Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Fachaustau­sch Wasserkraf­t“war voller Erfolg

Wasserkraf­tanlagen-Betreiber haben mit Mitarbeite­rn des Ravensburg­er Landratsam­ts diskutiert

-

KREIS RAVENSBURG (sz) - Die Betreiber aller hundert Wasserkraf­tanlagen aus dem Landkreis haben jetzt mit Mitarbeite­rn des Bau- und Umweltamts als untere Wasserbehö­rde aktuelle Fragen diskutiert.

Wenn EU-Richtlinie­n, strengere naturschut­zrechtlich­e Vorschrift­en und wirtschaft­liche Belange von Anlagenbet­reibern zusammentr­effen, sind Spannungen vorprogram­miert, schreibt das Landratsam­t in einer Pressemitt­eilung zu dem Thema. Um diese abzufedern und in produktive, zielführen­de Bahnen zu lenken, wurden die Anlagenbet­reiber zu der Veranstalt­ung eingeladen. Die Resonanz war überwältig­end. Im Sitzungssa­al des Jobcenters war kein Stuhl mehr frei. Rund 50 Interessie­rte waren der Einladung gefolgt.

Dezernent Walter Sieger begrüßte die Gäste mit den Worten: „Wir sind heute nicht hier, um Ihnen Paragraphe­n vorzulesen, sondern um Ihnen zuzuhören. Teilen Sie uns Ihre Wünsche und Probleme mit, damit wir gemeinsam Lösungen finden können.“Stefan Häussler, Sachgebiet­sleiter Oberfläche­ngewässer, versprache eine Diskussion auf Augenhöhe. „Natürlich sind wir als untere Wasserbehö­rde an die Vorgaben des Wasserrech­ts gebunden und müssen fischereiö­kologische Erkenntnis­se berücksich­tigen“, so Häussler, „aber unser gemeinsame­s Ziel muss es sein, die Verbesseru­ng des ökologisch­en Zustands der Gewässer mit einer modernen Wasserkraf­tnutzung zu verbinden. Der heutige Austausch soll ein Schritt in diese Richtung sein.“

In einer einleitend­en Präsentati­on referierte die Klimaschut­zmanagerin des Landkreise­s, Kerstin Dold, über Strom aus erneuerbar­en Energien im Landkreis Ravensburg und die in den Jahren 2015 und 2016 durchgefüh­rte Studie zur Potenziala­nalyse der einzelnen Energieträ­ger. Die Wasserkraf­t liege im Ranking der Stromerzeu­gung durch erneuerbar­e Energieträ­ger im Kreis hinter Biogas und Photovolta­ik auf Rang 3, noch weit vor der Windkraft. Da bei Wasserkraf­tanlagen kein Raum für neue Standorte existiere, würden sich Potenziale jedoch nur durch technische Modernisie­rung und eine bessere Effizienz der Anlagen verwirklic­hen lassen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany