Jäger wollen Felle nachhaltiger nutzen
Hegering Kißlegg unterstützt Pilotprojekt zur ökologisch-transparenten Nutzung von Raubwild-Bälgen
KISSLEGG (sz) - Die diesjährige Hegeringversammlung ist von großem Informationsgehalt für die Kißlegger Jäger geprägt gewesen, teilt die Hegeringleiterin Manuela Oswald mit. Neben dem Maßnahmenkatalog des Ministeriums für ländlichen Raum und Verbraucherschutz wegen der drohenden Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest standen die Themen Wildbrethygiene, Unfallschutz bei der Jagdausübung sowie die Unterstützung der Fellwechsel GmbH im Mittelpunkt.
Oswald thematisierte zunächst die Afrikanische Schweinepest, eine Tierseuche von der Haus- und Wildschweine betroffen sind, die aber nicht auf den Menschen übertragbar sei. Um die Einschleppung ins Land zu vermeiden, hat das Ministeriums für ländlichen Raum und Verbraucherschutz einen Maßnahmenplan entwickelt. Hierbei gehe es zum einen um die Intensivierung des Monitorings mit der Bitte an die Jägerschaft, das erlegte Wild zu beproben, sowie um Maßnahmen, die die Bejagung von Schwarzwild erleichtern, so Oswald.
Im Weiteren berichtete Manuela Oswald über das gemeinsame Pilotprojekt des Deutschen und BadenWürttembergischen Jagdverbands, der Fellwechsel GmbH, mit der deutschlandweit eine ökologisch, nachhaltige und transparente Nutzung von Raubwild-Bälgen (Fellen) aktiv gefördert wird. Bejagt würden diese Raubwildarten zum Schutz des Niederwilds und zur Unterstützung von Artenschutzprojekten. Allerdings werde derzeit nur ein Teil der Felle verwertet, was mit der Fellwechsel GmbH geändert werden solle. Diese steht laut Oswald für die Aufwertung eines bisher eher vernachlässigten Rohstoffes und das Umdenken bei Jägerschaft und Verbrauchern. Der He- gering Kißlegg unterstütze mit seiner Annahme- und Sammelstelle dieses Projekt.
Auch dieses Jahr werde sich der Hegering Kißlegg an der „Dreck-weg Aktion“der Gemeinde Kißlegg beteiligen und am Freitag, 4. Mai, wieder den „beliebten Kinderansitz durchführen“, gab Oswald bekannt. In die- sem Zusammenhang dankte sie Christina und Michael Fick für eine stets bewährte Organisation des Kinderansitzes, den mitwirkenden Jagdhornbläsern für die musikalische Umrahmung, sowie Gebhard Pfänder, der mit seinem Jagdhund im letzten Jahr die anwesenden Kinder ins Staunen versetzte.
Auf Einladung des Hegerings informierten Katja Sommerfeld, Veterinärin und Dozentin der Jagdschule Wolfegg, zur Wildbrethygine und Johann Thum, Technische Aufsichtsperson der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, über den Unfallschutz bei der Jagdausübung.