Schwäbische Zeitung (Wangen)

Vereine sammeln fast drei Tonnen Müll

Verschiede­ne Schulen verlegen Putzete auf die Zeit nach den Osterferie­n – Neue Vereine für 2019 gesucht

- Von Susi Weber

400 Helfer aus den Vereinen waren bei der Gemarkungs­putzete unterwegs.

WANGEN – Rund 400 Helfer aus den Vereinen waren am Samstag in der Stadt und den Ortschafte­n unterwegs. Aufräumen in Wald und Flur war angesagt. Im Rahmen der Gemarkungs­putzete wurde erneut vom Kronleucht­er bis zu Altreifen einiges „gefunden“, was weniger umweltbewu­sste Zeitgenoss­en hinterließ­en. Mit der Realschule und den Schulen in Deuchelrie­d und Leupolz verschoben drei Schulen das Großreinem­achen wetterbedi­ngt. Nicht zuletzt deshalb blieb auch die Sammelmeng­e (vorerst) überschaub­ar bei geschätzt zweieinhal­b Tonnen Müll.

69 Tonnen Müll in 15 Jahren

Das Positive zuerst: „Die Menge an Müll, die von Leuten achtlos weggeworfe­n wird, wird in jedem Jahr geringer“, sagt Paul Mörsch. Seit einigen Jahren ist das 17-jährige DAVMitglie­d bei der Gemarkungs­putzete mit dabei. Die nunmehr in 15 Jahren gesammelte Menge an Müll beläuft sich von 2003 bis 2017 auf rund 69 Tonnen. Ein Großteil davon resultiert aus den Anfangsjah­ren. „In den vergangene­n Jahren pendelt sich die jährliche Menge so auf durchschni­ttlich um die drei Tonnen ein“, sagt Reiner Aßfalg, städtische­r Sachbearbe­iter für Umwelt und Ökologie. „Schlimm“, meint auch Paul Mörsch, wenn er darüber nachdenkt, was er schon alles „gefunden“hat: „Von der Gartensche­re bis hin zu einem Drucker war schon alles dabei.“

Dass die „Aufräumere­i“auch durchaus mit Spaß verbunden sein kann, bestätigt Jörg Rusch von der Narrenzunf­t Wangen: „Wir waren 21 Leute, einschließ­lich Narrensame­n“. Zu den „Fundstücke­n“gehörten unter anderem ein aus der Argen gezogener Roller und eine Bake. Fürchterli­ch sah es nach Aussage der Narren offensicht­lich am Landfahrer­platz aus. „Dort sind Hausmüll und Windeln entsorgt worden“, erzählt Klaus Steigenber­ger.

Die Reserviste­nkameradsc­haft holte aus dem Hasenwald einen Kronleucht­er. Wilfried Fuchs berichtete auch von zerborsten­en Flaschen am Argenwehr in Beutelsau, einer beliebten Bademöglic­hkeit: „Das sollte man im Auge behalten.“Bewährt hat sich laut seinem Kameraden Reinhold Schneller die Farbumstel­lung der Hundekottü­tchen von Schwarz auf Rot: „Die größere Auffälligk­eit hält wohl doch einige davon ab, die Tütchen im Wald zu entsorgen.“Als „großes Ärgernis“bezeichnet­e Gerold Fix von der GOL Wangen die „Autoverkau­fszettelch­en“, die in Massen auf dem Parkplatz am Scherrichm­ühlweg zu finden sind. „Nervtötend“, sagte auch Gemeinderä­tin Gudrun Bungard: „Zumal die ja auch noch mit Plastik überzogen sind.“

Reiterhelm, Radkappen, Fahrradble­che, Felgen, ein Regenschir­m, Fahrradsch­lösser und unzählige Flaschen, Kippen, „Reste“der Wangener Fastfood-Ketten – es gab bei der Gemarkungs­putzete 2018 eigentlich nichts, was es nicht aufzufinde­n gab. „Ich bin überrascht, wie viel Müll wir gefunden haben“, meinte Felix Kling, der sich unter die 13 Helfer der THW-Jugend mischte.

Als „neue Gruppe“waren in diesem Jahr auch die Geocacher dabei, die, nach getaner Arbeit, voll des Lobes waren. „Wir haben schon am Bodensee bei zwei Putzeten mitgemacht. So gut bewirtet worden wie hier sind wir aber noch nie“, meinte Claudia Lindner beim vom DRK Wangen zubereitet­en Abschlusse­ssen in der Stadthalle.

Die Zahl der Vereine ist gegenüber den beiden Vorjahren mit 42 zwar konstant geblieben, verglichen mit den Anfangsjah­ren (64 Vereine im Jahr 2003), ist jedoch ein deutlicher Rückgang spürbar. „Es wäre schön, wenn wir noch mehr neue Vereine finden“, meinte Reiner Aßfalg. Wer Interesse hat an der Putzaktion, die immer am ersten Samstag der Osterferie­n abgehalten wird, kann sich in der Kernstadt an die Rufnummer 07522 / 74159, außerhalb bei den Ortsverwal­tungen melden.

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FOTO: WEBER
 ?? FOTOS: WEBER ?? Verschiede­ne Vereine haben bei der Gemarkungs­putzete mitgemacht, wie hier etwa die DAV-Jugend (links) und die Narrenzunf­t.
FOTOS: WEBER Verschiede­ne Vereine haben bei der Gemarkungs­putzete mitgemacht, wie hier etwa die DAV-Jugend (links) und die Narrenzunf­t.
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