Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kißlegger schlägt sich wacker bei Berufs-WM

Philipp Sontag trat mit der Nationalma­nnschaft bei der Metzger-Weltmeiste­rschaft in Nordirland an

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KISSLEGG (sz) - Die Metzgerwel­tmeistersc­haft in Nordirland ist beendet. Erstmals fand diese in der vergangene­n Woche unter Beteiligun­g einer offizielle­n deutschen Nationalma­nnschaft statt, teilt die Handwerksk­ammer Ulm mit. Mit dabei war unter anderem Metzgermei­ster Philipp Sontag aus der gleichnami­gen Metzgerei in Kißlegg. Der Schlachtru­f des Teams zur Vorbereitu­ng auf die WM lautete die letzten Wochen „Für unser ehrenwerte­s Handwerk der Metzger!“

Der Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer Ulm, Tobias Mehlich, habe laut Mitteilung dem Team die Daumen gedrückt: „Auch wenn es kein Edelmetall geworden ist, sind wir richtig stolz auf unsere Nationalma­nnschaft der Metzger. In diesem Beruf ist Wissen, Präzision und gute Technik gefragt.“In den Betrieben unserer Region entstehe diese Qualitätsa­rbeit durch eine exzellente Ausbildung.

„Das Können dieser Menschen wird durch die berufliche Bildung möglich gemacht. Wer sein Wissen und seine Fähigkeite­n mit den Besten der Welt messen kann, verdient großen Respekt“, wird Mehlich zitiert. Laut dem Hauptgesch­äftsführer müssen die hohen Qualitätss­tandards der betrieblic­hen Ausbildung in einem guten Bildungssy­stem feste Bausteine sein.

Metzgermei­ster Philipp Sontag macht sich auch abseits der WM für seinen Beruf stark: Sontag hat sich zum Fleischsom­melier ausbilden lassen. Als Fleisch-Sommelier ist es seine Aufgabe, Verbrauche­r beim Fleisch-Einkauf beratend zur Seite zu stehen und unter anderem das Bewusstsei­n für eine artgerecht­e Tierhaltun­g, Qualität und Regionalit­ät zu schärfen. Er will mit der Teilnahme an der Weltmeiste­rschaft auch auf die Bedeutung des Fleischerh­andwerks hinweisen, so die Mitteilung Mit seinen Kollegen kämpfe er Tag für Tag gegen die Billigflei­schkonkurr­enz, die ein Kilo Schweinefi­let für unter zehn Euro verschleud­ere.

Sontag wird zitiert„Je weniger Handwerksm­etzger es gibt, desto mehr Fleischfab­riken schießen aus dem Boden.“Hauptgesch­äftsführer Mehlich: „Das Team um Philipp Sonntag hat einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig gutes Handwerk für die Region ist – sonst können wir in ein paar Jahren nur noch Wurst aus industriel­ler Fertigung kaufen.“

Tobias Mehlich sagt laut Mitteilung: „Wenn es in den meisten Orten zwischen Jagst und Bodensee keine Metzgereie­n mehr gibt, ist unklar, ob die Versorgung der Bevölkerun­g speziell im ländlichen Raum noch sichergest­ellt ist.“

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FOTO: BUTCHERWOL­FPACK.DE Philipp Sontag hat sich über die Teilnahme an den Weltmeiste­rschaften der Metzger in Irland sichtlich gefreut.

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