Dachdecker und Gebäudereiniger verdienen mehr
Die Gewerkschaften raten den Angestellten, den Lohnzettel genau zu prüfen
RAVENSBURG (sz) - Sowohl bei den Dachdeckern als auch bei den Gebäudereinigern gilt ab sofort ein Mindestlohn. Davon betroffen sind im Kreis Ravensburg rund 130 Dachdecker und 2720 Gebäudereiniger.
„Dachdecker, die einen Gesellenbrief in der Tasche haben, müssen jetzt mindestens 12,90 Euro pro Stunde bekommen“, informiert Andreas Harnack von der IG BAU Südwürttemberg in einer Pressemitteilung. Das Plus für Vollzeit-Beschäftigte liegt laut der Gewerkschaft damit bei rund 120 Euro im Monat.
Alle Dachdeckerbetriebe müssen sich an die Lohnuntergrenze halten. Die Gewerkschaft rät den Dachdeckern im Kreis Ravensburg, ihre nächste Lohnabrechnung zu prüfen. „Besonders Fachleute müssen darauf achten, nicht mit einem Helfer-Mindestlohn von 12,20 Euro abgespeist zu werden“, sagt Harnack. Gewerkschaftsmitgliedern, die in einem Innungsbetrieb arbeiten, steht sogar der Tariflohn zu. Der liege derzeit bei 18,08 Euro pro Stunde, so die IG BAU.
Steigerung um drei Prozent
In der Gebäudereinigung gilt ab sofort ein Mindestlohn von 10,30 Euro pro Stunde – drei Prozent mehr als bislang. Das hat die IG Bauen-AgrarUmwelt (IG BAU) Südwürttemberg in einem Pressetext mitgeteilt.
Auch die Gebäudereiniger-Gewerkschaft rät den Beschäftigten, den Lohnzettel genau zu prüfen. „Mit der nächsten Abrechnung muss das Plus auf dem Konto sein. Auch die vielen Minijobber in der Branche haben Anspruch auf die Erhöhung“, sagt IG BAU-Regionalleiter Andreas Harnack. Alle 43 Reinigungsfirmen im Kreis Ravensburg müssten das Lohn-Plus zahlen. Wer dennoch leer ausgehe, bekomme laut der Pressemitteilung Rat beim IG BAU-Büro in Ulm unter Telefon 0731/962430.