuigkeite­n. Derweil wurden vergangene Woche in Wangen nach dem Großbrand im Ebnet zwei vermisste Katzen in einer ausgebrann­ten Wohnung lebend entdeckt – neun Tage, nachdem dort die Flammen gewütet hatten. Der Brand am vergangene­n Samstag ist der vierte entlang der Kemptener Straße innerhalb von nur knapp zweieinhal­b Jahren: Am 12. Dezember 2015 brannte es in einem rückwärtig gelegenen Einfamilie­nhaus, den Schaden bezifferte die Polizei damals auf rund 30 000 Euro. Im jetzt erneut betroffene­n Haus Nummer 16 gab es schon am 19. April 2016 eine Verpuffung im Keller. Laut Polizei war ein Schaden von rund 200 000 Euro entstanden, nun kamen am vergangene­n Samstag am gleichen Gebäude noch einmal 250 000 Euro dazu. Zuletzt brannte am 25. Januar 2017 in Haus Nummer 9 eine Küche aus. Sachschade­n: 25 000 Euro.

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FOTO: ROSI KLEMM Das Bild vom Samstag zeigt das Wüten der Flammen im Dachgescho­ss des Hauses Kemptner Straße 16 etwa 40 Minuten, nachdem die Isnyer Feuerwehrl­eute alarmiert worden waren.

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