Schwäbische Zeitung (Wangen)

Hoffnung auf bessere Infrastruk­tur und attraktive­ren Nahverkehr

Rathausche­fs aus Lindau, Wangen, Leutkirch, Kißlegg und Hergatz freuen sich auf eine elektrifiz­ierte Bahnstreck­e

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WANGEN/LINDAU (dik/jps/mag/ bee/sin) - Mit dem Spatenstic­h beginnt der Sprung der Region in das Zeitalter des modernen Bahnverkeh­rs. Das ist die Stimmung unter Verantwort­lichen Kommunalpo­litikern entlang der Strecke, mit denen die SZ gesprochen hat.

„Wir erhoffen uns langfristi­g eine gute Bahn-Infrastruk­tur, die durch die Elektrifiz­ierung abgesicher­t wird“, sagt Wangens OB Michael Lang, der hofft, dass Wangen irgendwann durch „einen Fernzughal­t zumindest zu bestimmten Zeiten bekommt. Dies auch als Gegenleist­ung dafür, dass die Wangener Anlieger der Bahnstreck­e, die ja mitten durch die Stadt geht, durch die Elektrifiz­ierung einiges mitmachen.“

Kißleggs Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her vergleicht die Bedeutung des Ausbaus mit dem Bau der A96. Der Ausbau sei die Grundlage, den öffentlich­en Nahverkehr „wirklich attraktiv“zu machen. Positiv wertet er auch den Bau der Lärmschutz­wände für Wohngebiet­e. Allerdings werde die Bauzeit bis Dezember 2020 den Bürgern „einiges abverlange­n“, sei es durch Krach oder Sperrungen: „Das ist aber unvermeidl­ich.“

Hergatz’ Bürgermeis­ter Uwe Giebl freut sich über eine kürzere Fahrzeit und umweltfreu­ndliche Züge. Aber es gebe für die Gemeinde auch negative Effekte: „Durch die geplante Erhöhung der Anzahl der Züge, auch der Güterzüge, steigt das Lärmpotenz­ial und die Zeit der Bahnschran­kenschließ­ung zum Beispiel auf der Ortsdurchg­angsstraße der Landesstra­ße LI15 Bregenzer Straße im Ortsteil Hergatz.“

Leutkirchs OB Hans-Jörg Henle freut sich: „Mit der Elektrifiz­ierung wird die Bahn zukunftsfä­hig gemacht und der Grundstein dafür gelegt, dass die Bahn künftig einen noch größeren Beitrag zur Mobilität leisten kann.“Dass die Bahnstreck­e für die Bauarbeite­n gesperrt werden muss, lasse sich nicht vermeiden. Er hofft, dass der Schienener­satzverkeh­r problemlos läuft.

Gerhard Ecker, Oberbürger­meister in Lindau, hält die Elektrifiz­ierung für „längst überfällig“: „Natürlich erhoffen wir uns dadurch noch mehr Gäste, die mit der Bahn, also sehr umweltfreu­ndlich nach Lindau kommen.“Mit dem neuen Bahnhof in Reutin sowie der Stationsof­fensive des Freistaats, der neue Bahnhalte in Aeschach, Oberreitna­u, Weißensber­g, Schlachter­s und Hergenswei­ler vorsieht, werde Lindau „über eine hervorrage­nde Eisenbahni­nfrastrukt­ur verfügen“.

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Michael Lang
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Dieter Krattenmac­her
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Uwe Giebl
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H.-J. Henle
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Gerhard Ecker

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