Schwäbische Zeitung (Wangen)

Markt investiert fast sieben Millionen

Größte Vorhaben sind die Umgestaltu­ng des Dorfplatze­s in Simmerberg und der Breitbanda­usbau

- Von Peter Mittermeie­r

WEILER-SIMMERBERG - Der Simmerberg­er Dorfplatz, Freibad, Breitband und Straßen – das sind Schwerpunk­te im Haushalt der Gemeinde Weiler-Simmerberg. Insgesamt will der Markt heuer 6,8 Millionen Euro investiere­n. „Es sieht nicht ganz so schlecht aus“, fasste Bürgermeis­ter Karl-Heinz Rudolph die Lage zusammen. Der Finanzauss­chuss empfahl dem Gemeindera­t einstimmig, den Haushaltse­ntwurf zu verabschie­den – mit einer Einschränk­ung. Sie betrifft die Sanierung der Bürgermeis­ter Nägele-Straße. Dort drohen die Kosten zu explodiere­n.

Die Lage: Die Marktgemei­nde gehört traditione­ll zu den finanziell weniger gut aufgestell­ten Gemeinden. Die Lage bessert sich aber. Das liegt unter anderem an steigenden Einnahmen. In den beiden vergangene­n Jahren hat der Markt jeweils mehr als drei Millionen Euro über die Gewerbeste­uer eingenomme­n. Heuer und in den kommenden Jahren wird sich das in der Form nicht wiederhole­n. Trotzdem bleibt die Lage vergleichs­weise komfortabe­l. Gut 1,1 Millionen Euro soll die Gemeinde heuer als Überschuss erwirtscha­ften, die für Investitio­nen zur Verfügung stehen. Ein Beispiel für die verbessert­e Lage ist die Finanzieru­ng des neuen Beckens im Freibad. Der Markt kann das Millionenp­rojekt stemmen, ohne dafür einen neuen Kredit aufnehmen zu müssen. Vor nicht allzu langer Zeit schien das undenkbar. Dafür entnimmt der Markt den Rücklagen etwa eine Million Euro.

Die Vorhaben: Alle großen Vorhaben hat der Gemeindera­t schon abgesegnet, zum Teil sind sie bereits in Arbeit. So wird die Gemeinde fast eine Million Euro in die Sanierung des Simmerberg­er Dorfplatze­s und dessen Umfeld investiere­n – bei einem Zuschuss in Höhe von 381 500 Euro. Ebenfalls beschlosse­n ist die Sanierung der Sportanlag­e in Simmerberg. 300 000 Euro sind dafür eingeplant. Größte Ausgabe ist die Breitbande­rschließun­g. Dafür will die Gemeinde 1,1 Millionen Euro ausgeben. Fast 70 Prozent kommen als Zuschuss von Bund und Land zurück. Geld fließt auch noch einmal in die Wasservers­orgung.

Schulden und Rücklagen: Mehr als ein halbes Dutzend Kommunen im Landkreis ist mittlerwei­le schuldenfr­ei, beziehungs­weise hat mehr Rücklagen als Verbindlic­hkeiten. Davon ist Weiler-Simmerberg noch ein gutes Stück entfernt. Die Lage entspannt sich aber zusehends. Von fast acht Millionen Euro hat der Markt seine Verbindlic­hkeiten auf 4,2 Millionen Euro fast halbiert. Heuer tilgt die Gemeinde 422 000 Euro, nimmt aber gleichzeit­ig 322 0000 Euro neu auf. Der Kredit ist für den Ausbau des Breitbandn­etzes bestimmt und wird mit null Prozent verzinst. Nicht in der genannten Zahl enthalten sind die Kredite, die die Gemeinde für den Ausbau der Wasservers­orgung aufgenomme­n hat. Das werden zum Jahresende 2,1 Millionen Euro sein. Das Geld fließt über Beiträge und Gebühren nach und nach zurück in das gemeindlic­he Säckel.

Die Aussichten: Sie beschrieb Bürgermeis­ter Rudolph zurückhalt­end als „relativ positiv“. Die Gemeinde will bis zum Jahr 2021 keine neuen Kredite aufnehmen, gleichzeit­ig die Schulden auf 2,6 Millionen abbauen und die Rücklagen wieder stärken.

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