Bissig sein für Fans und 2. Mannschaft
Rhein-Neckar Löwen gehen realistisch ins zweite Champions-League-Duell mit Kielce – Nach der 17:41-Farce geht es allenfalls um die Ehre
MANNHEIM (dpa) - Der Deutsche Handballmeister Rhein-Neckar Löwen wird im Achtelfinalrückspiel der Champions League gegen VS Vive Kielce zwar mit seinen Topleuten antreten, angesichts des großen Rückstands aber auch auf Pausen für die Profis achten. Er wolle die Belastung gleichmäßig verteilen, kündigte Trainer Nikolaj Jacobsen nach dem 36:23Auswärtssieg in der Bundesliga beim TV Hüttenberg an. „Das können wir nicht mehr drehen“, sagte der Isländer zum 24-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel vor dem Heimspiel am heutigen Samstag (19.00 Uhr/Sky). Die beiden Außenspieler Patrick Groetzki und Gudjon Valur Sigurdsson etwa würden nicht von Beginn an auf dem Parkett stehen, kündigte Jacobsen an.
In Polen hatte eine Löwen-Mannschaft aus Spielern der 3. Liga und AJugendlichen deutlich mit 17:41 verloren. Die B-Kräfte spielten in der Königsklasse, weil die Profis am selben Tag in der Bundesliga beim THW Kiel antreten mussten. Ohne sich mit dem europäischen Handball-Verband EHF abzustimmen, hatte die Liga das Topspiel auf den gleichen Tag gelegt, an dem auch das Hinspiel in der Champions League angesetzt war. Das hatte die Bundesliga gemäß dem seit dieser Saison gültigen TV-Vertrag mit der ARD vereinbart, die das Spiel zur besten Sendezeit und an einem Wochenende ohne Fußball-Bundesliga live übertrug. Auch dieses Duell verloren die Rhein-Neckar Löwen, also ihre 1a-Besetzung, mit 22:27.
„Wir wollen im Rückspiel einfach ein gutes Spiel machen, das sind wir unseren Fans und auch unserer 2. Mannschaft schuldig“, sagte Löwen-Star Andy Schmid vor Wochenfrist unmittelbar nach den beiden Niederlagen. Ohne Aussicht auf ein Wunder in der Mannheimer SAP-Arena wird aber auch Schmid, der Kapitän, nicht so lange spielen wie sonst.