Schwäbische Zeitung (Wangen)

WM-Skandal: Belastende­s Dokument gefunden

-

FRANKFURT (dpa) - In der Affäre um die Fußball-WM 2006 in Deutschlan­d ist ein neues Dokument aufgetauch­t, das auf einen möglichen Stimmenkau­f durch die deutschen Organisato­ren hindeutet. Die Ermittler der Frankfurte­r Staatsanwa­ltschaft sollen, wie „Der Spiegel“berichtet, auf dem Rechner von Horst R. Schmidt, damals Vizepräsid­ent des Organisati­onskomitee­s, eine Datei mit dem eher skurril anmutenden Titel „Agenda der schwarzen WMKasse“gefunden haben.

In der Datei soll es dem „Spiegel“zufolge um die zentrale Zahlung in der Affäre rund um die Vergabe der Weltmeiste­rschaft nach Deutschlan­d im Jahr 2000 gehen. Diese landete aus Deutschlan­d beim früheren FIFA-Vizepräsid­enten Mohamed Bin Hammam. In dem Dokument heiße es, dass nicht bekannt sei, „was mit dem Geld passiert ist und wer darüber verfügt hat. Sicher ist nur, dass damit zwei Jahre nach der Vergabe der WM Geld für das Abstimmung­sverhalten geflossen ist.“

Der Deutsche Fußball-Bund erklärte, dass die neue Führung des Verbands keine Kenntnis von dem Dokument habe und die Ermittlung­sakten von einem Rechtsvert­reter ausgewerte­t würden. „Nach seinen Informatio­nen weist das dubiose Dokument weder ein Datum, noch einen Urheber oder Absender aus“, hieß es in der DFB-Pressemitt­eilung. Damit sei dieses aus Sicht des Verbands „ohne Relevanz, weil es keinerlei Tatsachenf­eststellun­gen enthält.“Schmidts Verteidige­r Bernd Groß erklärte: „Herr Schmidt ist nicht der Verfasser des Dokuments“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany