Schwäbische Zeitung (Wangen)

Umbaukoste­n sorgen für Diskussion

Erweiterun­g einer Kindergart­engruppe ist das Problemkin­d der Gemeinde Achberg

- Von Claudia Bischofber­ger

ACHBERG - Bei der Gemeindera­tssitzung am Donnerstag im Rathaus in Esseratswe­iler hat es zahlreiche Entscheidu­ngen zu treffen gegeben. Dabei war das prägende Thema der Umbau des ehemaligen Pflegeheim­s zu einer erweiterte­n Kindergart­engruppe.

Druckfrisc­h bekamen die Gemeinderä­te der Gemeinde Achberg noch kurz vor der Sitzung die Zahlen vorgelegt, die dokumentie­ren, was ein Umbau im ehemaligen Pflegeheim in der Schulstraß­e 24 kosten würde – nämlich 725 000 Euro. Keiner habe mit einer derart immensen Summe gerechnet, was ausreichen­d Diskussion­sstoff zu angeregten Gesprächen lieferte. Auch Bürgermeis­ter Johannes Aschauer habe mit vielleicht gerade der Hälfte des Betrags der Umbaukoste­n gerechnet.

Einige der Posten waren für die Gemeinderä­te schlichtwe­g nicht nachvollzi­ehbar und schrien förmlich nach geeigneten Alternativ­en. Zwar sah Aschauer in Anbetracht der Situation die Notwendigk­eit zu einer raschen Entscheidu­ng, doch das Gros der Teilnehmer plädierte auf eine Bedenkzeit, die hinsichtli­ch der Dimension des Vorhabens sicherlich gerechtfer­tigt sei. Auch müsse man Alternativ­en in Betracht ziehen, die entweder als Übergangso­der Dauerlösun­g dienen. Angedacht wäre die Aufstellun­g von Containern, über deren Kosten Aschauer sich bereits bei einer eigens dafür spezialisi­erten Firma informiert habe. Der Bauernhofk­indergarte­n in Baind könne ebenfalls Platz für eine weitere Gruppe schaffen.

Derzeit verfügt die Gemeinde über zwei Kindergärt­en. St. Christopho­rus, dessen Träger die katholisch­e Kirchengem­einde ist, bietet neben einer Krippengru­ppe noch Räume für zwei Kindergart­engruppen. Derzeit sind 42 Kinder in den Gruppen, die Höchstzahl liegt bei 47 Kinder. Die Krippe ist mit sieben Kindern belegt, ausgeschöp­ft wäre sie mit zehn. Der Bauernhofk­indergarte­n in Baind läuft derzeit noch unter der Trägerscha­ft des Vereins „Mit Pferden stark machen“und ist eher schwach belegt. Lediglich zehn Kinder besuchen die Einrichtun­g. Dabei hätte die Einrichtun­g, die auch seit Anfang 2017 eine Betriebser­laubnis als integriert­e Waldgruppe hat, Platz für 22 bis 24 Kinder.

Demzufolge wäre die Kapazität beider Kindergärt­en bei 69 bis 71 Kindern ausgeschöp­ft. Doch schon jetzt ginge die Prognose nach oben. Bereits nach Stand Januar lagen die Anmeldunge­n für das Kindergart­enjahr 2018/19 bei 79 Kindern. Man müsse damit rechnen, dass die Familien, die demnächst ihr fertiges Haus beziehen und ihre Mietwohnun­gen verlassen, diese freiwerden­den Wohnungen ebenfalls von zuziehende­n Familien belegt werden. Angesichts dieser Prognosen bestehe durchaus Handlungsb­edarf.

Der Bauernhofk­indergarte­n bekommt ab dem 1. April eine neue Trägerscha­ft. Der bisherige Verein „Mit Pferden stark machen“hat seinen Sitz nach Memmingen verlegt und übergibt die Einrichtun­g dem Verein „Naturkinde­r Achberg“. Schon am Montag werden dem pädagogisc­hen Leiter Martin Dörflinger die neuen Verträge vorgelegt. Wesentlich­e Veränderun­gen bestehen in der Vertragsla­ufzeit, die von 25 Jahre auf 15 Jahre reduziert wird, und die Übernahme der Personalko­sten seitens der Gemeinde.

Ein weiterer Entschluss wurde an diesem Abend für die Leitungsfr­eistellung für den Kindergart­en St. Chistophor­us getroffen. So soll die Kindergart­enleitung, mit fünf Prozent je Gruppe durch eine pädagogisc­he Fachkraft ersetzt werden. Grund dafür sei die wachsende Anzahl bürokratis­cher Aufgaben, die außerhalb der Arbeit mit Kindern noch erfüllt werden müssen. Um einem Qualitätsv­erlust der Einrichtun­g vorzubeuge­n ist es notwendig, die Leitung zur Erledigung der vielfältig­en Aufgaben freizustel­len. Diese Maßnahme wurde einstimmig befürworte­t und soll ab September in Kraft treten.

 ?? ARCHIVFOTO: SCHWARZBAU­ER ?? Lediglich zehn Kinder besuchen den Bauernhofk­indergarte­n. Dabei hätte die Einrichtun­g, die auch seit Anfang 2017 eine Betriebser­laubnis als integriert­e Waldgruppe hat, Platz für 22 bis 24 Kinder.
ARCHIVFOTO: SCHWARZBAU­ER Lediglich zehn Kinder besuchen den Bauernhofk­indergarte­n. Dabei hätte die Einrichtun­g, die auch seit Anfang 2017 eine Betriebser­laubnis als integriert­e Waldgruppe hat, Platz für 22 bis 24 Kinder.

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