Geschichtsfreunde Siggen planen Verein
Geschichtsfreunde planen Vereinsgründung im historischen Pfarrhaus
Wechselhaften Historie des Argenbühler Dorfes soll aufgezeigt werden.
SIGGEN - Öffentlich sind sie schon einige Male aufgetreten, nun wollen sie den nächsten Schritt wagen und einen eigenen Verein gründen: Die „Geschichtsfreunde Siggen“haben sich in den vergangenen Jahren mit der wechselhaften Historie ihres Heimatdorfes beschäftigt und wollen daraus nun mehr Selbstbewusstsein fürs Dorfleben ableiten.
„Argenbühl besteht eben nicht aus vier Dörfern, sondern aus sechs.“Das ist eine der Aussagen, die Wolfgang Haas mit dem neuen Verein vertreten will. Er ist seit der ersten Stunde bei den Geschichtsfreunden dabei. Umso mehr er über die Bedeutung seines Heimatdorfes erfahren habe, desto mehr beschäftige ihn der Ist-Zustand: „In unserer Verwaltung ist immer mehr von vier Hauptdörfern die Rede.“Der Fakt, dass Siggen 1972 als eigenständiges Dorf eingegliedert wurde, sei nie aufgehoben worden, so Haas. „Wir haben eigentlich selten Punkte auf unserer Tagesordnung, die Siggen betreffen“, bestätigt auch Ingrid Brauchle, die ebenfalls „Geschichtsfreundin“und zudem Siggens einzige Stimme im Argenbühler Gemeinderat ist.
Keine „Geschichtsfreaks“
In den Erkenntnissen, die die Geschichtsfreunde bei ihren Nachforschungen gewonnen haben, sehen sie einen Auftrag: „Wir wollen darauf hinweisen, dass Siggen, geprägt durch die Herrschaft der Humpis, eine hochkarätige Historie nachweisen kann und seine Bedeutung auch behalten soll. Durch das Sammeln, Archivieren und Veröffentlichen von entsprechenden Belegen können wir das erreichen“, sagt Wolfgang Haas. Man hoffe darauf, dass man bei Bürgermeister Roland Sauter auch weiterhin auf offene Ohren stößt. Er habe sich den „Blick von außen“auf die Argenbühler Dörfer bewahrt.
Eine Gruppe von „Geschichtsfreaks“, die nur über alten Büchern hocke, solle sich nicht aus dem neuen Verein bilden. „Es geht mitunter darum, einfach mehr Leben, mehr Schwung mehr Aktivität ins Dorf zu bringen“, sagt Ingrid Brauchle. Sie befürchtet, dass die Siggener Vereine weniger Zulauf erfahren, wenn die Dorfentwicklung nicht wieder in Schwung kommt. Für die nähere Zukunft planen die Geschichtsfreunde wieder das Mitwirken beim Weihnachtsmarkt „in mittelalterlichem Gewand“und am Dorffest. Stichwort Dorffest: Die Gruppe stört sich daran, dass es bei schlechtem Wetter komplett ausfallen muss. „Es ist schon schade, dass es für größere Veranstaltungen oder Konzerte keinen Saal oder so etwas gibt“, so Klaus Felder, Geschichtsfreund und langjähriges Mitglied der Musikkapelle. Über einen Raum der Begegnung würde sich auch Ingrid Brauchle freuen: „Ich sag immer, wer in Siggen nicht zur Kirche geht, der begegnet seinen Mitbürgern ganz wenig.“Das zu ändern, nehmen sich die Geschichtsfreunde als langfristiges Ziel vor.
Erst einmal steht aber die Vereinsgründung an, diese soll am Freitag, 23. März, um 20 Uhr unter Anwesenheit möglichst vieler „Freunde und Unterstützer“im historischen Pfarrhaus stattfinden. Im Anschluss an den offiziellen Teil werden bei Getränken und Bewirtung alte Bilder aus der Zeit gezeigt, als Siggen noch eine Schule hatte.