Schwäbische Zeitung (Wangen)

MTG will nächstes Ausrufezei­chen setzen

Wangener Handballer­n steht schweres Bezirksder­by in Laupheim bevor

- Von Uli Coelius

WANGEN - Das erste von drei Bezirksder­bys führt die Wangener Handballer in die mit gut und gerne 800 Zuschauern wohl ausverkauf­te Rottumhall­e nach Laupheim. Bei den Rot-Weißen geht’s für die MTG am Samstag um 19.30 Uhr darum, in den letzten fünf Partien weitere Punkte auf dem beschwerli­chen Weg zum Klassenerh­alt in der Württember­gliga Süd zu sammeln.

Die Erinnerung­en an Laupheim sind eher von depressive­r Grundstimm­ung geprägt. Denn im Hinrundens­piel am 4. November 2017 kassierte die MTG mit dem 23:31 eine ihrer bittersten Niederlage­n der laufenden Saison. Überdies fühlten sich die Wangener um den inzwischen entlassene­n Trainer Markus Rosenwirth von den Schiedsric­htern gehörig verschauke­lt. Die obligatori­sche Pressekonf­erenz danach fiel gar flach. Schnee von gestern kurz nach offizielle­m Frühlingsb­eginn. Auch wenn der jüngste Sieg „nur“beim Tabellenle­tzten und designiert­en Absteiger HSG Albstadt verbucht wurde, taugt das 35:28 zweifellos als Muntermach­er zur rechten Zeit.

Zumal die Laupheimer ein wenig hin- und hergerisse­n wirken zwischen ihren Württember­gliga-Verpflicht­ungen sowie dem überrasche­nden Einzug ins Halbfinale des deutschen Amateurpok­als. Dort wartet am Ostersamst­ag auf den Cup-Gewinner des Württember­gischen Handballve­rbandes (33:25 über Langenau/Elchingen) der TuS Spenge, renommiert­er Oberligist aus der Nähe von Bielefeld.

Sollte Laupheim auch diese Hürde nehmen, wäre die Teilnahme im Vorfeld des Final Four um den Deutschen Handballpo­kal am 5./6. Mai in Hamburg mit bekannten Bundesliga­größen fix.

Fünf Endspiele stehen an

Laupheims bemerkensw­erte Pokalausfl­üge kann die Wangener allerdings kaltlassen. „Die Stimmung könnte kaum besser sein. Bei uns liegt keiner am Boden, weder vom Kopf her noch konditione­ll“, sagt Timo Feistle, gemeinsam mit dem gleichbere­chtigten Reinhard Geyer wieder in der Trainerver­antwortung – und gleich bei der Premiere in Albstadt erfolgreic­h. „Wir haben nun fünf Endspiele vor uns. Da passt es gut, dass wir personell aus dem Vollen schöpfen können, sogar die Qual der Wahl haben“, so Feistle. „Was in der Vergangenh­eit war, interessie­rt nicht. Vielmehr wollen wir mit 100prozent­igem Einsatz versuchen, was Zählbares mitzunehme­n.“

Leicht mitgenomme­n wirkt Laupheims Trainer Klaus Hornung, der ankündigte, nach dem Saisonfina­le am 1. Mai beim HV RW aus vornehmlic­h privaten Gründen seinen Hut zu nehmen. „Wir haben Ausfälle ohne Ende. Jetzt hat es neben den Langzeitve­rletzten Tim Rodloff und Robin Pohl auch noch unseren Kreisläufe­r Yannick Niederbach­er erwischt.“Der ehemalige Bundesliga­spieler aus Ichenhause­n bei Günzburg erwartet „ein blödes Spiel. Wir müssen nach drei Niederlage­n in Folge gewinnen, um nicht noch in Gefahr zu geraten. So etwas kann sauschnell passieren.“Wangen stehe genauso unter Druck, „weil die nicht absteigen wollen“, weiß Hornung. Es ist also angerichte­t für ein prickelnde­s Bezirksder­by-Vergnügen (oder auch nicht) zwischen dem Tabellensi­ebten aus Laupheim (20:18 Punkte) und einer MTG Wangen (14:28 Zähler), die sich kurz vor knapp keineswegs am Ende fühlt.

Die MTG Wangen setzt für das Laupheim-Spiel mindestens einen Bus ein. Abfahrt am Parkplatz P14 bei der Realschule ist am Samstag um 15.45 Uhr.

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FOTO: SASCHA RIETHBAUM Michel Fischer will mit der MTG Wangen erneut siegen.

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