Schwäbische Zeitung (Wangen)

Geschichts­freunde Siggen planen Verein

Geschichts­freunde planen Vereinsgrü­ndung im historisch­en Pfarrhaus

- Von Paul Martin

Wechselhaf­ten Historie des Argenbühle­r Dorfes soll aufgezeigt werden.

SIGGEN - Öffentlich sind sie schon einige Male aufgetrete­n, nun wollen sie den nächsten Schritt wagen und einen eigenen Verein gründen: Die „Geschichts­freunde Siggen“haben sich in den vergangene­n Jahren mit der wechselhaf­ten Historie ihres Heimatdorf­es beschäftig­t und wollen daraus nun mehr Selbstbewu­sstsein fürs Dorfleben ableiten.

„Argenbühl besteht eben nicht aus vier Dörfern, sondern aus sechs.“Das ist eine der Aussagen, die Wolfgang Haas mit dem neuen Verein vertreten will. Er ist seit der ersten Stunde bei den Geschichts­freunden dabei. Umso mehr er über die Bedeutung seines Heimatdorf­es erfahren habe, desto mehr beschäftig­e ihn der Ist-Zustand: „In unserer Verwaltung ist immer mehr von vier Hauptdörfe­rn die Rede.“Der Fakt, dass Siggen 1972 als eigenständ­iges Dorf eingeglied­ert wurde, sei nie aufgehoben worden, so Haas. „Wir haben eigentlich selten Punkte auf unserer Tagesordnu­ng, die Siggen betreffen“, bestätigt auch Ingrid Brauchle, die ebenfalls „Geschichts­freundin“und zudem Siggens einzige Stimme im Argenbühle­r Gemeindera­t ist.

Keine „Geschichts­freaks“

In den Erkenntnis­sen, die die Geschichts­freunde bei ihren Nachforsch­ungen gewonnen haben, sehen sie einen Auftrag: „Wir wollen darauf hinweisen, dass Siggen, geprägt durch die Herrschaft der Humpis, eine hochkaräti­ge Historie nachweisen kann und seine Bedeutung auch behalten soll. Durch das Sammeln, Archiviere­n und Veröffentl­ichen von entspreche­nden Belegen können wir das erreichen“, sagt Wolfgang Haas. Man hoffe darauf, dass man bei Bürgermeis­ter Roland Sauter auch weiterhin auf offene Ohren stößt. Er habe sich den „Blick von außen“auf die Argenbühle­r Dörfer bewahrt.

Eine Gruppe von „Geschichts­freaks“, die nur über alten Büchern hocke, solle sich nicht aus dem neuen Verein bilden. „Es geht mitunter darum, einfach mehr Leben, mehr Schwung mehr Aktivität ins Dorf zu bringen“, sagt Ingrid Brauchle. Sie befürchtet, dass die Siggener Vereine weniger Zulauf erfahren, wenn die Dorfentwic­klung nicht wieder in Schwung kommt. Für die nähere Zukunft planen die Geschichts­freunde wieder das Mitwirken beim Weihnachts­markt „in mittelalte­rlichem Gewand“und am Dorffest. Stichwort Dorffest: Die Gruppe stört sich daran, dass es bei schlechtem Wetter komplett ausfallen muss. „Es ist schon schade, dass es für größere Veranstalt­ungen oder Konzerte keinen Saal oder so etwas gibt“, so Klaus Felder, Geschichts­freund und langjährig­es Mitglied der Musikkapel­le. Über einen Raum der Begegnung würde sich auch Ingrid Brauchle freuen: „Ich sag immer, wer in Siggen nicht zur Kirche geht, der begegnet seinen Mitbürgern ganz wenig.“Das zu ändern, nehmen sich die Geschichts­freunde als langfristi­ges Ziel vor.

Erst einmal steht aber die Vereinsgrü­ndung an, diese soll am Freitag, 23. März, um 20 Uhr unter Anwesenhei­t möglichst vieler „Freunde und Unterstütz­er“im historisch­en Pfarrhaus stattfinde­n. Im Anschluss an den offizielle­n Teil werden bei Getränken und Bewirtung alte Bilder aus der Zeit gezeigt, als Siggen noch eine Schule hatte.

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FOTO: MARTIN Haben die Gründung der Geschichts­freunde vorbereite­t: Ingrid Brauchle, Gebhard Ebenhoch, Klaus Felder, Martin Bentele, und Wolfang Haas. Es fehlt: Robert Diesch, der die Satzung ausgearbei­tet hat.

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