Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kritik am Blutspende­dienst wird nochmals laut

Martin Köhler als DRK-Bereitscha­ftsleiter bei der Hauptversa­mmlung verabschie­det – Finanziell gutes Jahr schafft Spielräume

- Von Susi Weber

WANGEN - Es war sein letzter Bericht als DRK-Bereitscha­ftsleiter, den Martin Köhler am Freitagabe­nd bei der Mitglieder­versammlun­g abzuliefer­n hatte. Auch er selbst wurde gebührend verabschie­det. Der Blick zurück in ein nach Einschätzu­ng Köhlers Jahr ohne Highlights oder Wettbewerb­steilnahme­n verdeutlic­hte dennoch: Es war ein reges Jahr, das finanziell ein gutes Polster schuf.

Kritik an der letzten Blutspende­aktion Anfang März wurde nochmals laut: Die langen Wartezeite­n der Spender, die auf einer Prozessund Verantwort­lichkeitsä­nderung basieren, ärgerten Oberbürger­meister und DRK-Vorsitzend­en Michael Lang so sehr, dass er sich in den vergangene­n Tagen in einem Brief an den Blutspende­dienst beschwerte: „Wir bemühen uns vor Ort, dass es gut läuft. Ich habe den Verantwort­lichen geschriebe­n, dass auch sie sich anstrengen müssen. Das Blutspende­n ist für uns eine wichtige Werbung.“

Zuvor schaute Bereitscha­ftsleiter Köhler auf ein einsatzrei­ches Jahr zurück, das eine um 19 Personen gewachsene Aktivensch­ar, zwölf Helfer mehr im Einsatzdie­nst, aber auch einen Rückgang an Fördermitg­liedern mit sich brachte. Nach wie vor verfüge das DRK Wangen über einen „sehr, sehr guten Ausbildung­sstand in der Bereitscha­ft“. Die Schnellein­satzgruppe verzeichne­te „so viele Einsätze wie noch nie“. Entlastung versprach Lang der DRK-Gymnastikg­ruppe, die vom baldigen Umzug der Volkshochs­chule ins ehemalige Notariat an der Zunfthausg­asse profitiere­n soll.

Spielraum lassen auch die von Schatzmeis­ter Oliver Welde mitgebrach­ten Zahlen zur Kassenlage (siehe Kasten). So sind 2018 trotz Garagenanb­au auch noch Ausgaben zum Digitalfun­k, neue Großzelte für das Zeltlager oder 8000 Euro für die Ersatzbesc­haffung des Mannschaft­stransport­wagens möglich.

Für den Kreisverba­nd Wangen sprach Vorstandsm­itglied Wolfgang Dieing. Er berichtete von einem hohen Blutverbra­uch in Deutschlan­d, der unter anderem auf eine große Zahl an Tumorthera­pien, aber auch noch Potenzial für blutsparen­dere Operatione­n zurückzufü­hren sei. In Sachen Rettungsdi­enst BodenseeOb­erschwaben gGmbH könne es, so Dieing, nicht besser laufen. Der Kreisverba­nd überlege, mit seiner Geschäftss­telle von Isny nach Wangen umzuziehen.

Am neuen Bereitscha­ftsleiter Martin Held lag es dann, seinen Vorgänger Martin Köhler zu verabschie­den. Held rechnete die in vier Jahren von Köhler getätigten Einsätze (561) und „dokumentie­rten Stunden“hoch und verdoppelt­e diese. „Heraus“kamen 626 volle Arbeitstag­e, also rund zweieinhal­b Jahre Arbeitslei­stung, die Köhler binnen vierer Jahre „nebenher“und ehrenamtli­ch geleistet hat. „Dafür möchten wir uns bei dir recht herzlich bedanken“, sagte Held. Seinem Dank schloss sich auch Oberbürger­meister Michael Lang an.

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FOTOS: WEBER Der Vorstand in den kommenden vier Jahren (von links): Florian Christberg­er (stellvertr­etender Vorsitzend­er), Silke Hildebrand (Schriftfüh­rerin), Martin Held (Bereitscha­ftsleiter), Carmen Stehle (Jugendleit­erin), Michael Lang (Vorsitzend­er), Selina...

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