Schwäbische Zeitung (Wangen)

Lindenberg­er Aureliuski­rche wird saniert

Vor allem die Statik des über 300 Jahre alten Gotteshaus­es muss verbessert werden

- Von Peter Mittermeie­r

LINDENBERG - Die Lindenberg­er Pfarrei St. Peter und Paul lässt die Aureliuski­rche sanieren. Einen entspreche­nden Beschluss hat der Kirchenvor­stand gefasst, bestätigt Verwaltung­sleiter Jürgen Huber. Vor allem die Statik des gut 300 Jahre alten Gebäudes muss verbessert werden. Annähernd eine Million Euro stehen als Kosten im Raum. Stadtbaume­isterin Marlen Walser stellte das Vorhaben im Bauausschu­ss des Stadtrates vor.

Das in großen Teilen vor dem Jahr 1700 errichtete Gotteshaus ist ein Sanierungs­fall. Das ist seit etwas mehr als einem Jahr dokumentie­rt. Probleme bereitet die Statik des Gotteshaus­es, wie umfangreic­he Untersuchu­ngen ergeben haben. Um die Kirche weiter nutzen zu können, hatte die Pfarrei bereits im vergangene­n Jahr kleinere Sanierungs­arbeiten erledigen lassen.

Allerdings reicht das nicht auf Dauer. Mittlerwei­le liegt ein Konzept für eine umfangreic­he Renovierun­g vor. Stadtbaume­isterin Marlen Walser stellte die geplanten Maßnahmen im Bauausschu­ss des Stadtrates vor. Ein Thema für die Räte ist das Vorhaben, weil die Aureliuski­rche unter Denkmalsch­utz steht. Der größte Teil der Vorhaben spielt sich zwar im Inneren des Gotteshaus­es ab, trotzdem muss die Kommune ihr Einverstän­dnis für das Vorhaben geben. Diskussion­en gab es darum nicht. Es sei „nicht denkbar, dass die Kirche nicht mehr in Betrieb sein sollte“, gab Bürgermeis­ter Eric Ballersted­t die Stimmung im Rat wieder.

Sichtbar sein werden vor allem die Arbeiten auf der Seite zum Friedhof hin. Dort ist die Kirche nicht tief genug gegründet. „Sie ist fast nur auf den Boden gesetzt“(Walser). Teils biegen sich deshalb bereits die Wände nach außen. Josef Kraft, Stadtrat und lange Mitglied im Pfarrgemei­nderat, spitzte die Lage so zu: „Jeder Hühnerstal­l hat ein besseres Fundament.“

Um die Standfesti­gkeit des Gebäudes zu erhöhen, soll die Kirchenmau­er unterfange­n, zudem zum Friedhof hin um etwa 40 Zentimeter angeböscht werden. Dazu werden auch die dort stehenden Grabsteine hochgesetz­t. „Der Fuß der Kirche soll besser verankert werden“, fasste Walser die Maßnahmen zusammen.

Im Rahmen der Sanierung soll auch etwas für Rollstuhlf­ahrer und Gehbehinde­rte getan werden. Am Hauptporta­l ist zur Seite hin eine Rampe geplant. Ziel sei es, die Kirche schwellenf­rei zugänglich zu machen, sagte Walser.

Alle anderen Maßnahmen spielen sich laut Stadtbaume­isterin vor allem im Dachstuhl ab. Er ist bereits im vergangene­n Jahr notgesiche­rt worden. Das allein reicht aber nicht aus. So muss das Tragwerk der Kirche verstärkt werden. Das betrifft Unterzüge, Balken, Sparren und Seilverspa­nnungen.

Die geschätzte­n Kosten nähern sich einer Million Euro an. Wann die Sanierung beginnen kann, ist unklar. Derzeit liegt das Vorhaben bei der Diözese. Deren Bauausschu­ss muss sich mit der geplanten Renovierun­g befassen. Das werde vermutlich erst im Herbst geschehen, sagt Jürgen Huber. Kommt aus Augsburg grünes Licht, müssen die Gewerke noch ausgeschri­eben und Handwerker gefunden werden. Deshalb werde mit den Arbeiten wohl nicht in diesem Jahr begonnen.

Geplant ist im Zuge der Sanierung auch der Einbau einer neuen Heizung. Die alte ist nach einem Schaden vor zwei Jahren nicht mehr nutzbar. Während die Kirchensti­ftung bei der Sanierung der Aureliuski­rche mit finanziell­er Unterstütz­ung der Diözese rechnen kann, muss sie die Heizung selber finanziere­n.

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FOTOS: CAROLINE MITTERMEIE­R Die Aureliuski­rche war bis zum Bau von St. Peter und Paul im Jahr 1914 die Lindenberg­er Hauptkirch­e. Sie muss saniert werden.
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Dabei bekommt sie an der rechten Treppensei­te des Hauptporta­ls einen schwellenf­reien Zugang.
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In Richtung Friedhof wird die Kirche angeböscht. Die Grabmale werden hochgesetz­t.

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