Amerikas Jugend protestiert gegen die Waffengewalt
Mehr als eine Million Menschen demonstrieren für schärfere Gesetze – Parkland-Überlebende rühren zu Tränen
WASHINGTON (her/epd) - Mit Kundgebungen historischen Ausmaßes haben in den USA mehr als eine Million Menschen gegen die laxen US-Waffengesetze protestiert. An der zentralen Kundgebung in der Hauptstadt Washington nahmen am Samstag etwa 800 000 Menschen teil, weltweit gab es circa 800 Demonstrationen. Initiatoren des „Marsches für unsere Leben“waren Schüler, die den Amoklauf in einer High School in Parkland am 14. Februar überlebt hatten. In Florida hatte ein 19-Jähriger 17 Menschen erschossen. Emotionale Auftritte von Überlebenden rührten in Washington viele Teilnehmer zu Tränen. Es traten nur Teenager und Kinder ans Mikrofon, unter anderem Yolanda Renee King, neunjährige Enkelin des Bürgerrechtlers Martin Luther King.
Die Waffenlobby NRA machte sich derweil über das Alter der Aktivisten lustig. „Wenn Du nicht alt genug bist, eine Schusswaffe zu tragen, bist Du zu unreif, um politische Entscheidungen zu treffen“, erklärte eine NRA-Sprecherin.
MADRID - Die am Wochenende eingeleitete europaweite Fahndung nach dem katalanischen Separatistenchef Carles Puigdemont hatte schnellen Erfolg: Am Sonntagvormittag stoppten deutsche Polizisten den 55-Jährigen kurz nach der Einreise aus Dänemark. Die spanischen Behörden hatten am Freitagabend, als sich Puigdemont in Finnland befand, einen internationalen Haftbefehl ausgestellt. Daraufhin war Puigdemont überstürzt von dort abgereist.
Nach Angaben des Landespolizeiamtes Schleswig-Holstein wurde Puigdemont „um 11.19 Uhr durch Einsatzkräfte der Autobahnpolizei in der Nähe der Bundesautobahn A 7 festgenommen, da gegen ihn ein europäischer Haftbefehl vorliegt“. Laut der spanischen Nachrichtenagentur Efe griffen die Polizisten an einer Tankstelle zu. Puigdemont sei zusammen mit vier Personen in einer Großraumlimousine mit belgischem Kennzeichen gereist.
Tipp aus Spanien
Der Tipp zur Festnahme kam offenbar von den spanischen Sicherheitsbehörden. Spaniens Geheimdienst habe Puigdemonts Bewegungen schon längere Zeit überwacht, meldete der öffentliche spanische Sender
TVE. Der Zugriff sei bewusst in Deutschland und nicht in Dänemark erfolgt, weil die Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden üblicherweise sehr gut funktioniere. Deswegen werden auch bei der Auslieferung keine Schwierigkeiten erwartet. Am Sonntagnachmittag wurde der katalanische Separatistenchef zunächst in die Justizvollzugsanstalt Neumünster gebracht, heute soll er einem Amtsrichter vorgeführt werden.
Die spanische Justiz wirft dem früheren Ministerpräsidenten Kataloniens vor, mit gesetzeswidrigen Methoden die Abspaltung der Region von Spanien angestrebt und damit gegen die Verfassung verstoßen zu haben. Die Verfassung sieht die Unabhängigkeit einer Region nicht vor. Am Freitag hatte der Oberste Gerichtshof Anklage gegen 25 führende Separatisten erhoben. Puigdemont und zwölf weiteren Politikern, die zu seinem strategischen Planungsstab gehörten, soll wegen Rebellion und Veruntreuung von Steuergeldern der