Karl Stiefenhofer reicht Magnusstab weiter
Nach 36 Jahren verabschiedet Geschichts- und Heimatverein Gründer Karl Stiefenhofer
Karl-Heinz Marx ist neuer Vorsitzender des Geschichts- und Heimatvereins.
EGLOFS - Er hatte es angekündigt, trotzdem ist es für viele eine Überraschung gewesen: Karl Stiefenhofer, der den Geschichts- und Heimatverein vor 36 Jahren aus der Taufe hob und ihm seither vorstand, übergab den vom Heimatbund Allgäu verliehenen Magnusstab an Karl-Heinz Marx. Die 41 zur Jahreshauptversammlung erschienenen Mitglieder wählten den bisherigen Stellvertreter einstimmig zum neuen Vorsitzenden.
Noch einmal lieferte Karl Stiefenhofer seinen Jahresbericht ab, noch einmal sprach er von den Beweggründen, die 1972 zur Gründung des Vereins geführt hatten. „Der mit der Gemeindereform einhergehende Zentralismus hat Emotionen geweckt“, erinnerte sich der 68-Jährige und hielt vor Augen: „Es war letztendlich die Liebe zur Heimat, zum Umfeld, zur Familie – die Liebe zu Eglofs!“Was den Zusammenschluss der zuvor selbstständigen Gemeinden anbelangt, zeigte sich Stiefenhofer versöhnt: „Argenbühl hat Veränderungen gebracht, aber die Teilgemeinden sind zusammengerückt und haben sich weiterentwickelt.“
Zu dieser Entwicklung gehört auch das, was Karl Stiefenhofer besonders freut: Franz Neubauer wird erster Jugendheimatpfleger. „Die Jungen brauchen Kenntnisse“, war Eglofs Heimatpfleger schon immer überzeugt. Und er nannte die Aufgabe einer solchen Position: „Er soll Bindeglied sein und sagen, was Jugendliche wollen.“
Nachdem André Rauch die Einund Ausgänge der Kasse vorgetragen und Prüfer Alfons Kempter ihm eine „hervorragend geführte Buchhaltung“diagnostiziert hatte, war es an Schriftführer Karl Milz, das Protokollbuch zu verlesen. Sehr detailliert kam dabei alles das zur Sprache, was Karl Stiefenhofer zuvor schon kurz umrissen hatte und nun ausführlich erläutert wurde.
Bis zu 16 000 Arbeitsstunden
Die Ausschusssitzungen und der Jour fixe zum Theaterprojekt, der Festwagen zum Musikfest und der veränderte Tribünenaufbau im Stillen Winkel, die Aufführungen zu „34 Kreutzer und 34 Stricke“, die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Karl Stiefenhofer, die Beteiligung am Fahnenwald in Oberstaufen und der Eglofser Kunstmarkt, nicht zuletzt der Alpenländische Advent und der Gerichtstag im Februar. Karl Milz hatte ausgerechnet, dass alle Aktivitäten zusammen „mindestens 15 000 bis 16 000 Stunden reine Arbeitszeit“in Anspruch nahmen.
Denis Rauch leitete die Wahlen. Neben der Veränderung an oberster Spitze war auch die Position des stellvertretenden Vorsitzenden neu zu bestimmen. Mit Christa Fuchs rückte eine Frau in den engsten Vorstandskreis auf. André Rauch blieb Kassier, Karl Milz Schriftführer. Nachdem sowohl Jutta Nichter-Reich als auch Luitgard Wieschalla nicht mehr für einen Sitz im Beirat zur Verfügung standen, wurden Vorschläge gesammelt. Schließlich war die Gruppe von fünf Beisitzern gefunden. Fanny Bader, Herbert Drews, Ottmar Jörg, Nicolas Riether und Andreas Wespel werden das Vorstandsteam für die nächsten zwei Jahre komplettieren.
„Eine schlagfertige Truppe ist beieinander“, war sich Karl-Heinz Marx sicher und zählte auf, was der Verein in den nächsten Monaten zu bewältigen hat: „Im Badhaus gibt es zu tun, das Museum bedarf einer Renovierung. Einige Veranstaltungen müssen beworben und der Internet-Auftritt aktualisiert werden.“Zudem steht noch die ungeklärte Frage an, was aus dem Archiv wird, das Karl Stiefenhofer hinterlässt. Marx hofft, dass sich hier vielleicht eine Möglichkeit im alten Spritzenhaus auftut.