Schwäbische Zeitung (Wangen)

Immer größer geworden

Die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen haben während der Saison unglaublic­he Entwicklun­gsschritte gemacht

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN - In der Runde der letzten sechs Mannschaft­en in der Volleyball-Champions-League treffen die Häfler auf eine der stärksten europäisch­en Mannschaft­en. Der VfB spielt am 4. April beim polnischen Meister Zaksa Kedzierzyn­Kozle das Hinspiel und am Dienstag, 10. April, das Rückspiel in der ZFArena. Der europäisch­e Volleyball­Verband CEV muss die Termine noch bestätigen. „Vielleicht zeigt uns der polnische Meister die Grenzen auf. Ich weiß es nicht. Tatsache ist, wenn wir so weit gekommen sind, dann wollen wir auch das Final Four erreichen“, sagte VfB-Trainer Vital Heynen nach dem 3:0-Sieg gegen Berlin.

Dreimal haben die Häfler nun in etwas mehr als einer Woche gegen den deutschen Meister Berlin gespielt und jedes Mal gewonnen. War das Champions-League-Hinspiel in Berlin noch hart umkämpft und das Bundesliga­duell letzten Sonntag das Kräftemess­en vor allem der Spieler aus der zweiten Reihe, glich vor allem der erste Satz am Donnerstag nun einer Demütigung für die Berliner und Trainer Stelian Moculescu. Die Häfler, sonst eher abwartend und aus einer starken Defensive agierend, machten Berlin nach allen Regeln der Kunst mit Power-Volleyball fertig, suchten sofort die Punktgewin­ne. „Der erste Satz war perfekt“, sagte Heynen hinterher.

Lohn: Die unglaublic­he Siegesseri­e dieser Saison geht nun schon 34 Spiele lang. Wer kann die Häfler stoppen? „Es wird sicherlich eine Mannschaft geben, die uns schlägt, aber die unglaublic­he Serie ist für mich nicht das Entscheide­nde. Viel wichtiger ist mit anzusehen, wie sich junge Spieler entwickeln, wie zum Beispiel David Sossenheim­er“, sagt VfB-Zuspieler Simon Tischer.

Spieler machen Sprung nach vorn

Sossenheim­er ist nicht der Einzige. Alle haben im Verlauf der Saison einen Sprung nach vorne gemacht. Auch dank der akribische­n Spielvorbe­reitung und Gegnerbeob­achtung. „Wir haben ein sehr gutes Scouting. Das Trainertea­m arbeitetet sehr intensiv mit uns, doch wir müssen alles umsetzen, und da liegt der Hase im Pfeffer. Der Glaube daran, dass eine Taktik richtig ist, ist die Voraussetz­ung für den Erfolg“, meint Mittelbloc­ker Philipp Collin, am Donnerstag einer der Besten.

Die drei Partien gegen Berlin haben gezeigt, wie stark die Mannschaft mittlerwei­le auftreten kann.

„Zaksa ist eine große Herausford­erung, aber wir lieben solche Spiele.“

„Wir haben eine einfache, aber sehr effektive Spielweise“, sagt VfB-Libero Markus Steuerwald. „Wir halten die Bälle im Spiel, werden nicht nervös, wenn es länger dauert, bis wir punkten, und wir studieren unsere Gegner sehr genau“, betont Steuerwald. Ob das beim kommenden Gegner reichen wird? Der polnische Meister Zaksa Kedzierzyn hat im Italiener VfB-Trainer Vital Heynen Alberto Falaschi und im Franzosen Benjamin Toniutti zwei erstklassi­ge Zuspieler. Die Hauptangre­ifer Maurrice Armando Torres aus Puerto Rico (Diagonal) und der Belgier Sam Deroo (Außen) sind exzellente Punktesamm­ler. Auf den VfB kommt also eine Menge Arbeit zu. „Zaksa, das ist eine große Herausford­erung, aber wir lieben solche Spiele“, sagt Vital Heynen, der ab der kommenden Saison auch polnischer Nationaltr­ainer sein wird.

Eine Herausford­erung ist aber auch das letzte Spiel der Hauptrunde der Bundesliga. Am Freitag flog der VfB-Tross von Friedrichs­hafen über Frankfurt nach Hamburg. Von dort geht es nach Lüneburg, wo am Samstag (19 Uhr) das letzte Bundesliga­Hauptrunde­nspiel beim Tabellensi­ebten SGV Lüneburg ansteht. „Auf so ein Spiel hätten wir nach der Partie gegen Berlin verzichten können“, gesteht Mittelbloc­ker Collin. „Aber da müssen wir als Profis durch.“

Und wenn die Siegesseri­e in Lüneburg reißt? „Serien sind etwas für Statistike­r. Wir wollen Titel holen, das ist das Einzige, was zählt“, meint Collin. Und diese Titel werden in Lüneburg noch nicht vergeben.

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FOTO: GÜNTER KRAM Man muss auch ein gutes Auge haben: Athanasios Protopsalt­is, Markus Steuerwald und David Sossenheim­er (von links) lassen im Champions-LeagueSpie­l gegen Berlin einen Ball ins Aus gehen.

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