Markt investiert fast sieben Millionen
Größte Vorhaben sind die Umgestaltung des Dorfplatzes in Simmerberg und der Breitbandausbau
WEILER-SIMMERBERG - Der Simmerberger Dorfplatz, Freibad, Breitband und Straßen – das sind Schwerpunkte im Haushalt der Gemeinde Weiler-Simmerberg. Insgesamt will der Markt heuer 6,8 Millionen Euro investieren. „Es sieht nicht ganz so schlecht aus“, fasste Bürgermeister Karl-Heinz Rudolph die Lage zusammen. Der Finanzausschuss empfahl dem Gemeinderat einstimmig, den Haushaltsentwurf zu verabschieden – mit einer Einschränkung. Sie betrifft die Sanierung der Bürgermeister Nägele-Straße. Dort drohen die Kosten zu explodieren.
Die Lage: Die Marktgemeinde gehört traditionell zu den finanziell weniger gut aufgestellten Gemeinden. Die Lage bessert sich aber. Das liegt unter anderem an steigenden Einnahmen. In den beiden vergangenen Jahren hat der Markt jeweils mehr als drei Millionen Euro über die Gewerbesteuer eingenommen. Heuer und in den kommenden Jahren wird sich das in der Form nicht wiederholen. Trotzdem bleibt die Lage vergleichsweise komfortabel. Gut 1,1 Millionen Euro soll die Gemeinde heuer als Überschuss erwirtschaften, die für Investitionen zur Verfügung stehen. Ein Beispiel für die verbesserte Lage ist die Finanzierung des neuen Beckens im Freibad. Der Markt kann das Millionenprojekt stemmen, ohne dafür einen neuen Kredit aufnehmen zu müssen. Vor nicht allzu langer Zeit schien das undenkbar. Dafür entnimmt der Markt den Rücklagen etwa eine Million Euro.
Die Vorhaben: Alle großen Vorhaben hat der Gemeinderat schon abgesegnet, zum Teil sind sie bereits in Arbeit. So wird die Gemeinde fast eine Million Euro in die Sanierung des Simmerberger Dorfplatzes und dessen Umfeld investieren – bei einem Zuschuss in Höhe von 381 500 Euro. Ebenfalls beschlossen ist die Sanierung der Sportanlage in Simmerberg. 300 000 Euro sind dafür eingeplant. Größte Ausgabe ist die Breitbanderschließung. Dafür will die Gemeinde 1,1 Millionen Euro ausgeben. Fast 70 Prozent kommen als Zuschuss von Bund und Land zurück. Geld fließt auch noch einmal in die Wasserversorgung.
Schulden und Rücklagen: Mehr als ein halbes Dutzend Kommunen im Landkreis ist mittlerweile schuldenfrei, beziehungsweise hat mehr Rücklagen als Verbindlichkeiten. Davon ist Weiler-Simmerberg noch ein gutes Stück entfernt. Die Lage entspannt sich aber zusehends. Von fast acht Millionen Euro hat der Markt seine Verbindlichkeiten auf 4,2 Millionen Euro fast halbiert. Heuer tilgt die Gemeinde 422 000 Euro, nimmt aber gleichzeitig 322 0000 Euro neu auf. Der Kredit ist für den Ausbau des Breitbandnetzes bestimmt und wird mit null Prozent verzinst. Nicht in der genannten Zahl enthalten sind die Kredite, die die Gemeinde für den Ausbau der Wasserversorgung aufgenommen hat. Das werden zum Jahresende 2,1 Millionen Euro sein. Das Geld fließt über Beiträge und Gebühren nach und nach zurück in das gemeindliche Säckel.
Die Aussichten: Sie beschrieb Bürgermeister Rudolph zurückhaltend als „relativ positiv“. Die Gemeinde will bis zum Jahr 2021 keine neuen Kredite aufnehmen, gleichzeitig die Schulden auf 2,6 Millionen abbauen und die Rücklagen wieder stärken.