Schwäbische Zeitung (Wangen)

Was das Lamm mit Ostern zu tun hat

-

Das Lamm ist eines der bekanntest­en Ostersymbo­le. Es steht für die unschuldig­e Hingabe, für das Sterben Jesu am Kreuz. Im Johannesev­angelium wird Jesus Christus selbst als Lamm bezeichnet: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt“. Und der Prophet Jesaja sagt über den Messias voraus: „Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtba­nk geführt wird.“

Schon in der Antike waren junge Schafe klassische Opfertiere. Im Alten Testament gibt Gott Mose genaue Anweisunge­n, wie Opferlämme­r zu töten sind. Die Juden schlachten zum Passahfest, das im Frühling zum Gedenken an den Auszug aus Ägypten gefeiert wird, ein Lamm. Auch im christlich­en Altertum legte man zu Ostern Lammfleisc­h unter den Altar.

Christus in seiner doppelten Funktion als guter Hirte und als Opferlamm ist häufiges Motiv christlich­er bildlicher Darstellun­gen. Oft ist das Lamm in der christlich­en Bildsprach­e mit einer Siegesfahn­e zu sehen; es symbolisie­rt damit den Sieg über den Tod, also die Auferstehu­ng Christi.

Eine Arie von Johann Sebastian Bach überträgt das Bild dann auch ins Politische: „Schafe können sicher weiden/wo ein guter Hirte wacht“, heißt es in der Jagdkantat­e. „Wo Regenten wohl regieren/kann man Ruh und Friede spüren/und was Länder glücklich macht“.

Das Gleichnis vom Lamm Gottes, dem Agnus Dei, ist das ganze Kirchenjah­r über bei der Abendmahlf­eier präsent, bei der die Gemeinde bittet: „Christe, Du Lamm Gottes, der du trägst die Sünde der Welt, erbarme Dich unser.“(epd/kna)

 ?? FOTO: DPA ?? Der Inbegriff der Unschuld: ein frischgebo­renes Lamm galt im Altertum als klassische­s Opfertier. Es steht daher auch sinnbildli­ch für das Sterben Jesu am Kreuz.
FOTO: DPA Der Inbegriff der Unschuld: ein frischgebo­renes Lamm galt im Altertum als klassische­s Opfertier. Es steht daher auch sinnbildli­ch für das Sterben Jesu am Kreuz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany